Was genau zum Camino del Norte suchst du?
Mein erster Jakobsweg
Neugierig, wie es sein würde, mehrere Wochen pilgern zu gehen, habe ich mich 2014 als allerersten Jakobsweg für den Camino del Norte entschieden.
Dieser Pilgerweg in Nordspanien, auch gerne Jakobsweg Küstenweg genannt, hat mich ziemlich schnell fasziniert:
Zum einen, weil dieser Weg noch wenig bekannt war, und ich keine Lust auf Massenpilgern nach Santiago de Compostela hatte und lieber in Ruhe laufen wollte
Und zum anderen, weil der Camino del Norte als eine der ganz wenigen Jakobsweg-Routen direkt am atlantischen Ozean entlangführte – was traumhaft klang, weil ich die Nähe zum Wasser irgendwie liebe!
„In Ruhe pilgern und das in Meeresnähe? Klingt super, dann gehe ich den Camino del Norte!“
Ich bin den Küstenweg zur Hälfte im März und zur anderen Hälfte im Juli gelaufen und war einfach fasziniert von der Landschaft und dem Weg, und was das mit mir gemacht hat.
Die Erfahrung von mehreren Wochen am Stück wandern war so gut und hat mir so viel gegeben, dass ich danach diesen Blog ins Leben gerufen habe, um etwas von meiner Faszination weiterzugeben.
In diesem Artikel möchte ich dir diesen echt schönen Jakobsweg einmal näher vorstellen. Rechts auf dem Foto siehst du mich am Ziel des Jakobswegs, in Santiago vor der Kathedrale.
"Küstenweg für Anfänger" - eBook mit Tipps für den Camino del Norte
Falls du selbst überlegst, den Küstenweg zu laufen, findest du noch detaillierte Informationen und Tipps in meinem eBook:
- Konkrete Tipps zur Vorbereitung auf den Camino del Norte,
- die in meinen Augen schönsten Etappen des Camino del Norte, sowie
- meine Erfahrungen und Empfehlungen für Herbergen und Unterkünfte am Camino del Norte
Das alles findest du in meinem eBook „Küstenweg für Anfänger“. Noch detaillierte Tipps zur Vorbereitung bietet der Online-Kurs „Küstenweg-Guide“.
Mehr über mich erfährst du hier.
Jakobsweg Camino del Norte
Herausfordernd, mitunter bergig, grün, nah am Meer, naturbelassen und dünn besiedelt: All das sind Worte, die den Küstenweg Camino del Norte in Nordspanien beschreiben.
Der Küstenweg ist einer der spanischen Jakobswege. Er ist aber nicht der bekannteste – zum Glück, wenn du mich fragst, denn wenn etwas sehr bekannt ist, hat das auch immer eine Schattenseite.
Ein Teil des Charmes dieses tollen Fernwanderwegs ist für mich die Ruhe, die man dort findet – zumindest in der Nebensaison im März, April und Oktober, denn während der heißen Monate im Sommer ist auch der Camino del Norte inzwischen teilweise voll geworden.
Was du zum Camino del Norte wissen musst
Offiziell wird dieser Weg Camino del Norte oder Camino de la Costa genannt. Viele nennen ihn einfach Küstenweg (nicht zu verwechseln mit der neuen Küstenvariante des portugiesischen Jakobswegs). Oben siehst du den Camino del Norte auf der Karte und seinen Verlauf.
Der Camino del Norte hat mit 835 Kilometern eine typische Jakobsweg-Länge. Für die ganze Strecke von rund 40 Etappen sollte man 5 Wochen Zeit mindestens einplanen. Eine Tabelle mit allen Etappen des Camino del Norte findest du hier.
„Für den kompletten Camino del Norte solltest du mindestens 5 Wochen Zeit haben.
Tipp: Solltest du keine fünf Wochen Zeit am Stück haben, kannst du – wie ich auch – den Weg auch einfach in zwei Reisen „splitten“.
Das Bus- und Zugnetz vor Ort ist so gut ausgebaut, dass du einen der Flughäfen (Bilbao, Santander, Oviedo, Santiago) meist ganz gut erreichen kannst für die Anreise und Rückreise (Tipp: Flugpreise vergleichen geht gut mit Skyscanner, Busfahrpläne findest du bei alsa.es).
Startpunkt und Zielort des Camino del Norte
Der Weg beginnt in Irun (Unterkunftsempfehlung: Pension Guré Ametsa oder Hotel Ibis) was im äußersten Nordosten Spaniens liegt, fast an der Grenze zu Frankreich.
