Für deinen Traum vom Jakobsweg brauchst du neben Mut auch die richtige Ausrüstung und Packliste zum Pilgern.
Aktualisiert: Dezember 2024
In diesem Artikel findest du meine aktuelle Jakobsweg Packliste 2024 / 2025 mit Tipps und Erfahrungen von mir und konkreten Empfehlungen.
Egal, welchen der bekannten Jakobswege du pilgern wirst – eine gut auf deinen Körper abgestimmte Ausrüstung ist elementar, damit du gesund bleibst!
Ich selbst bin bereits mehr als 1.500 Kilometer in Spanien (auf dem Camino del Norte), auf dem Jakobsweg in Portugal und in Deutschland gepilgert. Aus meinen Erfahrungen heraus hat sich die untenstehende Packliste für den Jakobsweg entwickelt.
Die folgenden Packstücke sind am wichtigsten. Daher habe ich zu jedem dieser Aspekte nochmals einen Vertiefungsartikel geschrieben:
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Meine Jakobsweg Packliste als Video
Was kommt alles auf meine Jakobsweg-Packliste und landet in meinem Rucksack? Was würde ich mitnehmen, und was zu Hause lassen? Und wie organisiere ich die vielen Gegenstände im Rucksack?
Das zeige ich dir alles in diesem neuen Youtube-Video. Du kannst es als Ergänzung zu diesem Artikel verwenden. Denn ich zeige dir in dem Video die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände, die ich hier aufliste.
Meine Jakobsweg-Packliste 2024 / 2025
Der Übersichtlichkeit halber ist die Jakobsweg Packliste in 5 Schritte unterteilt:
- Kleidung & Co
- Hygiene & Gesundheit
- Technische Ausrüstung
- Wertsachen & Papiere
- Sonstiges
Das für dich passendste Equipment findest du durch Anprobieren und beraten lassen vor Ort beim Outdoor-Händler deines Vertrauens. Falls du Ausrüstung online ordern möchtest, nutz dafür gerne meine Empfehlungslinks (Affiliate-Links = d.h. ich bekomme eine kleine Provision vom Shop, wenn du dort einkaufst über meinen Partnerlink, für dich ändert sich aber nichts am Preis).
Kleidung & Co (Schritt 1)
Wanderschuhe
- ich bin von meinen schweren Wanderstiefeln auf die deutlich leichteren, halbhohen „Salewa Alptrainer 2“ (Damen/Herren) umgestiegen
- ebenfalls sehr hochwertig sind Wanderschuhe von Lowa, z.B. die halbhohen Lowa oder die hohen Lowa Renegade
- weitere Empfehlungen sind in meinem Artikel zu Jakobsweg-Schuhen
- ein gutes Sortiment an Wanderschuhen findest du bei Bergfreunde-Shop (Damen / Herren)
- auch bei Sportscheck (Damen / Herren), bei Decathlon (Damen / Herren), bei Globetrotter und bei Amazon kannst du fündig werden
- wichtig: Kaufe deine Schuhe unbedingt ½ bis 1 Nummer größer, da der Fuß beim Laufen tatsächlich größer wird
- grundsätzlich sieht man auf dem Camino alle Arten von Wander-/Sportschuhen im Einsatz (von schweren Wanderstiefeln über leichte Trailrunningschuhe und Wandersandalen bis zu Barfußschuhen), die Tendenz geht zu leichteren Schuhen
- Die Schuhe sollten vorab mindestens 2, 3 Mal eingelaufen werden und nicht zu eng sitzen bzw. geschnürt werden.
- Hirschtalgcreme zur Fußmassage morgens und abends hilft, Schuhe in den Pausen ausziehen ebenfalls.
- Falls du beim Wandern/Gehen/Joggen auch vor der Reise schon mal Schmerzen im Fuß verspürt hast, solltest du das einmal checken lassen und dir ggf. orthopädische Einlagen verschreiben lassen (kann Wunder wirken, weiß ich aus eigener Erfahrung)
Rucksack
- Bewährt und häufig gesehen sind die Wanderrucksäcke von Deuter (bei Damen der Deuter Futura Pro 34 SL bei Männern der Aircontact Lite 40+10) und Osprey Rucksäcke
- einen detaillierten Vergleich beliebter Modelle findest du in meinem Extra Artikel zum Jakobsweg-Rucksack
- falls du häufiger wanderst & das Budget hast, kannst du über einen Ultraleicht-Rucksack nachdenken, der 30% bis 50% weniger wiegt, wie mein Ula Ohm 2.0
- eine gute Auswahl an Trekking-Rucksäcken findest du bei Bergfreunde und Amazon
- denke auch dran, ein Raincover (also Regenschutz) für den Rucksack nicht zu vergessen (achte auf eine zum Rucksack passende Literzahl!)
