Pilgerherberge – Pilgerheimat oder Alptraum? Ein Erfahrungsbericht

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Pilgerherberge Erfahrungsbericht

Wenn du mit dem Gedanken spielst, dich demnächst selbst mehrere Wochen auf den Jakobsweg zu begeben, dann hast du dir sicher schon folgende Frage gestellt:

Wie fühlt sich das wohl an in den Pilgerherbergen zu übernachten?“

Ursprünglich veröffentlicht im Mai 2017, zuletzt aktualisiert im April 2022

Schließlich ist das ja doch was ganz anderes, mit vielen fremden Menschen in so einem Schlafsaal zu übernachten, als in seinem vertrauten Bett zu Hause alleine oder mit dem Partner zu nächtigen.

Die Leute reden…

Und womöglich hast du verschiedenste Stories darüber gehört: Vom Bettwanzen-Alptraum über schlaflose Nächte durch sägende Schnarcher im Bett obendrüber. Von verschwundenen Jakobsweg-Rucksäcken und Diebstählen.

Von faszinierenden Begegnungen mit anderen Pilgern und Hospitaleros (Freiwilligen, die in den Herbergen helfen), die in Erinnerung bleiben und vielleicht sogar etwas dauerhaft verändert haben in einem.

Doch was ist nun wahr davon und welche Version stimmt? Ist die Pilgerherberge ein Ort zum Auftanken und Austauschen mit anderen Pilgern, oder ein Alptraum in Form eines Matratzenlagers?

Sollst du unterwegs auch in den Herbergen schlafen oder dir lieber Pensionen und Hotels am Weg suchen? Oder vielleicht sogar gar nix davon und lieber auf dem Jakobsweg zelten?

Wie ich Pilgerherbergen erlebt habe

In diesem Artikel möchte ich dir einen Einblick in die Welt der Pilgerherbergen geben, wie ich sie erlebt habe auf meinen mehreren Pilgerreisen:

Und um es kurz zu machen, meine Erfahrung ist:

Es kann alles davon sein – Heimat wie Alptraum 

So wie das Leben ein bunter Strauß Blumen sein kann, mit Höhen und Tiefen, schönen und schlechten Tagen, so habe ich auch die Pilgerherbergen erlebt.

Himmlisch geschlafen

Ich habe dort die tollsten Abende verbracht, wunderbare Gespräche geführt und interessante Menschen getroffen, und ein Gemeinschaftsgefühl gespürt, das an Familie in den besten Tagen erinnert.

Ich habe himmlisch geschlafen und mich aufgehoben gefühlt in der Gemeinschaft der anderen Pilger, die zwar aus verschiedensten Ländern und Städten gekommen, doch alle in der einen Sachen verbunden sind:

Wir sind alle Pilger. Ich habe nichts vermisst und es war mir nichts zu laut, um den wohlverdienten Pilgerschlaf nach einem langen Tag zu genießen.

Pilgerunterkunft in Pasaia auf dem Küstenweg
Pilgerunterkunft in Pasaia auf dem Küstenweg.

Mächtig genervt

Und ich habe auch die Kehrseite erlebt: Ich habe Nächte erlebt, wo es mir auf den …äh… Keks gegangen ist, wo ich mich nach der Ruhe, Ungestörtheit und dem Komfort eines eigenen Zimmers gesehnt habe, mit ordentlicher Matratze, guter Lüftung und Stille.

Ich habe wegen eines furchtbaren Schnarchers dicht neben mir auf dem Boden nicht einschlafen können, denn durch die Überbelegung der Herberge waren wir alle gezwungen, unser Nachtlager nebeneinander auf dem Boden herzurichten.

Und ich wurde ein ums andere Mal durch geschäftiges Rascheln am frühesten Morgen jäh aus dem Schlaf gerissen, obwohl es mir durchaus gereicht hätte, um 7 Uhr den Tag zu begrüßen, anstatt bereits um 5 Uhr morgens.

Vor einer Pilgerherberge

Jede Herberge ist anders

Wie du siehst, war alles dabei, und die Pilgerherberge ist weder das eine, noch das andere, sie ist beides und nichts davon zugleich. Sie ist immer anders und es kommt immer auf den Tag, Ort und die Umstände an.

Wie mache ich das selbst nun nach diesen Erfahrungen? Ich gehe gerne in die Pilgerherbergen, nach wie vor. Nicht nur, weil sie günstig (viel günstiger als alles andere) sind, sondern auch weil ich die Begegnungen und den „Spirit“ dort schätze.