Von dort läuft er dann mehr oder weniger direkt am Atlantik entlang westlich nach Santiago de Compostela. (Fast parallel, aber südlicher, läuft übrigens die Strecke des bekannten Camino Francés).
Wichtige Orte und Städte auf dem Camino del Norte sind San Sebastian, Bilbao mit seinen Sehenswürdigkeiten (allen voran das berühmte Guggenheim Museum Bilbao), Santander und Gijon. Die vier Regionen, durch die der Küstenweg läuft, heißen Baskenland, Kantabrien, Asturien, und Galizien.
Unten siehst du ein kurzes Video von mir mit Eindrücken vom Jakobsweg:
Höhenprofil: Anspruchsvoll
Der Küstenweg ist körperlich anspruchsvoll. Das Höhenprofil des Camino del Norte ist vor allem zu Beginn und im letzten Abschnitt sehr fordernd.
Es gibt viele Berge zu erklimmen und zahlreiche Höhenmeter zu absolvieren (das Gebirge „Picos de Europa“ liegt in der Nähe), was den Camino del Norte zu einem der schwereren Jakobswege in Spanien macht (einen noch höheren Schwierigkeitsgrad hat vielleicht nur noch der bergige Camino Primitivo).
Ich habe unterwegs immer wieder beobachtet, wie viele PilgerInnen ihr Tageswerk nicht an ihrem eigenen Maßstab messen, sondern sich mit anderen, oft viel fitteren Menschen mit mehr Kondition vergleichen und aus ihrer Pilgerreise ein Wettrennen machen.
Mein Tipp, falls man so etwas überhaupt geben sollte, aus meiner Erfahrung auf dem Jakobsweg ist daher: Gehe deinen eigenen Weg in deinem Tempo!
Mit genügend Zeit, Pausen und einem Tagespensum, das für einen persönlich realistisch ist (zwischen 10 und 35 Kilometern ist alles möglich) kann man diesen Jakobsweg aber gut schaffen.
Durch die gute Infrastruktur und Vielzahl an Unterkünften kannst du deine Pilgerreise auf dem Küstenweg glücklicherweise auch einigermaßen spontan und frei gestalten, ohne vorher jede Etappe durchgeplant zu haben (abgesehen vom Hochsommer, wo es schon mal knapp werden kann mit Betten in den Herbergen).
Mit dem offiziellen Pilgerausweis für den Camino del Norte (ist übrigens der gleiche Pilgerpass, wie für andere Pilgerwege auch; am besten rechtzeitig vor deiner Reise bestellen) kommst du in jede Pilgerherberge hinein und sammelst dort Stempel.
Für die Anstrengungen und den Schweiß belohnt der Camino del Norte den Pilger immer wieder mit beeindruckenden Panoramablicken auf das Meer, die Berge und die grüne Weite Nordspaniens.
Unterkünfte & Herbergen auf dem Camino del Norte
Unterkunftsverzeichnis
Empfehlungen zum Übernachten auf dem Camino del Norte findest du in meinem eBook.
Arten von Unterkünften
Überblick über die verschiedenen Arten der Übernachtungsmöglichkeiten am Weg.
Kultherberge Guemes
In Guemes ist eine der bekanntesten Pilgerherbergen des Camino del Norte.
Jakobsweg | Camino del Norte |
---|---|
Alternative Bezeichnung | Küstenweg, Camino de la Costa, Nordweg |
Land | Spanien |
Länge | 800 km |
Benötigte Zeit | 4-5 Wochen |
Anzahl Etappen | ca. 40 |
Etappenlängen | Variabel 10-35 km |
Herbergsdichte | Okay bis Gut |
Startpunkt | Irun |
Ziel | Santiago de Compostela |
Wegprofil | Herausfordernd, bergig |
Besonderheit | Führt viel am Meer entlang |
Beste Reisezeit | Frühjahr bis Herbst |
Pilgeraufkommen | Mittel, im Sommer hoch |
Gesprochene Sprachen | Spanisch, Englisch teilweise |
Meine Erfahrungen auf dem Camino del Norte
Ich bin 2014 zum ersten Mal den Küstenweg gepilgert, und danach abschnittsweise noch ein paar weitere Male. Diese Reise war unfassbar schön und bereichernd. Ich bin froh, dass ich meiner Intuition gefolgt bin und mich für diesen Weg entschieden habe.
Die Infrastruktur mit den Pilgerherbergen auf dem Camino del Norte ermöglicht es dir, weitgehend spontan unterwegs zu sein. Du musst morgens noch nicht zwangsläufig wissen, wie weit du an diesem Tag laufen möchtest. Diese Freiheit macht Spaß und schafft Raum und Möglichkeiten!
