- - Zuletzt aktualisiert: 18. Juni 2024
Du bist neugierig, ob der Camino del Norte ein Jakobsweg für dich sein könnte?
Hier teile ich meine Erfahrungen von diesem außergewöhnlichen Pilgerweg in Spanien mit dir!
Das erste Mal pilgern auf dem Küstenweg Camino del Norte
Ich bin 2014 zum ersten Mal den Küstenweg gepilgert, und danach abschnittsweise noch ein paar weitere Male.
Einen groben Überblick über den Weg mit Fakten, Fotos und Karte findest du in meinem Hauptartikel Camino del Norte.
Hier soll es nun mehr um meine subjektiven Eindrücke und Erfahrungen gehen:
Schön, aber anstrengend
Diese Reisen war unfassbar schön und bereichernd – und natürlich teilweise auch sehr anstrengend zugleich, weil die Etappen des Norte zuweilen sehr anspruchsvoll sein können.
Meine Erfahrungen als Video
Neugierig, wie es war, den Küstenweg in Spanien zu pilgern?
Im nebenstehenden Video teile ich meine Erfahrungen und erzähle dir, was mir auf dem Camino del Norte gefallen hat und auch, was mir nicht gefallen hat.
Dies soll dir helfen, ein realistisches Bild zu bekommen von diesem besonderen Jakobsweg an der Küste mit seinen Vor- und Nachteilen.
10 Wahrheiten über den Camino del Norte:
Auf die folgenden 10 Punkte (Gründe für und gegen den Weg) gehe ich im Video näher ein:
- Der Weg ist wunderschön
- Der Weg ist wenig bekannt
- Der Weg ist führt am Meer entlang
- Der Weg führt durch ein ländliches Spanien
- Der Weg ist ziemlich lang
- Der Weg ist sau anstrengend
- Der Weg ist im Sommer trotzdem voll
- Der Weg führt später nicht mehr am Meer entlang
- Der Weg ist wenig englischsprachig
- Der Weg hat viel Asphalt
So habe ich den Weg erlebt
Positiv habe ich die Landschaft und Natur erlebt: So grün, so abwechslungsreich, so blau (das Meer) und so dünn besiedelt!
Überrascht war ich im Sommer von den vielen Pilgern, die unterwegs waren auf dieser Route, die als noch wenig bekannt gilt. Ob das jetzt eine negative Erfahrung war?
Ich weiß nicht.. anfangs vielleicht schon, weil meine Erwartungen enttäuscht wurden. Im Nachhinein kann ich aber auch sagen, dass man sich an viele Menschen gewöhnen kann und ich dadurch auch viele schöne Begegnungen und Gespräche erlebt habe.
Trotzdem würde ich sagen, dass der Sommer als Jahreszeit aus meiner Erfahrung heraus nicht für jeden die beste Zeit vermutlich ist, um den Küstenweg in Spanien zu laufen.
Meine Erfahrungen als Pilger auf dem Camino del Norte
Die Infrastruktur mit den Pilgerherbergen ermöglicht es dir, weitgehend spontan unterwegs zu sein. Du musst morgens noch nicht zwangsläufig wissen, wie weit du an diesem Tag laufen möchtest (- zumindest in der Nebensaison, denn in der Hauptsaison und Ferienzeit kann es voll werden und mitunter doch hilfreich sein, etwas zu planen). Diese Freiheit macht Spaß und schafft Raum und Möglichkeiten!
Die Begegnung mit anderen Pilgern auf dem Weg und in den Herbergen macht einen weiteren Reiz dieser Art des Reisens aus. Es ist kein Wellness-Urlaub, und die Unterkünfte sind oftmals sehr spartanisch, aber wer das abkann, der kann diesem Weg vieles abgewinnen.
Wem das zu unsicher ist, der kann Unterkünfte auf dem Camino del Norte vorbuchen. Ob tags zuvor oder bereits vor der Reise – auch auf dem Küstenweg gibt es Hotels, Pensionen und private Pilger-Unterkünfte, die sich reservieren lassen – öffentliche aber nicht.
Wie du dir das Abenteuer Camino del Norte vorstellen kannst
Es ist ein Erlebnis und Abenteuer, das einen persönlich weiterentwickeln und wachsen lassen kann, mehrere Wochen lang nur mit einem Rucksack bepackt, in der Natur unterwegs zu sein. Das Schöne an den Jakobswegen und auch am Camino del Norte ist, dass man durch die gegebene Infrastruktur nicht so viel planen muss.
