Aktualisiert: Mai 2024
Vor ziemlich genau fünf Jahren stand ich vor meiner ersten Pilgerreise auf dem Jakobsweg. Dafür habe ich damals das Netz durchsucht nach Informationen und Antworten auf die Frage:
Was würde es mich denn eigentlich kosten, den Jakobsweg in Spanien oder Portugal zu laufen?
Erfahrungen: Was kostet der Jakobsweg?
Heute, einige Pilgerreisen in Spanien, Portugal und Deutschland später, möchte ich meine meine Erfahrungen teilen.
Denn: Butter bei die Fische, Geld ist ein wichtiges Thema, ob wir wollen oder nicht. Das geht, glaub ich, allen so. Daher werde ich einige häufig gestellte Anfänger-Fragen zu den Ausgaben aufgreifen und beantworten.
Du kannst dazu entweder das Youtube-Video von mir schauen, wo ich beispielhaft eine Kostenkalkulation mit dir durchgehe, oder einfach weiterlesen.
Der Jakobsweg und das liebe Geld – die wichtigsten Fragen
Was ich damals wissen wollte und du heute vermutlich auch:
- Wie hoch sind die Kosten auf dem Jakobsweg pro Tag in der Neben- und Hauptsaison?
- Was bedeutet das im Einzelnen und welchen Spielraum habe ich?
- Wie hoch sind die Kosten auf dem Jakobsweg insgesamt für meine Reise?
- Was kostet eine Übernachtung in einer Herberge auf dem Jakobsweg?
- Stimmt es, dass es kostenlose Unterkünfte gibt oder man zelten kann?
- Was kostet die An- und Abreise für den Jakobsweg?
- Wie hoch sind die Kosten für die Ausrüstung?
- Wie läuft das mit Geld abheben auf dem Camino?
- Wie hoch sind die Kosten für das Essen auf dem Jakobsweg?
Günstig pilgern ist möglich
Zunächst die gute Nachricht: Du hast Glück!
In Spanien (und auch Portugal) lässt es sich mit geringen Kosten auf dem Jakobsweg pilgern und reisen.
Verglichen mit anderen Ländern, kannst du auf dem Jakobsweg in Spanien mit geringen Ausgaben auskommen.
Läufst du dagegen zum Beispiel einen deutschen Jakobsweg, solltest du deutlich mehr Geld dafür angespart haben.
Es liegt also in deiner Hand und ich werde dir hier erzählen, wie viel ich ausgegeben habe.
Bevor ich weiter unten ins Detail gehe, bezüglich Ausgaben für einzelne Posten unterwegs, möchte ich dir anhand der folgenden Tabelle kurz beispielhaft zeigen, dass die Kosten für den Jakobsweg variieren können.
Kosten: Einkaufsliste für Jakobsweg-Ausrüstung
Packstück | Kosten | Weitergehende Infos |
---|---|---|
Pilgerausweis für Herbergen | 5,99€ | Wofür du einen Pilgerausweis brauchst |
Reiseführer für unterwegs | 16,90€ | Reiseführer Übersicht |
eBook zur Vorbereitung & Planung | 15,90€ | Vorbereitungs-eBooks Übersicht |
Pilgersprachführer | 7,90€ | Spanisch sprechen auf dem Jakobsweg |
Flugticket | Preise vgl. | Welcher Flughafen für welchen Jakobsweg |
1. Übernachtung vorbuchen | Unterkunft finden | Arten von Unterkünften auf dem Jakobsweg |
Reisekreditkarte für unterwegs | kostenlos | Geld abheben auf dem Jakobsweg |
Wanderrucksack | 150€ (für Frauen, für Männer) | Trekkingrucksack-Test |
Wanderschuhe | 170€ (für Damen, für Herren) | Wanderschuhe-Vergleich |
2-3 Paar Wandersocken | 20€ je Paar | Wandersocken-Test |
Hirschtalgcreme zum Schutz vor Blasen | 3€ | Warum Hirschtalg gut für die Füße ist |
Blasenpflaster | 6€ | absolut wichtig |
Schlafsack | ab 50€ | Trekking-Schlafsack-Test |
Ohrenstöpsel | 5€ | wichtig für in den Herbergen |
Wanderhose | ab 40€ (für Damen, für Herren) | Artikel folgt, ich nutze die Trek 500 (Decathlon) |
Trekkingstöcke | ab 30€ | Artikel folgt, optional |
Regenjacke | 150€ | Artikel folgt, wichtiges Packstück |
Fleecejacke | 100€ (für Frauen, für Herren) | Artikel folgt, wichtig |
2-3 Funktionsshirts & Unterwäsche | je 20€ | Artikel folgt, wichtig |
Hygiene-Artikel | ab 30€ | Reisehandtuch, Handwaschmittel, Duschgel, Flipflops, etc. |
Vergleich der Jakobsweg-Kosten eines sparsamen Pilgers vs. eines luxuriöseren Pilgers
Je nach dem, ob du luxuriös oder sparsam lebst, viel neue Ausrüstung kaufst oder altes vorhandenes Equipment nutzt, im Sommer oder zur Nebensaison pilgerst, nach günstigen Flügen Ausschau hältst oder einfach irgendeinen Flug buchst, variieren die Ausgaben.