Die Begegnung mit anderen Pilgern auf dem Weg und in den Herbergen macht einen weiteren Reiz dieser Art des Reisens aus. Es ist kein Wellness-Urlaub, und die Unterkünfte sind oftmals sehr spartanisch, aber wer das abkann, der kann diesem Weg vieles abgewinnen.
Wem das zu unsicher ist, der kann Unterkünfte auf dem Camino del Norte vorbuchen. Ob tags zuvor oder bereits vor der Reise – auch auf dem Küstenweg gibt es Hotels, Pensionen und private Herbergen, die sich reservieren lassen – öffentliche Herbergen aber nicht.
Erfahrungsberichte von mir vom Camino del Norte
Bammel vor der Reise
Was mir die Angst vor dem ersten Mal alleine pilgern gehen genommen hat.
Ganz im hier und jetzt sein
Glücksgefühle auf dem Jakobsweg: Kopf frei, und voll präsent im jetzigen Augenblick.
Geschichten vom Weg
In diesem kleinen eBook habe ich die Eindrücke meines Abenteuers aufgeschrieben.
Was der Camino del Norte ist & was nicht
- Ein kleines Abenteuer
- Eine Chance, Spanisch zu lernen
- Ein (weitestgehend) ruhiger Weg
- Eine körperliche Herausforderung
- Eine landschaftliche Schönheit
- Ganzjährig begehbar (mit Einschränkungen)
- Ein entspannter Selbstläufer
- Ein durchgehendes Sonnenbad
- Nur Wiesen, Berge & Meer
- Englischsprachig
- Langweilig
Was der Camino del Norte ist
Ein kleines Abenteuer
Das Herbergsnetz ist nicht so dicht wie auf dem Camino Francés. In den Wintermonaten kann auch schon mal die ein oder andere Herberge dicht sein, im Sommer kann sie mal überfüllt sein – beides kann zu Improvisationen, ungeplanten Übernachtungen in teureren Unterkünften oder längeren Tagesetappen mit bis zu 30 Kilometern zwingen; wer sich drauf einlässt, wird feststellen, dass er gerade an solchen Herausforderungen wächst und flexibler wird und enger mit Einheimischen und Mitpilgern in Kontakt kommt – persönliches Wachstum garantiert!
Eine Chance, Spanisch zu lernen
Viele Spanier in den kleinen Örtchen und Städtchen entlang der Küste sprechen kaum oder kein Englisch, geschweige denn Deutsch; man kommt auch so – notfalls durch Zeichensprache – durch, wer jedoch Lust hat, kann hier ganz praktisch Spanisch lernen und direkte Erfolge sehen. Ich habe auf dem Blog auch einen ausführlichen Artikel zum Thema Spanisch für den Jakobsweg verfasst und würde dir empfehlen, da auch einmal reinzuschauen. Ein paar Floskeln in der Landessprache sprechen zu können, baut Brücken und gibt dir Sicherheit.
Ein (weitestgehend) ruhiger Weg
Trotz den Erzählungen, der Weg sei überlaufen, pilgern laut Statistik noch immer über 54% aller Pilger den bekannten Camino Francés (Stand 2022, weitere Fakten liefert mein Artikel Pilgerzahlen); wer also etwas mehr Ruhe sucht, ist auf dem Camino del Norte gut aufgehoben – bis auf die Monate Juli & August (und inzwischen teils auch Mai, Juni & September), wo es inzwischen leider auch auf dem Küstenweg sehr voll sein kann. Wichtige Anmerkung: „voll“ in Bezug auf die Herbergsdichte, nicht in Bezug auf die absolute Pilgerzahl!);
Für die anderen Monate gilt: Besonders das entschleunigte Leben der Menschen, die hier ihre Heimat haben, wirkt sich sehr ansteckend und beruhigend auf Körper & Geist aus, die Menschen hier haben oft wenig zum Leben, doch ein Lächeln und ein herzliches Wort für den Reisenden fast immer.
Eine körperliche Herausforderung
Anders als der Camino Francés oder viele andere Jakobswege, verlangt der Küstenweg dem Pilger viel ab, es geht – vor allem auf den ersten der rund 40 Etappen – viel auf und ab; es ist jedoch alles machbar, wenn du deine Etappen langsam steigerst und deinen Körper sich an das Laufen gewöhnen lässt. Natürlich hilft es enorm, eine nicht zu überfrachtete Packliste mit minimalistischer Outdoor-Ausrüstung im Trekkingrucksack zu haben.
Eine landschaftliche Schönheit
Hier kann man wirklich noch über an Steilküsten gelegene Schafwiesen laufen und hat das Meer oftmals ganz nah bei sich, dazu kommen malerische kleine Hafenstädte – der Küstenweg bezaubert mit seinem Panorama und seiner Abwechslung.