Die Route ist sehr gut markiert mit Schildern und dem Muschel-Zeichen. Du kannst dich also hunderte Kilometer lang führen lassen, ohne dir groß Gedanken über den Weg zu machen, oder welche Route du nehmen solltest, da sie ohnehin vorgegeben ist.
Natur, Bewegung, Kontakt, (Aus)Zeit für dich – das ist pilgern für mich, das ist der Camino del Norte.
Das ermöglicht dir, dass du den Kopf frei haben kannst für andere Dinge: Für die wunderschöne Natur Nordspaniens um dich herum, die wie alle Wälder aufgrund der Terpene heilsam für unsere Gesundheit sein kann (insbesondere der letzte Abschnitt des Caminos durch Galizien ist sehr grün und voller Eukalyptus-Bäume).
Auch auch Zeit für dich selbst, um Erlebnisse zu reflektieren, Dinge aus deinem Alltag zu verarbeiten oder anstehende Entscheidungen und offene Fragen in Ruhe zu bedenken oder ein Bauchgefühl dazu entstehen zu lassen.
Oder auch einfach mal nur Zeit für dich selbst zu haben, für das hier und jetzt, den jeweiligen Moment, für deine Spontaneität, für das Leben!
Aber auch für Begegnungen mit Einheimischen oder Mitpilgern, die oftmals erstaunlich echt und tief gehen, weil man Zeit hat, und weil viele MitpilgerInnen ebenfalls den Jakobsweg alleine gehen und offen sind für einen Austausch – das zumindest ist meine Erfahrung mit dem Pilgern auf dem Camino del Norte.
Warum der Küstenweg eine besondere Magie ausstrahlt
Kennst du Heinrich Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“? Diese berühmte Kurzgeschichte, wo ein sehr wirtschaftlich denkender deutscher Tourist verzweifelt versucht, einem spanischen Fischer das Glück zu erklären – obwohl dieser das längt gefunden hat, nämlich im Prinzip „weniger ist mehr“.
Und erinnerst du dich an das Setting der Geschichte? Ein verschlafenes, idyllisches Hafenstädtchen an der Küste Spaniens, wo nur die Möwen und das Meer zu hören sind. Ein Ort, wo man noch die Ruhe, den Mut & die Klugheit besitzt, das Leben zu genießen, ohne viel dafür tun zu müssen.
Der Jakobsweg Küstenweg Camino del Norte bietet tatsächlich solche paradiesischen Orte und Momente. Und das Beste und Überraschendste ist:
Dieser alte Jakobsweg zählt noch zu den Geheimtipps unter den Pilgerwegen (wobei inzwischen schon mehr und mehr Menschen auf Alternativwege zum populären Camino Francés, wie diesen, ausweichen, das zeigen die aktuellen Pilgerstatistiken).
Weitere Erfahrungen von mir vom Camino del Norte
Bammel vor der Reise
Was mir die Angst vor dem ersten Mal alleine pilgern gehen genommen hat.
Ganz im hier und jetzt sein
Glücksgefühle auf dem Jakobsweg: Kopf frei, und voll präsent im jetzigen Augenblick.
Geschichten vom Weg
In diesem kleinen eBook habe ich die Eindrücke meines Abenteuers aufgeschrieben.
eBook "Küstenweg für Anfänger" - das Camino del Norte-Buch
Neugierig geworden, selbst den Küstenweg zu pilgern? Dann schau mal in mein eBook oder den Onlinekurs:
- Konkrete Tipps zur Vorbereitung für den besonderen Jakobsweg – vom Packen bis Etappenplanung
- die in meinen Augen schönsten Etappen
- meine persönlichen Empfehlungen für Herbergen und Unterkünfte am Weg
- Video zur Anreise-Planung + 40 min kommentierte Diashow mit Tipps zu den schönsten Abschnitten (nur im Videokurs)
Jakobsweg-Redakteur: Christoph Erkens
Hey, ich bin Christoph und möchte dich hier ehrlich über das Abenteuer Jakobsweg informieren und begeistern. Seit meinen ersten Pilgerreisen 2014 in Spanien und Portugal hat mich der Jakobsweg nicht mehr losgelassen. Buen Camino!