Und ich gehe ab und zu auch in eine Pension am Weg (oder ein Hotel, wenn der Geldbeutel das zulässt, so wie Hape es auf seiner berühmten Reise auch das ein oder andere Mal gemacht hat), oder nutze Couchsurfen oder AirBnb in größeren Städten.

Sei so offen wie möglich für das, was der Weg dir zu geben hat

Jakobsweg Pfeil aus Steinen

Einen Überblick über die verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten habe ich in diesem Artikel gegeben. Was ich dir jetzt noch als Tipp mitgeben kann:

Zum einen, sei möglichst offen und unvoreingenommen den Weg und die Herbergen zu erfahren, dem allem eine Chance zu geben. Denn womöglich wird es ganz anders, als du es dir vorgestellt hast? Und jede Herberge ist anders.

Es gibt moderne, alte, große, kleine Herbergen, freundliche wie unfreundliche Hospitaleros, toll ausgestattete wie mangelhaft ausgestattete Herbergen und so weiter. Wie im Leben.

Ein kleiner Tipp am Rande

Die andere (nicht ganz unwichtige) Sache ist: Wenn du den Pilgerführer studierst und die möglichen Zielorte und Herbergen für den Abend abwägst, dann schau dabei auch besonders auf das Verhältnis zwischen Betten und Zimmern.

Es ist was anderes (und womöglich viel angenehmer), wenn eine Herberge zwar ganze 60 Betten hat, die aber auf 8 Zimmer aufgeteilt sind, als wenn eine Herberge nur 50 Betten hat, die aber nur auf 2 Zimmer aufgeteilt sind.

Wenn du das beachtest, bekommst du schon eine kleine Ahnung von der Herberge. Der Rest ist ausprobieren, und in Erinnerung behalten (oder sich klarmachen): Ich kann immer noch gehen, falls es mir hier doch nicht gefallen sollte.

Ein gehobeneres Pilgerzimmer
Ein gehobeneres Pilgerzimmer (Pension) in Santiago de Compostela.
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28 Gedanken zu „Pilgerherberge – Pilgerheimat oder Alptraum? Ein Erfahrungsbericht“

  1. Hallo zusammen, ich werde von Porto bis Compostella Ende Mai 2019 mit meiner besten Freundin gehen, wir haben vor uns auch treiben zu lassen und zu schauen wo wir Übernachten. Wie ist das mit der bezahlung,kann man auf dem Weg viel mit Karte bezahlen?Gruß Manuela

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  2. Bin 2016 den Camino deNorte ab Sandander gelaufen und hatte durchweg gute Erfahrung mit den Herbergen. Schnell bekommt man einen Blick für die beschaffenheit der Herbergen..Ab und zu auch in kl.Pensionen übernachtet,welch ein Luxusgefühl war. Aber das gemeinschaffs Gefühl und die netteGespräche vor den besetzten Duschen, einfach unbezahlbar.In September laufe ab Porto und freue mich auf viele neue Eindrücke und der Erkenntis das der Weg das Ziel ist. .Also einfach Loslaufen und sich freuen das man das kann.

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  3. Na ja, Fastenpilger, du hast ja nun deine Abneigung gegen Herbergen in diesem Ast schon mehrfach kundgetan. Aber Recht hast du: Jeder ist seines Glückes Schmied. Deshalb lass gut sein.

    Ich kann aber auch nicht mitreden, denn ich kenne keinen dieser (Pilger)Wege. Ich starte auch erst im April 2019 auf dem Standardweg. Die Erstübernachtung werde ich in SJPDP vorbuchen. Aber dann werde ich alles mit offenen Augen und offenem Geist auf mich zukommen lassen. Vor Allem die Übernachtungsmöglichkeiten. 😉