Ganzjährig begehbar (mit Einschränkungen)
Wegen dem milden Küstenklima kann der Camino del Norte auch in den kalten Monaten noch gut begangen werden. Bedenken solltest du zwischen November und Februar allerdings, dass viele Herbergen dann geschlossen sind. Das bedeutet längere Etappen oder Ausweichen auf Pensionen und andere Unterkünfte.
Was der Camino del Norte nicht ist
Ein Selbstläufer
Der Küstenweg ist definitiv körperlich herausfordernd. Das Profil der Etappen, die vielen Berge sind anspruchsvoll. Wer wenig flexibel ist, kein Spanisch lernen, keine großen Höhenmeter überwinden und nicht gerne längere Strecken alleine laufen möchte, sollte vielleicht eher auf einen anderen Jakobsweg wie den Francés oder Portugues ausweichen.
Ein durchgehendes Sonnenbad
Das Wetter auf dem Camino del Norte an der Küste Nordspaniens schwankt schnell und kann selbst im Sommer sehr unbeständig sein. Gute Outdoor-Ausrüstung, auch Regenschutz, ist wichtig für diesen Fernwanderweg. Durch den Wind der Küstennähe kann es schon mal frisch werden. Andererseits ist das Klima auf dem Camino del Norte so, dass es auch im Hochsommer selten weit über 30 Grad hinaus geht.
Nur Wiesen, Berge & Meer
Leider gibt es auf dem Camino del Norte auch viele Passagen entlang der Straße, „carretera“, wie die Spanier dazu sagen. Kilometerlang auf Asphalt zu laufen ist nicht unbedingt schön, aber nun mal Teil des Weges. Wer den Küstenweg gehen möchte, sollte das wissen. Zumindest ist es so, dass die vielen tollen Abschnitte das Ganze für mich gefühlt ausgleichen. Zudem sind die Asphalt-Abschnitte häufig auch wenig befahren, also nicht gefährlich.
Englischsprachig
Wie bereits gesagt, sprechen die Einheimischen in den kleinen Dörfern an der Küste Nordspaniens nicht immer Englisch. Dennoch sind bisher alle immer irgendwie durchgekommen, und das wirst du auch. Natürlich ist es schöner, wenn man ein paar Worte versteht und sich ein bisschen mit den Menschen unterhalten kann – sei es in den Pilgerherbergen auf dem Camino del Norte, oder in einem Café oder Supermarkt.
Ein Massenpilgerweg
Abgesehen von den Monaten Juli und August, wo auch auf dem Camino del Norte Hochbetrieb herrscht, ist dieser Jakobsweg meist kein überlaufener Weg. (Update: Leider jedoch wird es inzwischen auch in den Monaten um den Hochsommer trubelig. Die Zahl der PilgerInnen auf dem Küstenweg ist nach wie vor super gering verglichen mit dem Kult-Jakobsweg Camino Frances, aber: Da die Zahl der Unterkünfte auf dem Camino del Norte viel weniger ist, sind die Herbergen im Sommer ähnlich voll oftmals).
Langweilig
Ich kenne niemanden, der es bereut hat, diesen Jakobsweg gegangen zu sein mit all seinen Herausforderungen 🙂
Wie du dir das Abenteuer Camino del Norte vorstellen kannst
Es ist ein Erlebnis und Abenteuer, das einen persönlich weiterentwickeln und wachsen lassen kann, mehrere Wochen lang nur mit einem Rucksack bepackt, in der Natur unterwegs zu sein. Das Schöne an den Jakobswegen und auch am Camino del Norte ist, dass man durch die gegebene Infrastruktur nicht so viel planen muss.
Die Route ist sehr gut markiert mit Schildern und dem Muschel-Zeichen. Du kannst dich also hunderte Kilometer lang führen lassen, ohne dir groß Gedanken über den Weg zu machen, oder welche Route du nehmen solltest, da sie ohnehin vorgegeben ist.
Natur, Bewegung, Kontakt, (Aus)Zeit für dich – das ist pilgern für mich, das ist der Camino del Norte.
Das ermöglicht dir, dass du den Kopf frei haben kannst für andere Dinge: Für die wunderschöne Natur Nordspaniens um dich herum, die wie alle Wälder aufgrund der Terpene heilsam für unsere Gesundheit sein kann (insbesondere der letzte Abschnitt des Caminos durch Galizien ist sehr grün und voller Eukalyptus-Bäume). Auch auch Zeit für dich selbst, um Erlebnisse zu reflektieren, Dinge aus deinem Alltag zu verarbeiten oder anstehende Entscheidungen und offene Fragen in Ruhe zu bedenken oder ein Bauchgefühl dazu entstehen zu lassen.
