Auf dem Küstenweg des portugiesischen Jakobswegs
Ich hatte auf dem viele Begegnungen mit Menschen, die mich tief beeindruckt haben. Zum Beispiel ein Vater dessen 16-jährige Tochter an einem Tumor gestorben war und der Spenden für die Krebsforschung sammelte. Oder 80-jährige Rentner, die sich den Weg antun, obwohl ihnen jeder Meter offensichtlich schmerzt.
Ich habe viele Pilger kennengelernt, die Verluste erlitten haben. Aber was mich besonders beeindruckt hat, war: Alle versuchten damit positiv umzugehen. Eben diese Geschichten haben mir Mut gemacht.
Natürlich habe ich auch einige schräge Vögel getroffen: Da gab es ein etwas verlottertes Pärchen aus Tschechien, die sich in weite Roben gehüllt haben und in Wanderschuhen wanderten, die fast auseinanderfielen.
Die beiden waren mit ihrem kleinen Hund sehr gemächlich unterwegs und manchmal machten sie auch längere Mittagspausen in der Sonne. Unsere Begegnungen beschränkten sich normalerweise nur auf einige Minuten. Doch jedes Zusammentreffen regte mich zum Nachdenken an.
Ein anderer Pilger tauchte immer in den Momenten auf, in denen ich tief in Gedanken war. Und das besondere war: Er hatte das Talent immer die richtigen Worte zu finden. Manchmal tiefgründig aber manchmal auch banal.
«Der Weg gibt dir nicht das, was du willst, sondern das, was du brauchst.»
Begegnungen, Überraschungen, Erfahrungen – das ist Pilgern!
Während meiner Pilgerreise verbrachte ich viel Zeit mit anderen Wanderern. Ich habe Pilger von den verschiedensten Routen kommend auf meinem Weg getroffen und durfte mit ihnen über das Leben sprechen. Obwohl jeder von uns einen anderen Weg gegangen ist, verband uns alle doch eins: die Suche.
In den Moment, als ich allerdings inmitten in der Natur war auf dem Küstenweg des Jakobswegs in Portugal, auch Camino Portugues de la Costa genannt, kein Mensch weit und breit zu sehen, umgeben vom Ozean, die Meeresbriese auf meiner Haut spürte, kam die Zeit zum Stillstand.
Obwohl ich Abend für Abend meine Eindrücke in mein Tagebuch schrieb, begann ich an diesem Tag mich daran zu erinnern was mir in den letzten Tagen und Wochen widerfahren ist und ich merkte, wie ich anfing zu weinen.
«Der Camino hat viele Gefühle in mir verstärkt – tiefe emotionale Reflexionen, Traurigkeit, Freude, Spass, Erschöpfung, Angst und Schuldgefühle.»
Ich bereite michschon mal vor und freue mich
Liebe Margret,
auch ich bereite mich vor.
Habe viel Respekt und bin sehr, sehr gespannt.
Noch mehr überwiegt die Freude auf das, was man erlebt!
Dir einen guten Start- vielleicht treffen wir uns irgendwo!
Liebe Grüße
Astrid
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