Schlafsack
- du solltest einen leichten Schlafsack mitnehmen auf dem Jakobsweg, allein schon aus hygienischen Gründen, da die Betten in den Jakobsweg Herbergen von tausenden Menschen genutzt werden
- der Schlafsack sollte so leicht wie möglich und mit so kleinem Packmaß wie möglich sein im Rahmen deines Budgets;
- unfassbar warmhalten muss er nicht, solange du nicht zeltest, d.h. Komfort- und Grenztemperatur nicht sind so wichtig; in den Herbergen gibt es i.d.R. Bettlaken und Kissen und oft auch Decken
- ich habe gute Erfahrungen mit dem Deuter Orbit +5 Kunstfaser Schlafsack gemacht (gibt es bei Bergfreunde), eine günstige Alternative wäre der Forclaz Trek500 von Decathlon
- Daune hat als Material den Nachteil, dass – wenn einmal nass – schwer trocknet;
- weitere Empfehlungen für verschiedene Budgets findest du in meinem Artikel zu Jakobsweg-Schlafsäcken
Wanderhosen
- für deine Packliste für den Jakobsweg würde ich 2 Wanderhosen mitnehmen, je nach Jahreszeit zwei lange Hosen oder eine lange und eine kurze Hose
- im besten Fall hast du eine Hose mit „zipp“-Funktion, d.h., dass sich die Beine per Reißverschluss abtrennen lassen und aus einer langen Wanderhose im Nu eine kurze Hose wird
- ich nutze derzeit eine Forclaz Wanderhose von Decathlon und bin sehr zufrieden und erstaunt, dass es für wenig Geld so gute Qualität gibt
- weitere derzeit beliebte Modelle findest du in der Übersicht in meinem Artikel zum Wanderhosen-Test
- Vorteil von Wanderhosen: die speziellen Funktionshosen sind elastisch, bieten dir Bewegungsfreiheit und du schwitzt nicht übermäßig;
- einen gute Auswahl bietet der Shop von Bergfreunde (Damen / Herren)
- in der Nebensaison und im Winter kann eine wärmende Softshellhose, wie z.B. diese beliebte von Löffler (Damen / Herren) helfen
- Ich hatte lange Zeit eine Wanderhose von der ehemaligen Globetrotter Hausmarke Meru (inzwischen Frilufts), mit der ich auch gute Erfahrungen gemacht habe
Wandersocken
- 2-3 Paar mitnehmen, abends dann per Handwäsche oder Waschmaschine in den Herbergen waschen
- wichtig, dass es Wandersocken nicht und keine „normalen“ Socken
- die speziellen Wandersocken vermeiden zu viel Reibung und zu starkes Schmitzen und verhindern so gut es geht die Bildung von schmerzhaften Blasen am Fuß
- ich selbst nutze derzeit die Socken von Wrightsock im Pilger-Design (gibt es im Jakobsweg-Shop), sowie die Falke TK2 (gibt es bei Bergfreunde) und die Danish Endurance (bei Amazon)
- einen ausführlichen Artikel zu den besten Wandersocken im Test gibt es auf dem Blog ebenfalls
Regenjacke
- absolut wichtig, eine dichte Regenjacke mit einer hohen Wassersäule (mind. 5.000) mitzunehmen für eine mehrwöchige Fernwanderung;
- ich selbst bin mit der Marmot Precip (gibt es bei Bergfreunde für Damen / Herren) unterwegs und zufrieden
- ihr findet eine gute Auswahl an Regenkleidung bei Bergfreunde (Damen / Herren)
- alternativ zur Jacke kann man auch auf einen Regenponcho ausweichen
- manche nutzen zusätzlich noch Gamaschen oder eine Regenhose (beides nicht zwingend erforderlich)
Fleecejacke
- Eine Regenjacke wärmt meist nicht gut, daher brauchst du auf jeden Fall noch etwas für über dein Funktions-Shirt, selbst im Sommer für abends: Ich habe mich für Fleece entschieden