Oder auch einfach mal nur Zeit für dich selbst zu haben, für das hier und jetzt, den jeweiligen Moment, für deine Spontaneität, für das Leben! Aber auch für Begegnungen mit Einheimischen oder Mitpilgern, die oftmals erstaunlich echt und tief gehen, weil man Zeit hat, und weil viele MitpilgerInnen ebenfalls den Jakobsweg alleine gehen und offen sind für einen Austausch – das zumindest ist meine Erfahrung mit dem Pilgern auf dem Küstenweg Camino del Norte.
Tipps zur Vorbereitung auf den Camino del Norte
Corona und der Jakobsweg Camino del Norte
Update 2023: Informiere dich bitte immer aktuell auf den Seiten des auswärtigen Amts für Spanien oder in meinem Artikel Pilgern während Corona, den ich hin und wieder aktualisiere, wenn die Zeit es zulässt.
Empfehlungen für die Planung:
- Pilgerpass für den Küstenweg rechtzeitig beantragen hier
- Meinen Newsletter kostenlos abonnieren & auf dem Laufenden bleiben
- Tickets fürs Guggenheim oder Stadtführung reservieren
- Reisekreditkarte zum Geld Abheben unterwegs schon beantragt?
Anreise zum Camino del Norte
- Um zum Startpunkt nach Irun zu gelangen, bietet sich in den meisten Fällen ein (Direkt)Flug nach Bilbao an. Vom Flughafen geht es via Bus nach San Sebastian und von dort noch einige Minuten mit dem Zug nach Irun.
Unterkunfts-Tipps für die erste Nacht
Da die Anreise für die meisten PilgerInnen stressig und aufregend ist, kann es helfen, die erste Übernachtung vorzubuchen, anstatt erst vor Ort sich nach einer Herberge umzuschauen. Dies gilt natürlich insbesondere zur Hauptsaison, wo der Andrang größer ist.
Nachfolgend findest du ein paar Empfehlungen von mir für die erste Nacht auf dem Camino del Norte, je nachdem ob du deinen Weg in Irun oder Bilbao startest (weitere Empfehlungen hält mein eBook „Küstenweg für Anfänger“ sowie der Artikel zu Unterkünften am Camino del Norte bereit):
- Irun: Pension Guré Ametsa oder Hotel Ibis
- Bilbao: Quartier Bilbao Hostel oder Pension Caravan Cinema oder Hotel Ilunion
Reiseführer Camino del Norte
- Vorab:
Für die konkrete Planung der Reise lege ich dir mein eBook „Küstenweg für Anfänger“ inkl. Unterkunftsverzeichnis ans Herz oder den noch ausführlicheren Vorbereitungskurs „Küstenweg-Guide“ - Unterwegs:
Für unterwegs ist der Outdoor-Reiseführer von Raimund Joos der ideale Wegbegleiter. Alles zu den Reiseführern hier - Auch lesenswert: Unser eBook Alleine als Frau auf den Jakobsweg (15 Interviews mit Pilgerinnen)
Packliste Küstenweg Camino del Norte
Für das Abenteuer Pilgern auf dem Küstenweg brauchst du natürlich eine gute Wanderausrüstung. Besonders wichtig sind vor allem:
- gute Wandersocken
- einen gut sitzenden, nicht zu schweren Wanderrucksack
- Wanderschuhe oder -stiefel, die nicht zu klein sind
- einen Trekking-Schlafsack mit kompaktem Packmaß und Gewicht
- und viele weitere Kleinigkeiten
Ich haben einen Extra-Artikel geschrieben mit meiner Packliste für den Camino del Norte. Dort findest du alles ausführlich aufgelistet und erläutert, mit konkreten Empfehlungen und Erfahrungen von mir bezüglich der Outdoor-Kleidung.
Fotos, Grafiken & Anekdoten
Infografik: Highlights Camino del Norte
Einige subjektive Highlights meiner Reise auf dem Küstenweg findest du in dieser kleinen Infografik:
Warum der Küstenweg eine besondere Magie ausstrahlt
Kennst du Heinrich Bölls „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“? Diese berühmte Kurzgeschichte, wo ein sehr wirtschaftlich denkender deutscher Tourist verzweifelt versucht, einem spanischen Fischer das Glück zu erklären – obwohl dieser das längt gefunden hat, nämlich im Prinzip „weniger ist mehr“.