In der Tabelle habe ich die Jakobsweg-Kosten für einen sparsamen Pilger denen eines Pilgers, der etwas luxuriöser und sorgloser lebt, gegenübergestellt.
Damit möchte ich dir zeigen, dass du selbst mitbestimmen kannst, wie teuer oder nicht teuer der Camino für dich werden kann.
- Pilgertyp 1: Sparsamer Pilger mit einem Auge für Schnäppchen, der bereits einige Ausrüstung zu Hause hat, die er nutzt, und bewusst in der Nebensaison den Jakobsweg geht und – wenn möglich – eher in Pilgerherbergen statt Hotels übernachtet
- Pilgertyp 2: Pilger mit Ansprüchen, der es sich gerne sehr gut gehen lässt, auch mal in ein Hotel einkehrt, sich komplett neu einkleidet, ungern lange Preise vergleicht und zur Hauptsaison im Sommer unterwegs ist
Gesamtkosten Jakobsweg | Sparsamer Pilger | Pilger mit Ansprüchen |
---|---|---|
Flugkosten einmalig | 140 Euro | 350 Euro |
Ausrüstung einmalig | 150 Euro | 690 Euro |
Gewählte Jahreszeit | Nebensaison (Frühjahr, Herbst) | Hauptsaison (Sommer) |
Kosten pro Tag unterwegs | 20 Euro | 70 Euro |
Gesamtkosten pro Woche auf dem Camino | 140 Euro | 490 Euro |
Gesamtkosten 4 Wochen Jakobsweg inkl. Anreise & Ausrüstung | 850 Euro | 3000 Euro |
Wie sich das pro Tag konkret äußert, soll die nächste Tabelle beispielhaft zeigen, wieder mit unseren beiden „Pilgertypen“, dem sparsamen Pilger und dem etwas luxuriöser lebenden Pilger:
Tagesausgaben Jakobsweg | Sparsamer Pilger | Pilger mit Ansprüchen |
---|---|---|
Kosten pro Tag unterwegs | 20 Euro | 70 Euro |
davon Übernachtung | 5 Euro (öffentliche Herberge) | 40 Euro (Hotel EZ) |
davon Verpflegung tagsüber | 5 Euro (Kaffee to go, Zutaten für Picknick aus Supermarkt) | 18 Euro (mehrmals Einkehr in Cafés & Bars unterwegs) |
davon Abendessen | 10 Euro (Pilgermenü) | 10 Euro (Pilgermenü) |
davon Sonstiges (Apotheke etc.) | 0 Euro | 2 Euro |
Tipp: Wie du bereits gesehen hast, beziehen sich die Kosten-Kalkulationen in diesem Artikel auf Pilger, die den Camino auf eigene Faust laufen. Solltest du dagegen eine geführte Reise buchen, musst du natürlich wesentlich tiefer in die Tasche greifen dafür. Mehr zum Thema Jakobsweg organisiert oder auf eigene Faust steht hier.
1.Wie hoch sind auf dem Jakobsweg die Kosten pro Tag…?
…in der Nebensaison?
Ich bin auf dem Jakobsweg mit 27 Euro pro Tag und 200 Euro pro Woche hingekommen. Ich war nicht geizig, aber ich habe mein Geld im Auge behalten und habe auf der Reise dennoch gut leben können.
Das kannst du auch. 200 Euro entspricht einem Tagesbudget von gut 27 Euro.
Die 27 Euro setzen sich im Wesentlichen zusammen aus: Schlafen, Essen & Trinken, Sonstiges (wobei sonstiges bedeutet: mal in die Apotheke etc.). Das Pilgerleben ist einfach und übersichtlich.