- Im Sommer nehme ich einen Fleecepulli mit, in der Nebensaison im Frühjahr oder Herbst auch zwei Fleecepullis bzw. Jacken
- Fleece hat den Vorteil, dass es kuschelig warm ist, zugleich leicht ist und auch schnelltrocknend
- Fleecejacken und -pullis gibt es in verschiedenen Dicken: Ich habe einen dünneren 100er Fleece von Salewa und einen dickeren 200er Fleece von Northface
- Ich habe meine Fleecepullis damals bei Globetrotter geholt, im Online-Shop gibt es separate Auswahl für Frauen und für Männer
- Ebenfalls renommierte Marken-Fleecejacken findest du bei Sportscheck (Damen / Herren) und auch bei den Bergfreunden (Damen / Herren)
- auch der Fair-Trade-Shop Avocadostore hat Fleecejacken (Damen / Herren), die nachhaltig produziert werden (z.B. von Patagonia)
Funktionsshirts & Funktionsunterwäsche
- 2-3 Funktionsshirts (nimm kein weiß als Farbe, wird dreckig, ich hab’s getestet ;)); auch Bergfreunde hat für Damen und Herren ein großes Sortiment; ich selbst trage auch gerne Funktionsshirts von Tchibo, die ähnlich günstig wie die von Decathlon sind, ggf. ein Longsleeve (= langarm) dazu nehmen
- 2-3 Funktionsunterhosen, wichtig, damit der Stoff nicht zu sehr an der Haut reibt und schwitzt; gibt es u.a. bei Bergfreunde (für Damen, für Herren), aber auch bei Amazon (für Damen und für Herren)
- ggf. Funktionsunterwäsche bei kälterer Jahreszeit (ich habe Hose, Shirt und Longsleeve von X-Bionic getestet und bin mega begeistert: Weist den Schweiß ab, wärmt zugleich sehr)
Weiteres
- Reisehandtuch (Tipp: Cocoon oder das spezielle Pilger-Handtuch; siehe dazu meinen Reisehandtuch-Test)
- Sonnenschutz (Kappe oder Hut)
- Flipflops (oder Crocs alternativ): Für die Dusch- und Waschräume in den Herbergen, und evtl. auch für den Stadtrundgang abends; die Füße freuen sich über die Abwechslung, dein Rücken wird argumentieren, dass du für die eine Stunde des Tages lieber nochmal in die stickigen Wanderschuhe oder deine Flipflops/Crocs springen anstatt ein Zweitpaar Schuhe mitschleppen solltest; du entscheidest :))
- *Isomatte: eigentlich nur wichtig, falls du auf dem Jakobsweg zelten möchtest; aber: solltest du zur Hauptreisezeit auf einem der beliebtesten Jakobswege unterwegs sein, kann es vorkommen, dass alle Betten einer Unterkunft belegt sind und man auf dem Boden schlafen oder weiterziehen muss. Eine Isomatte kann die Nacht in so einem Fall – ähnlich wie beim Zelten – erheblich verschönern. Dennoch: Jedes Gramm zählt, ich habe meine daher bisher noch nicht auf den Jakobsweg mitgenommen. Wenn eine, dann nur eine wirklich leichte, denn du hast genug anderes zu tragen. Die wohl beste ist die 370 Gramm ultraleichte Therm-a-Rest NeoAir Xlite (siehe Foto) (gibt es auch bei Globetrotter).
- *Zelt: Auf dem Jakobsweg zelten kommt vermutlich für die wenigsten in Frage. Hier muss man Vor- und Nachteile abwägen. Du hast deutlich mehr Gewicht dabei, hast dafür aber viel mehr innere Freiheit und Leichtigkeit. Durch das Zelt und die Isomatte hast du vermutlich 2 Kg mehr zu tragen. Dafür entgehst du stickigen Herbergen und der Angst, kein Bett mehr zu ergattern. Du kannst im Garten der Herbergen zelten und so dennoch am „Pilgerleben“ teilhaben, oder auch in der freien Natur.