Und erinnerst du dich an das Setting der Geschichte? Ein verschlafenes, idyllisches Hafenstädtchen an der Küste Spaniens, wo nur die Möwen und das Meer zu hören sind. Ein Ort, wo man noch die Ruhe, den Mut & die Klugheit besitzt, das Leben zu genießen, ohne viel dafür tun zu müssen.
Der Jakobsweg Küstenweg Camino del Norte bietet tatsächlich solche paradiesischen Orte und Momente. Und das Beste und Überraschendste ist:
Dieser alte Jakobsweg zählt noch zu den Geheimtipps unter den Pilgerwegen (wobei inzwischen schon mehr und mehr Menschen auf Alternativwege zum populären Camino Francés, wie diesen, ausweichen, das zeigen die aktuellen Pilgerstatistiken).
Hallo zusammen,
also ich hab im Mai ca. 2 Wochen Zeit in denen ich unbedingt pilgern möchte! Jetzt bin ich mir vom sorry Overload an Berichten und Google Einträgen nicht sicher welche Route.
Die Route von Porto nach Santiago klingt toll aber einen Teil der Camino del Norte wäre wegen der Küstenlage noch besser. Wie sieht das den an beiden Strecken mit Unterkünften aus und sind beide für eine 32 jährige ungefährlich? Welche ist von der Strecke der tollste Weg? Und von wo müsste ich beim Camino del Norte anfangen wenn ich nur 2 Wochen zeit habe? also 25 km pro Tage peile ich ohne Probleme an.
Fragen über Fragen!
Liebe Grüße
Claudi
und mit dem, Fahrrad auch möglich?
mfg hp.moser.
Weil hier in den Kommentaren mal davon die Rede war, möchte ich anmerken, dass es ziemlich unkompliziert ist ein kleines Ein-Personenzelt auf den Camino mitzunehmen. Meines könnte ich jedenfalls bequem in der Hand tragen ohne Gewichtsbelas-tung. So behielt ich den Rucksack für alles andere frei. Schlanke können auch zu zweit darin schlafen. Man sollte sich natürlich auch ein leichtes Exemplar aussuchen. Die Isomatte ließ sich problemlos am Rucksack feststellen und der Leichtschlafsack, den man in den Herbergen ohnehin braucht, passte uns untere Fach. In kühleren Nächten behielt man halt beim Schlafen Pullover und Hose an und eine dünne Decke hatte ich auch noch mit. Diese Ausstattung reicht so ungefähr ab Mai/Juni aus. Einen Campingplatz haben wir nie benötigt. Ein paar mal schliefen wir, etwas verdeckt, auf Wiesen und Waldstücken nahe am Weg. Da müssen sie einen erstmal entdecken, ehe sie Schwierigkeiten machen können. Das niedrige olivgrüne Zelt war gut getarnt. Einmal bot uns ein Barbesitzer sein Grundstück an. Die
Einheimischen sehen es überwiegend locker und als Pilger hat man einen Bonus.
Wir wollten uns einfach nicht unnötig abhetzen müssen, um es immer bis zur nächsten freien Herberge zu schaffen.
Das war allerdings Galicien auf dem Portugues von Tui bis Santiago. Aber am Norte ist es bestimmt nicht anders. Der war uns für den Anfang zu sportlich anspruchsvoll.
Ich kenne Asturien aber als schönes Urlaubsland, das ich immer wieder gern besuche.
Hallo Christoph,
Ich habe eine Frage zu den Etappen. Ich bin nicht sicher ob ich den Küstenweg von Irun oder direkt von Bilbao aus starten soll. Für mich persönlich reicht das kürzere Stück aus . Aber falls der erste Abschnitt landschaftlich unverzichtbar ist würde ich doch ab Irun starten.
Lg
Hallo Nadine, wann willst du den Camino del norte gehen? Ich will im April gehen. Vielleicht hast du Lust, ein bisschen mit mir zu schreiben.
LG anna
Hallo Nadine
Auf deine Frage ob ab Irun oder erst ab Bilbao loslaufen. Irun – Bilbao ist einer der schönsten Abschnitte auf dem Norte. Wir sind im ersten Jahr ab Bilbao und im zweiten Jahr ab Irun den Norte gepilgert. Würde wieder ab Irun los und dann die Etappe zwischen Gijòn und Aviles auslassen.
Viel Freude und Gruss
Juliette
Hallo Christoph
Du hast wirklich eine tolle und sehr informative Seite kreiert, die mir schon sehr weitergeholfen hat. Ich habe jedoch noch eine Frage. Ich habe vor im Mai von San Sebastián nach Santander zu gehen und frage mich, ob es klug wäre ein Zelt mitzunehmen, falls es in den Herbergen keinen Platz mehr hat oder ich keine finde, oder ob es besser wäre schon von Anfang an die Reise mit allen Etappen so durchzuplanen, dass ich im Voraus fixe Plätze in den Herbergen buche.