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    • Liebe Brigitte,

      du kannst damit rechnen, dass du immer ausreichende Möglichkeiten finden wirst, um zu nächtigen. Ich bin zur identischen Jahreszeit den Camino Frances (2015) und den Camino Primitivo (2016) gelaufen. War alles kein Problem. Und glaube mir, wenn du etwas benötigst, wirst du es auch bekommen. Auf dem Camino ist niemand alleine, es sein denn, er will es so. Ich will Dir bei der Gelegenheit noch was mit auf den ‚Weg‘ geben. Bitte tue Dir selber den Gefallen und lass dich von etlichen negativen Kommentaren in diesem Blog, was die Themen ‚Lärm‘, ‚volle Herbergen‘, ‚Massenpilgern‘ usw. anbelangt, nicht schocken oder beeinflussen. Sofern du als Pilger und nicht als ‚Tourist‘ auf den Wegen dieses einzigartigen Wegenetzes wandelst, wirst du sicherlich mit den o. g. Kriterien in Berührung kommen. Manche PILGERherbergen sind nun mal voll, stickig und laut. Aber bitte lass Dich davon nicht abhalten dort zu verweilen. Pilgern heißt auch sich mit vielen Widrigkeiten auseinander zu setzen und den gewohnten Alltagstrott hinter sich zu lassen. Deswegen sollten PILGERherbergen das Mittel Deiner Wahl sein. Hotels und Pensionen sind was für Eigenbrödler. Pilgern heißt auch in Gemeinschaft den Weg zu gehen, denn die interessantesten Impulse für Dich und Dein weiteres Leben wirst du von Deinen Mitpilgern erfahren. Sei offen für Neues, nimm die Dinge als gegeben hin und lass Dich bitte nicht von Anderen beeinflussen. Mach Deine Erfahrungen selbst. In dem Sinne… Buen Camino!!

      Dein (zukünftiger) Pilgerbruder
      Christian

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      • Jeder ist SEINES GLÜCKES Schmied, lieber Pilgerbruter Christian. Damit ich Dir auch zukünftig nicht Dein Bett wegnehme, habe ich schon im voraus die Pensionen für den weg von Lisboa bis Fatima im März gebucht. Mitpilger trifft man auf dem Weg – weniger im Schlafsaal „zwischen himmlischen Fürzen und erdigen Scharchern“. Immer tief Luft holen. Der Körper gewöhnt sich auch an barabrische Schweißfüße im Bett über Dir. Er fällt ganz einfach un Ohnmacht. Dann bist Du der Erkenntnis des Weges sehr nahe.

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  4. Es sollte doch jedem überlassen sein, wie er seine Nächte auf dem Camino verbringt.
    Ich persönlich war letztes Jahr auf den letzten 300 Kilometer von Tapia nach Fistera Unterwegs und nächtigte in Privaten, öffentlichen Herbergen und auch in einem Kloster.
    Alles hatte seinen eigenen Charme und seine vor und auch Nachteile.
    Ab 22.April 2018 Pilgere ich den Camino Frances ab St.Jean Pied de Port nach Fistera und habe auch schon eine Unterkunft in St. Jean gebucht.
    Alle anderen Unterkünfte werde ich wieder jeden Tag auf mich zukommen lassen.
    In diesem Sinne “ Buon Camino“

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  5. Hallo ich verfolge sehr interessiert welche Erfahrungen jeder gemacht hat. Ich werde 2019 den Küstenweg Pilgern. Ich werde es auch mit einem Zelt unterwegs sein. Ihr habt mir schon sehr geholfen mit euren Berichten.
    Eine Frage habe ich die für mich das wichtigste in meiner Planung ist. Ich habe einen tollen Hund, er ist mein bester Freund, ohne den ich nicht gehen werde. Hat jemand von euch Erfahrungen gemacht? Bezogen auf Unterkunft usw.! Er ist gut erzogen ruhig nicht agressiv Gehorsam usw.! Im voraus bedanken wir uns für genügend Input.

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  6. nachdem ich auch gerade vom küstenweg zurück bin und es mein erster camino war kann ich sagen das mir doch einige der bilder hier bekant vorkommen und ich dabei manch schöne aber auch nicht so gute erinnerungen habe. klasse ist santa ana in pasai, san martin in orio und die 12 stämme herberge. in meruelo war ich weil denen eine chance geben wollte wenn doch alle nach güemes gehen. herberge wunderschön aber etwas hat gefehlt. so bin ich am nächsten tag gemütlich bis güemes gegangen und hab dort den spirit kennen gelernt. auch mit einem üblen schnarcher aber die hat man überall. ohrenstöpsel rein und ich kann schlafen. ja, ich konnte es mir vorher nicht vorstellen aber ich möchte keine dieser nächte missen. bei bedarf im hostal aber meist doch in den herbergen

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  7. Wir sind in der Regel mit dem Fahrrad unterwegs und haben unser Zelt mit.
    Bisher hatten wir nie Probleme einen Platz für die Nacht zu finden. Dies sind für uns „wilde“ Zeltplätze, Campingplätze oder auch an den Herbergen.
    Pilgerherbergen sind für uns eher nicht interessant, weil ich einen sehr leichten Schlaf habe.
    Zudem ist es sehr angenehm, sich zeitlich treiben lassen zu können, dass man nicht morgens um 5 oder 6 aufstehen und nach der „Jagd nach einem Bett“ um 13 Uhr den Tag beenden muß. Mit wildem Campen hatten wir bisher nie ein Problem, weder in Deutschland, noch in der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien…
    Oft fragen wir den Besitzer, sofern verfügbar, ansonsten wählen wir unsere Zeltplätze meist so, dass wir nicht sofort gesehen werden.
    Für uns ist das Zelten ein großes Stück Freiheit, wenn wir zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind. Für alle anderen Reisen haben wir ein großes Reisemobil, dass wir dann auch ganz dekadent mit allen Vorzügen nutzen.