- *Badehose (falls du den Küstenweg in Spanien oder Portugal gehst)
- *Nylonstrümpfe (manche tragen diese unter den Wandersocken, um Blasen zu verhindern. Für Experimentierfreudige & Pilger, die zu Blasen neigen)
Hygiene & Gesundheit (Schritt 2)
- Kleiner Kulturbeutel
- Tube Reise-Duschgel
- Tube Reise-Handwaschmittel (oder den Scrubba Wash Bag, den Bloggerin Corinna hier getestet hat)
- Tube Reise-Deo (deine Mitpilger werden es dir womöglich danken ;), solch kleine Größen gibt es im Drogerie-Markt meist in der „Probier-Abteilung“)
- (Reise)Zahnpasta & -bürste (+ ggf. Zahnseide)
- Blasenpflaster
- Hirschtalgcreme (= Massage für die Füße, wichtig zur Blasen-Prävention bei so langen Wanderungen! siehe meinen Artikel zu Hirschtalg)
- Ohropax Ohrenstöpsel (für alle, die bereits erfahren haben, dass es kaum was schlimmeres gibt, als eine Nacht wach zu liegen, weil der Zimmernachbar/die Zimmernachbarin schnarcht wie ein Bär/eine Bärin; kommt in den Schlafsälen der Pilgerherbergen leider vor…)
- Trinkflasche: Entweder eine faltbare Trinkblase (z.B. diese BPA-freie) oder die schöne und leichte BPA-freie 720°DGREE-Trinkflasche aus Tritan, die ich selbst nutze (siehe Foto), gibt es u.a. in der Größe 1 Liter (nur 225 Gramm) sowie 0,65 Liter (185 Gramm); alternativ für Experimentierfreudige eine Trinkflasche mit Wasserfilter (die von LifeStraw wurde als „beste Erfindung des Jahres“ vom Time-Magazin prämiert; noch zur Info: Leitungswasser in Spanien trinke ich i.d.R., bei Brunnen kommt es drauf an, steht „agua potable“ darauf, so ist es trinkbar, bei „no potable“ dementsprechend nicht; übrigens trägt der Outdoor-Pilgerführer dankenswerterweise kleine Brunnen-Symbole in der Wegbeschreibung an gegebenen Stellen)
- (Reise-)Kamm
- Rasierer
- Taschentücher
- Sonnencreme
- Notfall-Apotheke: Tabletten gegen Kopfschmerzen, Fieber, Übelkeit
- Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren/Eiweißpulver zur Nährstoffversorgung unterwegs (und im besten Fall auch im Alltag daheim); ich trinke täglich ein Glas Vitamineral32– und Amino10-Pulver (nicht günstig, aber du spürst die Energie dadurch)
- *ggf. nochmals zusätzlich Magnesium-Sticks oder Magnesium-Pulver zur Entlastung der stark beanspruchten Muskeln
- *ggf. Elektrolyte-Lösung für Sommer-Pilger, da der Körper bei starker Hitze viel schwitzt und Flüssigkeit und Salze verliert
- *Nagelpflegeset (alternativ nur Reisetaschenmesser)
- *Verhütungsmittel
Technische Ausrüstung (Schritt 3)
- Smartphone + Ladekabel (oder ein Outdoor-Handy, das sind spezielle, wasserfeste, robuste Smartphones zum überschaubaren Preis)
- *ggf. Powerbank (gegen Steckdosenüberbelegung in Herbergen)
- *Kabellose Kopfhörer (falls du beim Laufen oder abends in der Herberge mal Musik oder ein Hörbuch hören möchtest per Bluetooth über dein Smartphone) oder MP3-Player (falls du sowas noch nutzt 😉 diesen kabellosen MP3-Player nutze ich, Testvideo hier)
- *USB-Adapter
- *Kindle eBook-Reader + Ladekabel (für <200 Gramm Gewicht hast du so nicht nur ein Buch, sondern Hunderte im Gepäck…; zum Lesen abends in der Herberge, falls du in der Nebensaison pilgerst oder gerne mal für dich bist, siehe dazu auch den Extra-Artikel; übrigens kannst du dir inzwischen auch bereits viele Pilgerführer als eBook auf den Kindle laden, zur Vorbereitung schön, für während dem Pilgern, wo viel hin- und herblättern zur Tagesordnung gehört, ziehe ich allerdings immer noch die gedruckte Variante vor)
- *Kofferwaage (beim Packen den Rucksack in die Waage einhängen und das Gewicht checken; eine Orientierung bietet „nicht mehr als 10% des Körpergewichts“-Regel; für Anfänger schwer erfüllbar oft, aber sollte langfristig das Ziel sein; beachte, dass du dabei ein „Set“ Kleidung schon anhast; beachte auch die Gepäckmaße der Airlines; wenn du per Flugzeug anreist, musst du deinen Rucksack vermutlich aufgeben, da zu groß für Handgepäck-Maße)
- *spanische SIM-Card (kannst du dort noch kaufen, je nach Handytarif sinnvoll oder auch nicht mehr inzwischen)
- *Taschenlampe bzw. Stirnlampe (Tipp hier diese superleicht) für morgens & abends in der Herberge oder beim Pilgern in der Dämmerung
- *Fotokamera + Ladekabel