Hallo Eliane, wie waren deine Erfahrungen, wie hast du dich letztlich entschieden?
Wir brechen im August in Irun auf und haben etwas Sorge wegen der Herbergssituation. Hat jemand frische Erfahrungen aus den letzten Wochen? Waren die Herbergen sehr überlaufen? Kommt man im Urlaubsmonat der Spanier – im August – denn alternativ in Pensionen oder Hotels unter oder sind die auch meist überfüllt… Es wäre schade, wenn es zu einem Run wird, um möglichst noch ein Bett zu bekommen… Wir möchten die Landschaft und das Erlebnis auskosten – ohne Zeitdruck… Freue mich über deine und eure Erfahrungen von diesem Jahr!
Vielen Dank und liebe Grüße
Anna-Lena
Äh jetzt bin ich aber verwirrt. In allen Blogs oder Berichten wurde der Küstenweg als einfacher zu gehen als z.B. der Camino Frances beschrieben. Was gilt denn nun ???
Grüße
Hi,
ich plane im Oktober den Küstenwanderweg zu gehen. Derzeit bin ich noch allein mit meiner Idee. Vielleicht findet sich ein „Mitwanderer“, zumindest für die ersten paar Tage. VG
Hallo zusammen, bin gerade den Küsten und Nordweg gegangen. Es ist wirklich eine sehr schöne Landschaft. Allerdings würde ich zumindest die meisten Etappen nach Santander nicht ein zweites mal gehen. Einfach zu viel Asphalt und hartbefestigter Untergrund für meine Füße. Was sehr schade ist, der Weg mal von den Industriegebieten abgesehen doch recht schön verläuft. Besonders nett sind die Etappen direkt an der Küste, manchmal etwas abseits von eigentlichem Jakobsweg.
Buen Camino
Nächstes Frühjahr plane ich, den Camino Portugues ab Porto zu gehen, eine für Anfänger gut geeignete Strecke, die auch teilweise am Meer entlang läuft. Auch dort soll es allerdings Straßenpassagen geben. Auf dem del Norte bin ich, der größeren Anforderungen des Weges wegen, bisher nur abschnittssweise unterwegs gewesen, im Rahmen meines Urlaubes an der Costa Verde. Es kommt auf meine sportliche Fitness an, ob ich mir das reguläre Pilgern auf dem Norte noch mal zutrauen werde.
Aber in Nordspanien, Küste wie Berge, bin ich keinesfalls zum letzten Mal gewesen, ich liebe dieses wunderschöne Stück Europa, das vom internationalen Tourismus (noch) ziemlich unentdeckt ist. Es taucht nie in einer Urlaubsbroschüre auf – was ihm sichtlich gut tut. Und die deutschen Natururlauber kennen Irland, Schottland, Bretagne, Skandinavien und den Balkan – aber Nordspanien kennen sie normalerweise nicht. Als ich Bekannten erzählte, ich hätte meinen Urlaub in Asturien verbracht, wusste kein Mensch, wo auf dem Erdball sich dieses Land wohl befinden mag. Außer den Jacobspilgern natürlich.
DEr Abschnitt von Irun bis Santander ist sehr schön – warum
verteilt du es nicht auf 2 Jahre, wenn die Zeit fuer den ganzen Weg nicht reicht? Das machen viele.Auch in Asturien gibt es auf jeden Fall schoene Abschnitte. Die Gegend bei Llanes ist wunderschoen. Man muss ja nicht immer stur auf dem Camino wandern. Es gibt da einen tollen und bekannten Kuestenpanorama-Weg. Links das Meer und rechts die hohen Berge der Picos. Irland mit Allgäu. Zauberhaft. Die Straße bei der der Camino streckenweise verläuft, ist eine Landstraße in schoener Umgebung, ohne Industrie. Die ist nicht schlimm. Weiter westlich bin ich bisher allerdings nicht gekommen. Empfehle, sich Zeit zu nehmen und auch mal einen Tagedausflug in den Nationalpark Picos de Europa zu den Gletscherseen ins Hochgebirge!
Hallo Christian,
vielen Dank für die informationsreichen Beiträge. Ich würde gerne mit einer Freundin den Jakobsweg für 14-16 Tage bestreiten. Mir gefällt der Küstenweg sehr gut, da diesen weniger überlaufen ist und ich gerne am Meer entlangwandern würde (wenn auch nur abschnittsweise). Da wir aber eher nur ab Gijon starten würden, frage ich mich, wie viel man von der Küste sieht. Da der Weg ja nach ca. 100 km ins Landesinnere führt, wollte ich gerne fragen, wie der Abschnitt ab Gijon ist. Läuft man innerhalb der 100 km in der Nähe der Küste oder gibt es bereits hier schon viele Abschnitte mit Asphalt, Autobahnen etc.