Diese Ausgaben beziehen sich auf meine erste Reise im März. Übernachtet habe ich hier nur in öffentlichen Herbergen (Spendenbasis oder 5€) oder, seltener, auch mal in privaten Herbergen (10-12€).
…in der Hauptsaison?
Solltest du im Sommer und Hochsommer auf dem Jakobsweg in Spanien unterwegs sein, würde ich etwas mehr Geld einkalkulieren.
Hier kann es sein, dass du mal ins Hotel ausweichen musst. Warum? Durch Engpässe bei den Herbergs-Betten durch viele Pilger sowie viele Ferientouristen in beliebten Orten entlang des Weges (besonders im Juli und August, wo ganz Spanien Ferien hat).
Und Hotels kosten im Sommer gerne mal etwas mehr als in der Nebensaison. Ich habe in Gernika beispielsweise 40€ für ein Einzelzimmer in einem Hotel im Juli bezahlt.
Wenn du, sofern möglich, Herbergen Hotels vorziehst, solltest du aber auch im Sommer mit 32€ pro Tag und 250€ pro Woche auskommen.
2.Was bedeutet das im Einzelnen, und welchen Spielraum habe ich?
a) Schlafen:
Nun, Schlafen ist nicht teuer – muss es zumindest nicht sein. Solange du auf öffentliche Pilgerherbergen (spanisch: Albergue de Peregrinos) setzt, kommst du mit rund 5-6 Euro pro Nacht aus.
Ja, du hast richtig gehört! Das ist ein genialer Preis für eine Dusche, einen Schlafplatz und manchmal sogar noch eine Kochstelle oder eine bequeme Sofaecke in der Herberge.
Falls dir mal jemand etwas von kostenlosen Unterkünften erzählt hat: Viele öffentliche Herbergen laufen auf Spendenbasis.
In der Regel geben Pilger dann 5 Euro für eine Übernachtung. Mancher Pilger gibt auch mehr, wer ganz knapp ist, weniger.
Daneben gibt es noch eine Reihe anderer Möglichkeiten der Unterkunft auf dem Jakobsweg in Spanien, die aber alle teurer sind:
- Private Herbergen,
- Jugendherbergen sowie
- Pensionen/Hotels (z.B. via Booking.com)
- Privatunterkünfte/Privatzimmer via Airbnb
Besonders im Kommen sind private Herbergen. Da sie nicht subventioniert sind, schlagen sie mit Kosten von rund 12 Euro zu Buche. Für eine Nacht in einer Jugendherberge zahlst du ebenfalls durchschnittlich um die 12 Euro auf dem Jakobsweg in Spanien.
In Ausstattung und Zustand können diese übrigens stark variieren. Am teuersten sind natürlich Pensionen und Hotels, wobei es hier häufig auch sehr freundlich-familiär eingerichtete Zimmer für schon 10 Euro die Nacht gibt.
Dies ist aber natürlich nicht die Regel und zu Ferienzeiten oder in beliebten Orten können die Kosten auch 30 Euro oder gar mehr die Nacht betragen. Ich habe im März in Santiago de Compostela übrigens für 20 Euro die Nacht ein Einzelzimmer in einer Pension bekommen.
Das Besondere: Die Pension war nur 50 (!) Meter von der berühmten Kathedrale entfernt. Einen ausführlichen Artikel zu den verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten habe ich übrigens hier verfasst.
Exkurs: Hochsommer auf dem Jakobsweg – was kann ich tun?
Tipp für den Hochsommer: Ich empfehle dir zu den beliebten Reisezeiten im Sommer Alternativen als „Joker“ im Ärmel zu haben, falls die Betten mal knapp und die Herbergen voll sein sollten
(was nicht wünschenswert ist, aber durchaus mal passieren kann, nicht nur auf dem bekannten Camino Francés, sondern inzwischen auch auf dem Küstenweg etc.):
- Stell dich drauf ein, die ein oder andere Nacht einmal auf dem Boden zu schlafen in der Herberge, das ist kein Weltuntergang, es ist eine Erfahrung und gehört zu so einer Reise dazu (mein ehrlicher Erfahrungsbericht hier)
- Nutze Empfehlungen aus der örtlichen Touristeninfo oder dem Pilgerführer, falls vorhanden, für Alternativunterkünfte
- Falls du das definitiv nicht möchtest: Nutze etablierte Seiten wie gronze.com oder Booking.com zur Hotelsuche, wo du oft noch bis 18 Uhr abends kostenfrei stornieren kannst, falls du das Handy anhast (was du vielleicht besser nur im Notfall machst, doch das ist ein anderes Thema ;)), oder in den größeren Städten (und wirklich nur dort) vielleicht auch mal Airbnb oder Couchsurfing.