- Empfehlung: die Sony Alpha 6000 oder die Canon G7X Mark II oder das Handy nutzen für Fotos, was bei vielen Smartphones inzwischen auch gute Fotos liefert und gewichtssparender ist;
- übrigens: Wenn dich das Thema Fotografie interessiert – wie du auf entspannte Weise lernst, richtig tolle Fotos zu machen, lernst du im Fotografieren-lernen-Online-Kurs bei Jenny und Basti
Wertsachen & Papiere (Schritt 4)
- Wohnungsschlüssel (vll. bei einem Nachbarn oder Freund/Freundin deponieren, sonst schleppst du sie wochenlang mit dir herum & hast immer Sorge, sie nicht zu verlieren)
- Portemonnaie
- Personalausweis (Tipp: schicke dir selbst per Email vor der Reise Kopien vom Personalausweis etc., so hast du etwas zum Vorzeigen für den Fall der Fälle, dass du dein Portemonnaie verlieren solltest; wird nicht passieren, gibt aber ein gutes Gefühl)
- Pilgerausweis (notwendig!, bekommst du u.a. für wenige Euro hier, siehe auch meinen Artikel mit den 10 wichtigsten Fragen zum Pilgerausweis)
- Flugtickets (für die Recherche & günstige Flugpreise nutze ich die Seite Skyscanner)
- Krankenversichertenkarte (Basis-Leistungen bekommst du damit auch im EU-Ausland, eine Auslandsreisekrankenversicherung mit einer 100%-Absicherung ist daher nicht zwangsläufig notwendig, kannst du aber bei Check24 finden falls dir das wichtig ist)
- Notfall-Rufnummern der Bank & Krankenkasse
- Rufnummern + Adressen von Freunden (vll. magst du ja eine Postkarte schreiben und dann fällt einem die Adresse wieder nicht ein… :), übrigens sehr cool: inzwischen gibt es Dienstleister, die personalisierte Postkarten anbieten, die du mit eigenen Fotos versehen kannst, google ggf. mal)
- Bargeld (ich würde nicht mehr als 250€ – 300€ in bar mitnehmen)
- EC-Karte
- Reisekreditkarte (hilft dir Gebühren zu sparen beim Geld abheben in Spanien; ausführlicher Artikel zum Thema hier, aktuelle Empfehlung zum Reisen ist die kostenlose und nachhaltige awa7-Visa-Kreditkarte
Sonstiges (Schritt 5)
- Pilgerführer (unterwegs kannst du beide gängigen Pilgerführer nutzen, sowohl den „Gelben“ Outdoor-Führer wie auch den „Roten“ vom Rother-Verlag, beide hier erhältlich, ob gelb oder rot – das ist Geschmackssache; für die Vorbereitung empfehle ich dir meine eigenen eBooks für den spanischen Küstenweg und den portugiesischen Jakobsweg; zudem findest du eine ausführliche Vorstellung sämtlicher Reiseführer zum Jakobsweg hier)
- *Sprachführer (an gedruckten Büchern kann ich dir aus eigener Erfahrung den Mini-Reisesprachführer Spanisch empfehlen, auch der kleine Pilgersprachführer von Raimund Joos erfreut sich unter Pilgern Beliebtheit; alternativ gibt es inzwischen auch nützliche Apps als Gewicht-Sparmaßnahme anstelle von gedruckten Büchern, wie z.B. das bekannte Babbel, für eine Vertiefung ins Thema Spanisch bzw. Portugiesisch für den Jakobsweg hier entlang; kurzgesagt: Spanisch ist hilfreich, insbesondere in der Provinz, du kommst aber auch mit Englisch durch, insbesondere in Städten und bei jüngeren Menschen; ich würde dir dennoch empfehlen, zumindest ein paar Happen Spanisch zu lernen; der portugiesische Jakobsweg läuft übrigens ca. zur Hälfte durch Spanien, zudem ist das Portugiesische dem Spanischen nicht unähnlich, weshalb du hier nicht gleich zwei neue Sprachen lernen musst :))
- Tagebuch & Stift (für mich ein ganz wichtiges Packstück, um Erlebtes aufzuschreiben oder zu reflektieren)
- Jakobsmuschel (als Symbol & Erkennungszeichen am Rucksack, falls sie dir zu schwer ist, bekommst du günstig hier, es gibt auch kleine Anstecknadeln mit einem gelben Pfeil hier)
- Sonnenbrille + Etui und ggf. Lesebrille
- *Trekkingstöcke/Wanderstöcke (Ein beliebtes Diskussionsthema 🙂 meine Erfahrung und Meinung dazu: Es ist Geschmackssache, ich finde sie sind definitiv kein Muss, sondern ein „kann“; auf bergigeren Wegen wie dem nordspanischen Küstenweg oder Camino Primitivo eher ein wichtiger Gegenstand auf der Packliste als auf flacheren Jakobswegen wie dem Camino Portugues, du musst Vor- und Nachteile abwägen und selbst ausprobieren, was für dich das Stimmige ist, eine Auswahl von Trekkingstöcken findest du z.B. bei Globetrotter und hier bei Amazon sowie im Jakobsweg-Shop)