Wenn der Küstenweg am Ende nicht mehr so schön ist, wie er auf den Strecken von Bilbao und Santander ist, würde ich nämlich lieber einen anderen Weg wählen.
Ich würde mich über eine Info sehr freuen!
Vielen Dank,
Jessica
Hallo ihr Lieben
Wir zwei Frauen in den besten Jahren, laufen den ganzen del Norte im Sept. bis Okt. Wir möchten aber in Hotels übernachten. Hat es da genug auf dem Weg ?
Hat jemand Erfahrung damit?
Liebe Grüsse
Cornelia
Liebe Cornelia, wir sind jetzt im Mai/Juni ab Bilbao bis Santiago gepilgert und haben oft in Pensionen und Hotels übernachtet. Da die Küstenregion auch Ferienziel ist, hat es sehr hübsche Hotels. Es gibt mittlerweile tolle Apps über die Caminos mit vielen Infos und auch Bewertungen von Herbergen und Hotels. Wir hatten auch immer wieder mit Tripadvisor geschaut, ob es eine passende Unterkunft an unserem Etappenziel hat. In allen Hotels haben sie uns spezielle Pilgerpreise gegeben, wenn wir fragten (und sie es uns nicht schon vorher angesehen haben ;-)) und unseren Stempel haben wir auch immer bekommen. Wir haben in 21 Tagen, 4x in einer Herberge übernachtet, da es gepasst hat oder einmal an diesem Ort die einzige Möglichkeit war. In Roxica war das, bei Elena und da haben sogar telefonisch reserviert, da sie nur 10 Plätze hat. Und es war einer der tollsten und lustigsten Abenden zusammen mit Mitpilgern, den wir je erleben durften. Der Camino del Norte ist einmalig, freut euch:-). Wir werden nächstes Jahr wieder gehen. Herzlicher Gruss Juliette
Liebe Juliette
Danke danke, für deine Unterstützung und die tollen Tipps, die ich mir gerne zu Herzen nehmen werde!So können wir beruhigt die Reise antreten und die Vorfreude ist grösser als das mulmige Gefühl, auch wegen deiner positiven Schilderungen über alles👏
Dir alles Gute und noch viel Sommer😘
Herzlichst Cornelia
Schon vor 10 Jahren ging ich den camino frances, vor kurzem die via de la plata – immer alleine – als nächtes möchte ich den camino del norte gehen. Bin überhaupt nicht ängstlich, hab aber erfahren, dass sich auf dieser Strecke Exhibitionisten herumtreiben und das ist dann als Frau schon unangenehm. Kann mir jemnnd infos dazu geben? Christine
Moin Christine,
möchte Christoph nicht vorgreifen. Aber die Geschichte ist wahrescheinlich so ähnlich wie mit den „gefährliche“ Hunden.
Gibt es überall. Begegnet man aber nicht unbedingt. Mir zumindest hat auf dem Küstenweg niemand seinen Schniedel unter die Nase gehalten.
Dafür habe ich ein paar Hunde getroffen, die mich an etwas einsamen Tagen stückweise begleitet haben und sich ein paar Streicheleinheiten abholten.
Beste Grüße
Yves
Vielen Dank für die realistische Antwort. LG Christine
Hallo Freunde vom Caminio (küstenweg) Ich binn den Küstenweg von Santander nach Santiago gelaufen
Es bleibt mir den Teil von Irun nach Santander den ich hoffentlich im September laufen möchte
Wer hat schon diesen Teil hinter sich und mir sagen kann , wie die Strecke ist schwierig… ??
Albergue?? B Dank Ermanno
Hallo Christop, mich beschäftigt Folgendes: Ich bin im Sommer 16 von Santander nach Luarca gelaufen. Zunächst war mein Wunsch , im April 17 von Luarca nach Santiago zu gehen. Jetzt habe ich aber das großen Bedürfniss zunächst das Anfangsstück Irun- Santander zu laufen und erst später in einem 3ten Zeitraum die Strecke Luarca- Santiago. Mein Pilgerausweis ist also bereits ab Santander gestempelt. Kann das ein Thema sein bei den Albergen vorher, da es ja nicht die klassische Reihenfolge ist?
Wie ist deine Einschätzung dazu? Dann noch: Hast du Infos bez. der Öffnungen der Albergen über die Osterfeiertage?