- Solltest du auf dem Jakobsweg zelten, wirst alles natürlich noch einmal günstiger und du bist flexibler. Grundsätzlich findest du Möglichkeiten, auf dem Camino zu zelten und Kosten zu sparen.
b) Essen & Trinken:
Hier würde ich mit ca. 15 Euro Kosten pro Tag kalkulieren. Als Pilger auf dem Jakobsweg in Spanien kannst du in den Genuss von sogenannten Pilgermenüs (spanisch: Menu del peregrino) kommen.
Diese bieten dir 2 Vorteile: Sie sind günstig (8-10 Euro sind ein guter Preis) und sehr reichhaltig (3 Gänge inkl. Wein, typisch für Spanien).
Auch der Milchkaffee (Café con leche) ist allein seines Preises wegen ein echter Genuss: Rund einen Euro habe ich meist in Cafés dafür gezahlt, für einen großen Kaffee 1,30 Euro. Hierzulande träumen wir von solchen Preisen.
Die restlichen für Essen & Trinken veranschlagten Euros vom Tagesbudget gibst du im Supermarkt für Picknick-Speisen aus, wobei die Preise hier ähnlich wie in Deutschland oder sogar ein bisschen darunter liegen.
Natürlich kann man auch hier wesentlich mehr Geld ausgeben. Mit 15 Euro und ein wenig Umsicht wird dein Bauch aber allemal zufrieden sein.
c) Sonstiges:
Was meine ich mit sonstiges? Nun, du brauchst unterwegs auf dem Jakobsweg in Spanien vielleicht neue Sonnencreme, ein Paar Flipflops (weil du keine mitgebracht hast und sie dir nun wünschst) oder dringend Blasenpflaster.
Dies sind alles ungeplante Ausgaben, die nur ab und zu anfallen, dann aber leider merklich. Wer sich mit der richtigen Packliste für den Jakobsweg vorbereitet, wird jedoch auch hier nur geringe Kosten haben.
4.Was kostet die An- & Abreise?
Auch bei der Anreise und Abreise zum Jakobsweg in Spanien hast du im Idealfall eine Menge Spielraum. Wer frühzeitig bucht und günstige Flugsuchmaschinen wie Opodo oder Skyscanner nutzt, kann gut sparen.
Auch Billigflieger wie Ryanair helfen, die Kosten zu senken. Mit viel Glück und Wissen kann man schon mal für gut 30 Euro einen Flug von/nach Santiago de Compostela beispielsweise bekommen.
Wer dagegen auf bestimmte Reisetage festgelegt ist, recht spontan bucht und weniger frequentierte Verbindungen benötigt (Thema Startpunkt), muss tiefer in die Tasche greifen.
Ich bin beispielsweise einmal von Düsseldorf über Madrid nach Santander geflogen und musste etwa das Sechsfache (170 Euro) an Kosten berappen.
5.Wie sieht’s mit Ausrüstung aus?
Ein nicht unwichtiger, aber in der Kalkulation für die Kosten auf dem Jakobsweg in Spanien schnell vergessener Punkt. Hängt davon ab, wie gut du bereits zuvor ausgerüstet warst (sprich: Funktionskleidung) und wie viel du bereit bist, auszugeben.
Vom Kauf eines neuen Kindle Ebook-Reader (Bücher sind zu schwer für unterwegs!) über einen neuen Rucksack sowie Regenjacken in allen erdenklichen Preisklassen bis hin zu neuen Wanderschuhen sowie Schlafsack und weiterem Equipment ist alles möglich.
Ich war vorab ein „Wochenendwanderer“ und mittelmäßig ausgerüstet. Das heißt: Regenjacke: Ja. Wirklich gute Regenjacke: Nein. Ich habe mich also mit Funktionskleidung eingedeckt, was ich dir auch empfehlen würde, da man sie a) auf dem Weg braucht, und b) danach noch lange weitertragen kann.