- Thermobecher (definitiv nur für Kaffee- &/oder Tee-„Freaks“, da ein paar Hundert Gramm mehr Gewicht im Gepäck dadurch; ich habe meinen geliebten Emsa-Thermobecher noch nicht in Spanien, aber bereits auf Tageswanderungen und mehrtägigen Wanderungen in Deutschland genutzt; es ist für mich einfach Genuss, in der Natur Pause zu machen und zu verweilen mit einem Kaffee, es gibt aber auch genug Bars auf dem Jakobsweg, sodass dies definitiv ein optionales Packstück ist)
- Einige Zipplocktüten oder Zipplocktüten oder Mesh-Beutel zur Sortierung im Rucksack und als Schutz der Packstücke vor Nässe durch Regen, möglichst raschelfrei (du machst dir sonst keine Freunde frühmorgens oder spätabends in der Herberge), nutze vll. einen der Beutel auch für schmutzige Wäsche (mehr zu Zip-Beuteln hier)
- *Wäscheleine
- *Frischhaltedose (vll. mag dich der Gedanke an das zusätzliche Gewicht zunächst abschrecken, doch es kann sehr schön und erfüllend – plus nebenbei kostensparend – sein, unterwegs ein Picknick machen zu können und Käse, Wurst und Marmelade auf einem zuvor beim Bäcker gekauften Baguette zu „snacken“
- (hierbei ebenfalls ein hilfreiches „Gadget“: das BPA-freie Lightmyfire-Kombinationsbesteck mit Messer, Gabel und Löffel in einem, siehe Foto), oder Obst und Nüsse; apropos:
- wenn du – wie ich – schon mal am Ende des Tages eine zerquetschte Banane in deinem Rucksack gefunden hast samt schöner Sauerei, wirst du ggf. auch über eine „Bananen-Box“ anfangen nachzudenken;
- es gibt aber auch auf dem Jakobsweg genügend Bars – je nach Weg mehr oder weniger (auf dem Francés mehr, auf dem spanischen Küstenweg teils weniger) – wo du einkehren und „bocadillos“ (belegtes Baguette) essen oder zum Mitnehmen kaufen kannst, sodass Frischhaltedosen nicht zwangsläufig auf deine Jakobsweg-Packliste gehören müssen)
- *Proviant (Energieriegel oder Traubenzucker: definitiv hilfreich, falls du mal einen sogenannten „Hungerast“ bzw. Energieeinbruch unterwegs haben solltest und die nächste Bar bzw. das nächste Dorf noch 5 Kilometer entfernt ist; unterzuckert läuft es sich nicht gut, Traubenzucker geht schnell ins Blut und gibt dir schnell wieder Energie (ähnlich Bananen, Nüsse brauchen länger),
- ich nutze gerne die klassischen Dextro Energy-Würfel oder auch ein flüssiges Dextro-Energy-Gel)
- was ich zudem auch sehr mag und oft dabei habe, besonders weil es so lecker schmeckt, sind die Energieriegel von Powerbar mit Hafer, Magnesium und Eiweiß (gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Achtung: mit Schokolade überzogen, schmilzt schnell im Sommer und in der Hosentasche, nicht direkt am Körper tragen)
- mein neuester Favorit sind die Hafervoll Riegel: im Ofen gebackene Energieriegel mit Haferflocken, ohne Zucker, machen gut satt, schmelzen im Sommer nicht, sind ihren anspruchsvollen Preis wert)
- *Nähset (für kl. Reparaturen z.B. am Rucksack)
- *Sicherheitsnadeln
- *Alu-Sitzkissen (wiegt unscheinbare 60 Gramm und steht fast am Ende dieser Packliste, ist für mich persönlich jedoch ein „Helfer“ geworden, für den ich schon oft sehr dankbar war: das faltbare Outdoor-Sitzkissen ermöglicht es dir, überall und zu jeder Jahreszeit in der Natur warm und sauber zu sitzen und Pause zu machen, für mich ein Muss!)
- *Stein (beliebtes Ritual, (nur) falls du den Camino Francés gehst: am „Cruz de Ferro“ ablegen als Symbol für persönliche Last, die du loslassen möchtest)
- Dein persönliches unverzichtbares Reiseuntensil/Glücksbringer: _______________________? 🙂
Jakobsweg Packliste für Frauen:
Im Wesentlichen unterscheidet sich die Jakobsweg Packliste als Frauen nicht so groß von der Packliste für Männer.
Natürlich gibt es bei der Funktionsunterwäsche Unterschiede. Auch stehen Frauen womöglich vor der Frage „Wandern in Leggings oder Wanderhose?“ und sie haben womöglich auch einen volleren Kulturbeutel dabei.
Doch die allermeisten Packstücke sind geschlechterneutral. Daher habe ich mich Anfang 2020 entschieden, die getrennten Packlisten zu einer gemeinsamen Packliste zusammenzuführen.
Es gibt daher hier einen Abschnitt mit Ausrüstungs-Empfehlungen für Mädels, die ich von Pilgerinnen und Outdoor-Bloggerinnen bekommen habe, und der Rest der Wander-Packliste ist für alle Geschlechter gleichermaßen.