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  8. Bin grad in Finisterre und werde mogern nach Muxia fahren, denn ich will keinen weiteren Herbergenstress – wie du es schreibst Christoph, man kann sich das angucken vor Ort und dann entscheiden, bleib ich da oder geh ich weiter (falls möglich). Ab Barcelinos im Massenlager habe ich meine Verbergen vorgebucht… der Weg zeigt alles 😊 Buon Caminos…

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  9. komme gerade von meinem dritten jakobsweg (camino portugues) zurück. die ersten beiden waren Frances und del norte. wird wohl mein letzter gewesen sein. denn in den letzten jahren hat sich das pilgern wie das skitouren-gehen zu hause zu einem „Massensport“ entwickelt. schlagzeile in einer galizischen Tageszeitung vom letzten freitag: Zahl der pilger explodiert, Ankünfte in Santiago im April gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 25(!) Prozent gestiegen. In Summe waren das 56.000- und das in einem Monat. wird man in Zukunft wohl auf andere strecken ausweichen müssen, um die geistige einkehr genießen zu können.Was die herbergen betrifft: Seit die Spanier mit ihren mountainbikes in massen die pilgerwege unsicher machen und damit den wanderrhythmus durchbrechen, braucht man sich um ein bett in der herberge erst gar nicht zu bemühen. und nicht zu vergessen: Spanier schlafen prinzipiell bei geschlossenen fenster, auch wenn 40 leute im raum sind und tagsüber Hitze geherrscht hat, Antwort auf meinen diesbezüglichen Einwand: In unserem Land wir das getan, was wir sagen!! ich habe in hotels und Pensionen geschlafen, die sind in Portugal sehr günstig, in Spanien etwas teurer, wenn auch leistbar

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  10. Hallo Christoph

    Danke für diesen richtigen und auch wichtigen Artikel, zu dem man fast nichts hinzufügen kann. Nachdem ich letztes Jahr den Küstenweg lediglich von Irun nach Santander gelaufen bin, kann ich das bestätigen.

    Ich habe aber auch gemerkt, dass es durchaus auch von mir als Person und meinen ganz eigenen Erfahrungen abhängt, wie ich eine Herberge erlebe. Beispiel: Für mich war ein absolutes Nogo eine Herberge vor Bilbao. Mies gelaunter und herrischer Herbergswirt. Schlafenszeit um 21:30 Uhr, obwohl es gerade richtig lustig war. Andere, die zuvor noch viel üblere Sachen erlebt hatten, fanden das alles aber ganz i.O.

    Das soll jetzt aber nicht heissen, dass man grundsätzlich immer selber schuld ist, wenn die Herberge nichts taugt. Ich habe halt einen schlechten Schlaf und wenn ich nicht 7 Stunden davon bekomme, werde ich unleidig. Das kann ich nicht einfach ausschalten. Für mich habe ich entschieden, dass Herbergen nur eine Notlösung sind. Nach wie vor ziehe ich das Zelt vor.

    Wild zelten ist leider verboten und die Felder auf dem Camino del Norte meist eingezäunt. Ausserdem hatte ich abends immer zu wenig Wasser übrig, um autark über die Runden zu kommen.Campingplätze sind aber durchaus eine sinnvolle und meist auch preisgünstige Alternative. Wo es die nicht hatte, bin ich dann auf Herbergen ausgewichen und habe mir auch mal zwischendrin ein Hotel geleistet.

    Noch ein Tipp: Wer wie ich einen leichten Schlaf hat und schnell aufwacht, dem empfehle ich Ohrstöpsel. Am Besten zu Hause schon ausprobieren, damit man sich daran gewöhnt.

    Übrigens: Über die Feiertage werde ich mal den Jakobsweg in meiner Wahlheimat Schweiz antesten. Warum in die Ferne schweifen, wenn das gute so nah liegt? Bin gespannt, was man da so als Budget braucht. Das Zelt ist wieder mit dabei.

    Viele Grüsse dir und deinen Lesern. Buon Caminio!