An Kosten habe ich hier inkl. Kindle, Reiseführer und Kleidung mehr als 400 Euro für meine Reise auf dem Jakobsweg in Spanien investiert. Die Kosten sind aber individuell verschieden. Meine Empfehlungen zur Ausrüstung findest du in meiner Packliste.
6.Wie läuft das mit Geldabheben auf dem Camino?
Da du beim Geldabheben mit EC-Karte jedes Mal zwischen 3 und 6 Euro Gebühr berappen musst, empfehle ich dir eine Kreditkarte, wenn du diese Ausgaben nicht haben möchtest. Ich habe zwei aktuelle Empfehlungen für 2022 nach längerer Recherche :
- Empfehlen würde ich heute vor allem die Genialcard der Hanseatic (hier kostenlos beantragen)
- oder alternativ die Advanzia Mastercard (hier kostenlos beantragen)
Einen genaueren Vergleich und Hintergründe zum Thema findest du in meinem Extra-Artikel Geld abheben auf dem Jakobsweg.
Eine Kreditkarte ist übrigens auch im Alltag sinnvoll bzw. manchmal sogar unabdingbar, wie ich selbst feststellen musste. Wenn du z.B. mal online was aus dem Ausland bestellst, bist du ohne manchmal aufgeschmissen.
Zuviel Bargeld solltest du nicht dabei haben, einfach weil es zu schade wäre, falls du es verlieren solltest. Ich habe meist max. 200 – 250€ dabei, womit man in Spanien schon eine Weile auskommen kann.
Fazit: Kalkuliere mit rund 27 €/Tag Kosten
Kurz gesagt, du kannst mit 200 Euro pro Woche auskommen. Das sind 27 Euro pro Tag sind, und damit kannst du eine tolle Reise erleben. Hinzu kommen die einmaligen Kosten für An- und Abreise sowie Ausrüstung, die individuell verschieden sind. Für „Erst-Reiser“ würde ich für Flug und Equipment durchaus 500 Euro veranschlagen.
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PS: Ein offenes Wort: Einige der oben genannten Empfehlungen sind Affiliate-Links. Das heißt, ich bekomme eine kleine Provision beim Kauf. Damit unterstützt du die direkt diesen Blog, für dich kostet es nicht mehr. Gracias!
Eine Frage – in einer schönen Herberge – wie hoch sollte ein Spende sein für Übernachtung? und für ein Essen??
5-10 € sind für die Herberge angemessen, 10€ für ein Menü. Ich habe bei Donativo-Herbergen (Donativo = Spende) immer das gleiche bezahlt, was mich eine „normale“ Herberge gekostet hätte. Oftmals sogar etwas mehr, eben 10€, weil ich weiß dass es Pilger gibt, die meinen, Donativo heißt „umsonst“, aber ich auch Pilger kenne, die sich nicht jede Nacht eine Herberge leisten können. Damit habe ich es ein bisschen ausgeglichen.
Den Gedanken finde ich ganz wunderbar, lieber Uwe. Bravo!
Mit den steigenden Preisen ist derzeit eine passende Spende, wenn auch für Dich gekocht worden ist, es vielleicht sogar Wein gab, 20.- Tendenz steigend.
Keine Rechnung zu machen, sondern auf Spendenbasis zu arbeiten, bedeutet für die Gastgeber eine erhebliche Reduzierung des Bürokratiethemas in der Steuererklärung . Und jetzt stell Dir mal vor, was Du gerne bekommen würdest und auch brauchst, um Deine Kosten zu decken für: Bettwäsche waschen, putzen, füttern der Pilger mit mehreren Gängen Strom/Gas für Kochen/Duschen, Wein, Deine eigene Zeit und Arbeit…v.a., wenn Du die Pilger in Dein eigenes Haus aufnimmst…Ich bin da sehr für Fairness, denn es hilft niemandem, wenn die Gastgeber irgendwann aufgeben, weil sie sich den Betrieb nicht mehr leisten können.
Guten Weg!
Wie sind denn momentan die Herbergen geöffnet, bzw. ist nur ein Teil geöffnet? Wie ist das am besten herauszufinden? Merci und Buen Camino!
Hallo lieber Pilger,
danke für diesen sehr hilfreichen Bericht. Ich werde mich für meinen geplanten Weg gerne daran orientieren. Wie sieht es denn mit den Plätzen für Zeltaufbau generell aus?Darf man überall (Wiesen etc. ) sein Zelt aufbauen? Wäre natürlich eine sehr kostengünstige Alternativ zu Herbergen und Hotels.