Frauen-spezifische Packstücke
Folgend ein paar ausgewählte Empfehlungen, die ich von Pilgerinnen bekommen habe:
- Mix aus Sportleggings & Wanderhose von Prana und von Fjällräven und von Icebreaker
- Wanderrock von Decathlon
- Sport-BH von Yvette und von Under Armour
- Funktions-Unterwäsche von Icebreaker
- Funktions-T-Shirt von Adidas
- Sarong-Tuch
- Frauenurinal (siehe auch den Blog-Artikel Frauenurinal)
Interessant ist an dieser Stelle vielleicht noch der Hinweis: Es gibt speziell für Damen gemachte Trekking-Rucksäcke, die einen guten Ruf genießen, und die ich dir hier vorstelle.
Übrigens: Hier noch ein Hinweis auf unseren Artikel Alleine auf den Jakobsweg als Frau und auf das vertiefende eBook mit Interviews mit 15 Frauen, die den Jakobsweg alleine gewandert sind:
Nachhaltigkeit & Umweltschutz (auch für Männer)
Immer interessanter wird auch das Thema Nachhaltigkeit, und in diesem Zusammenhang nachhaltige Hygieneprodukte, aber auch ökologisch produzierte Outdoor-Kleidung.
(Das gilt natürlich für alle Menschen gleichermaßen, doch ich habe den Eindruck, dass Mädels hier oftmals die Vorreiter sind).
Hier zu ein paar Ideen dazu, die ich selbst recherchiert und/oder von Pilgerinnen aufgeschnappt habe (und als weiteren Lese-Tipp die schönen Artikel von Littleredhikingrucksack und Fräulein Draußen):
- Sportbekleidung etc. aus dem Fair-Trade-Shop Avocadostore
- Bambus-Zahnbürste
- Shampoo/Seife in fester Form in verpackungsfreien Supermärkten kaufen und im Döschen mitnehmen
- Zum Klamotten-Waschen: Kernseife zum selber raspeln (1 EL pro Waschgang, auf dem Jakobsweg findest du ca. 2-3x/Woche eine Waschmaschine vor) oder am Stück (zur Vertiefung hier entlang)
- Menstruationstasse als umweltfreundliche und praktische Alternative für Frauen
Übrigens: Apropos Nachhaltigkeit. Natürlich ist die Anreise zum Camino per Flugzeug leider wenig nachhaltig für die Umwelt. Ein Ausgleich wäre eine kleine Spende nach der Reise über die Plattform atmosfair.de – ein Tipp, den ich von Raimund Joos aufgeschnappt habe.
Sicherheit
Zum Thema Sicherheit auch noch ein paar Worte: Die meisten Pilgerinnen, die den Weg gelaufen sind, pflichten mir bei, wenn ich sage: Das Leben in der Großstadt ist mindestens genauso gefährlich wie der Jakobsweg.
Für die Beruhigung des Gewissens dennoch ein hilfreicher Begleiter kann der GPS-Satelliten-Notfall-Messenger Spot-Gen3 sein.
Er ermöglicht dir im Notfall – unabhängig vom Handyempfang – deinen Standort per GPS zu übermitteln und SOS zu senden. Echt cool ist auch die Funktion, voreingestellte „Alles okay bei mir“-Nachrichten per Tastendruck an ausgewählte Kontakte senden zu können.
Thema Diebstahlschutz: Hilfreich – allerdings eher für BackpackerInnen, die auch sonst viel in Hostels unterwegs sind, da auf dem Jakobsweg nicht wirklich notwendig – ist der Pacsafe. Er ermöglicht dir, deinen Rucksack plus Inhalt diebstahlsicher an festen Gegenständen anzuschließen. Tipp: Etwas größer kaufen als die Literzahl deines Rucksacks!
Infografik: 5 wichtigste Dinge von der Jakobsweg-Packliste
Jakobsweg Packliste: Leicht & wenig Gewicht
Leicht bis ultraleicht vom Gewicht her, günstig von den Jakobsweg Kosten in der Anschaffung und dennoch qualitativ hochwertig: Die Ansprüche an eine Packliste sind hoch. Nicht umsonst ist sie daher auch der Kernpunkt deiner gesamten Jakobsweg-Vorbereitung.
Je nachdem, ob du im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter aufbrichst, variiert deine Packliste natürlich ein wenig.
Die Prozess des Packens ist herausfordernd – loslassen ist angesagt
Wenn ich im Folgenden auf einzelne, spezielle Packstücke verweise, dann weil ich sie aus eigener Erfahrung oder der von Mitreisenden empfehlen kann. Sobald ich meine Packliste verändere oder neue Ausrüstungsgegenstände getestet und für gut befunden habe, werde ich dies hier mit dir teilen.