    Lars

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  11. Guten Tag
    Ich bin so eben von meiner 10 Pilgerreise vom Camino zurück gekommen
    Betreffend die PilgerHerbergen , bin ich der Meinung dass man unbedingt auch in diesen Herbergen übernachten soll
    Es gibt gute und schlechte , wie in manchen Hôtels …aber Herberge muss ab und zu sein das gehört einfach dazu … schnarchen und pupsen …..das muss erträglich sein, aber mit anderen Pilger zusammen sein Abends beim Essen und über den Tagesverlauf zu sprechen Buon Caminio

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  12. In einer Pilgerherberge zu schlafen ist eine andere „Gemeinschafts-Erfahrung“ als in einem Hotel. Mich erinnern die Herbergen an die „Zeltlager“ in meiner Jugend. Einfach klasse! – und nervig! Gleichzeitig die schönsten Erinnerungen. Von schnarchenden Bettnachbarn und stinkende Socken erzähle ich heute noch 🙂

    Und ja, eine Vorausbuchung um nicht am „Bettenrennen“ teilnehmen zu müssen ist eine ganz bequeme und stressfreie Möglichkeit. Ich habe beides erlebt. Auch eine Übernachtung im renovierten Parador Nacional mit herrlichem Blick aus dem Nobelzimmer und begehbarer Dusche. Es gibt sie alle: Die Vorbucher und die einfach Drauflosgeher! Das ist dann ein „anderer“ Jakobsweg, aber auch in Ordnung.

    Sehr guter Artikel. Die Vielfältigkeiten der Herbergen gut erklärt!

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  13. ERHOLT STATT GERÄDERT
    Es gibt nichts erholsameres, als eine über booking.com vorgebuchte Pension anzulaufen, ein eigenes Zimmer zu haben, ein eigenes Bad mit gepflegter Toilette zu haben, seine Wäsche waschen zu können, Platz satt zu haben…und RUHE, dann ein richhaltiges Frühstück am Morgen. Mit Pilgern ins Gespräch kommt man unterwegs reichlich, man kann sich zum Abendessen verabreden mit Leuten, deren Sprache man spricht…und startet in den nächsten Tag tiefenentspannt und erholt. „Privatpilgern“ – statt Massenabfertigung ist wahre Zeit für Besinnung. Die überschaubaren Mehrkosten sind es mir immer wieder wert.
    Fastenpilger Freihold

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      • Wenn Du im Schnitt für Pilgerherbergen 10€ rechnest, mußt Du mit Mehrkosten von ca.25€ täglich rechnen, davon aber das Frühstück im Wert von ca. 5€ wieder abziehen, so daß Du letztlich pro Tag 20€ Mehrkosten hast. dies sind meine Werte vom Caminho Portugues. Aber wie gesagt, eigenes Bad, keine sägenden Holzfällertrupps im Massenzimmer, kein kumuliertes Schweiß- und Stinkesockenaroma bis zur Bewußtlosigkeit die ganze Nacht, kein WhattsApp Gepiepe die halbe Nacht, keine Frühaufbrecher mit Raschelrascheltüten um vier Uhr morgens im Wettrennen um das nächste Pilgerbett. Gerne mit mehreren. Schlaf dann massiv beendet. Habe ich alles erlebt. KLARTEXT: EINFACH NUR SCHEISSE. Wenn, dann immer nur in der absoluten Nebensaison. Es sei denn, man möchte sich auf diesem Standard kasteien und Buße tun für das vollfette Leben daheim.

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    • Nachtrag: Im letzten November nochmal Pilgerherbergen getestet. Zimmertemperaturen ca. 5 Grad. Nasse Klamotten werden einfach nicht mehr trocken. Bäder genauso kalt. Muß ich nicht haben. Nach drei Stationen wieder in Pensionen und kleinen Hotels geschlafen. Warme Zimmer, warme Bäder, trockene Klamotten, gutes Grühstück, ausgeruht statt tiefgefroren auf die nächste Etappe.

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      • Ausschließlich in Pensionen und Hotels zu übernachten ist, im KLARTEXT: EINFACH NUR SCHEISSE.
        Ich hoffe, du hast auch gleich Gepäcktransport mit gebucht.

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        • Karli, Dir hat das Pilgern ja keine innere Gelassenheit – auch gegenüber den Meinungen anderer – gebracht. Schade für Dich. Aber ich denke, auf Grund Deiner Ausdrucksweise scheinen bei Dir doch erhebliche Bildungsdefizite vorzuliegen. Ja, es gibt sie leider, die im Geiste armen Menschen. Ein PILGER kannst Du auf jeden Fall nicht gewesen sein, allenfalls ein Billigurlauber.

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