Freue mich auf eine Antwor.
Günter
Hallo Günter, man sollte schon genau schauen, wo man sich befindet und ggf. Anwohner fragen, ob es in Ordnung ist, sein Zelt dort aufzubauen. Oder aber in den Gärten von Herbergen, das ist in der Regel auch problemlos möglich. Viele Grüße, Christoph
Wenn man zeltet, dann kommt man pro Tag locker mit 10,00 Euro für alles hin (Schokolade, Kichererbsen im Glas, Brot, Käse, Wasser, der oben beschriebene Kaffe mit Milch, sogar zwei Mal pro tag, wenn es notwendig ist). Die Anreisekosten nach Irun habe ich mit Flixbus für Euro 9,00 abgedeckelt. Sonnencreme und Pflaster nimmt man natürlich mit. Die Ausrüstung für Euro 400,00… Ich habe bei Decathlon 3 tage vorher ein Zweimannzelt für Euro 23,00 gekauft, dieses 35 mal auf- und wieder abgebaut (so lange hat mein Trip von Irun nach Santiago über den Küstenweg im Sommer diesen Jahres gedauert) und es ist nicht ein einziger Mangel daran. Der Rucksack (50l) gab es im Angebot bei Decathlon für Euro 40,00. So oft, wie ich den rumgeschmissen und getreten habe, müsste der längst kaputt sein, aber auch hier keinerlei Gebrauchsspuren. Einen Schlafsack gab es auch bei Decathlon, 20 Grad Celsius, Euro 10,00 (nur in zwei Nächten hatte es mich im Zelt gefroren, ansonsten Top Anschaffung). Regenschutzjacke, Decathlon 8,00 Euro, ein Hut für 4,00 Euro. Die Ausrüstung hat mich mitsamt Isomatte bei Decathlon Euro 79,00 gekostet. Jeder Gebrauchsgegenstand war sein Geld wert und es war spott billig, will ich mal sagen. Von Marseille aus nach Irun mit dem Flixbus und von da aus zu Fuß über den Küstenweg nach Santiago, das volle Programm auf 823,00 Kilometern also kann man schon für schlappe Euro 449,00 haben. Soviel hab‘ ich ausgegeben. Und es war ein krasser Trip, von dessen positiver Wirkung man allerdings erst nach der Reise profitieren kann, soviel habe ich verstanden. Wenn man mich nach einem Rat für den anstehenden und geplanten Jakobsweg fragen würde, so würde ich lediglich zwei Ratschläge erteilen, alles andere ergibt sich von selbst. 1. Die Reise unbedingt alleine durchziehen, im Zelt, abseits der unsäglichen Herbergen. 2. Unbedingt den Küstenweg von Irun nach Santiago komplett laufen. Niemand könnte nunmehr behaupten, er könne es sich finanziell nicht leisten, dieses Unternehmen zu wagen. Ich wünsche viel Erfolg, denn bei all den Wutanfällen, welche man durchaus bekommen kann, lohnt es sich dann am Ende auf jeden fall, wenn man die komplette Wanderung diszipliniert durchführt und zum Ende bringt.
Hi Marco, Respekt, da bist du echt günstig unterwegs gewesen und das zeigt, dass es möglich ist, coole Sache! Ob man Herbergen nun per se meiden sollte oder nicht, ist sicherlich Geschmackssache. Ich mag sie auch nicht immer, aber ich hatte auch viele tolle Abende und Begegnungen mit anderen Pilgern dort. Viele Grüße, Christoph
Hi, ich habe eine Frage.
Ist Zelten erlaubt oder geduldet?
Und vielleicht wird es jetzt komisch klingen aber der Weg in sich macht mir keine Angst. Ich werde auch am liebsten allein pilgern. Was mir Angst macht ist eine Frau/allein/“am ende der Welt“ -Schutzlos. „Böse“ Menschen gibt es überall.
Muss man sich Gedanken darüber machen?
LG Katharina
Bin seit 11 Jahren allein auf Jakobswegen unterwegs und hatte noch nie Probleme. Naivität ist allerdings nicht angebracht. Gottvertrauen schon.
was lauft ihr denn auf 10 km, ihr „supersportler“?
Hallo Christoph, ich habe 3 Wochen Zeit. Wo ist der günstigste Einstiegsort, an dem ich beginnen könnte?
Herzliche Grüße Diana