Über die Jahre immer leichter geworden – meine Camino-Packliste
Mit dieser Packliste bist du für den Jakobsweg 2024 für jedes Wetter gerüstet, hast das Wesentliche bei dir und bist zudem auch noch leicht bis ultraleicht unterwegs – mein Rucksack wiegt inzwischen kaum mehr als 7 oder 8 Kilogramm (inkl. Verpflegung ) – und deiner sollte es auch nicht tun.
Besonders Pilger-Anfänger neigen dazu, viel zu viel mitzunehmen. Ich habe es auch getan, bis ich unter starken Nackenschmerzen schließlich unterwegs nochmal radikal aussortiert habe. Sieh das Vorbereiten mit der Packliste für den Jakobsweg auch als Gelegenheit, dich einmal bewusst zu fragen, was du wirklich brauchst (& mutig zu entscheiden, loszulassen!).
Es kann eine ungemein wohltuende Erfahrung sein, zu merken, dass man mit ganz wenig materiellen Dingen wunderbar auskommt und einem nichts fehlt! Und wenn, dann kann man dies mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch in Spanien auf dem Jakobsweg erwerben. Du bist nicht in der Wildnis.
Doch zurück zur allgemeinen Packliste für den Jakobsweg! Die mit einem *-gekennzeichneten Packstücke sind optional bzw. Luxus. Hier darfst du selbst entscheiden zwischen Luxus oder Verzicht. Doch bedenke: Du trägst den Rucksack mit deinem Gepäck einen Großteil des Tages auf deinem Rücken.
Weniger kann hier also mehr sein, denn ich habe gemerkt: Sobald der Rucksack 2 Kilo mehr als üblicherweise wiegt (weil ich noch das ein oder andere mitnehmen will), hört der Spaß für mich sofort auf. Diese 2 Kilo Unterschied machen sich bei mir sofort bemerkbar.
Hilfreiche Fragen für die Bearbeitung deiner Jakobsweg-Packliste
Zudem ist es natürlich auch eine Frage des Budgets und der Kosten:
- Kann und will ich mir den ultraleichten Schlafsack für 300€ gönnen, oder genügt einer für 75€?
- Einen Ultraleicht-Rucksack Üla Ohm 2.0, den ich inzwischen nutze, für mehr als 200€, oder lieber einen ebenfalls bewährten, aber günstigeren Deuter Futura Pro 34?
- Habe ich vielleicht sogar noch brauchbare Ausrüstung im Schrank?
- Was brauche ich wirklich unterwegs?
- Auf was könnte ich vielleicht mal verzichten?
Als Faustregel für deine persönliche Packliste zum Pilgern auf dem Jakobsweg gilt:
Das Gewicht des gepackten Rucksacks sollte nicht mehr als 10 % des Körpergewichts betragen.
Nun viel Spaß beim Ausrüsten & packen!
Anmerkung: Dieser Artikel und die darin diskutierte und empfohlene Ausrüstung ist für Fußpilger gedacht. Für Radpilger & „eBike-Pilger“ – immerhin 10% aller Pilger inzwischen – gibt es einen extra Artikel: Fahrrad-Packliste Jakobsweg.
Transparenzhinweis: Ein offenes Wort: Wenn du eines der oben vorgestellten Produkte kaufst, erhalte ich eine kleine Provision dafür. Du unterstützt damit also direkt diesen Blog und zahlst trotzdem keinen Cent mehr. Ich empfehle nur Produkte, wo ich oder zuverlässige Pilgerfreunde von mir auch wirklich hinterstehen.
Hi,
Ich laufe Anfang September den Nordspanischen Küstenweg.
Wenn die Herbergen voll sind, kann man dann einfach fragen ob man auf dem Boden schlafen kann? Oft sind die nächsten dann ja doch ein Stück weg.
Liebe Grüße
Hallo,
ich plane den Camino Portugues zu pilgern. In Deutschland muss man ja die Unterkünfte in Vorfeld buchen, was ja in Portugal und Spanien nicht der Fall ist. Heißt also ich lande in Porto und gehe einfach in eine Pilgerherberge? Oder ist es sinnvoll sich in Porto ein Zimmer in eine Pension zu buchen?
Hallo Ela,
Das kommt immer auf die Zeit an in der Du reist…
Ich war einmal im Oktober auf dem Portugues Costa Tradicional ab Porto unterwegs…da wurde es nur in einer Herberge eng…
letztes Jahr Mai/!Juni den Portugues Central mit Spritual gab es die eine oder andere volle Herberge…ich mach das meist so dass ich die erste und die zweite buche und dann schaue wie voll die sind…