Pilgern zur Corona-Zeit

Teile dies mit Freunden, die auch pilgern möchten:

Pilgern zur Corona Zeit

Corona hat auch einiges mit dem Jakobsweg gemacht. Wie ist die aktuelle Situation? Hier gibt es regelmäßig Updates zum Pilgern während der Corona-Zeit.

Vorab: 
  • Ich versuche hier regelmäßig Updates zu schreiben, schaffe es aber nicht immer. Daher informiere & vergewissere dich selbst auch!
  • Solltest du gerade auf einem der Pilgerwege in Spanien oder Portugal unterwegs sein, freue ich mich über dein Stimmungsbild per Email oder als Kommentar unter dem Artikel, um anderen Pilgern zu helfen.
  • Unabhängig von der ganz aktuellen Lage auf dem Jakobsweg in Spanien und Portugal, kann es eine gute Idee sein, dieses Jahr in Deutschland pilgern zu gehen. Auch hier gibt es tolle und wenig bekannte Jakobswege!
  • Um automatisch auf dem Laufenden zu bleiben, abonniere meinen kostenlosen Newsletter.

**Update Januar 2023:

  • Öffnung: Die Lage entspannt sich glücklicherweise peu a peu. D.h.: Viele Herbergen öffnen wieder, die Zahl der Pilger nimmt zu, da die Einreisebedingungen leichter werden und die vielen Beschränkungen weniger werden. Er ist vermutlich immer noch ein gutes Stück von der alten „Normalität“ entfernt, der Jakobsweg, doch die Prognose für 2023 scheint deutlich heller zu sein angesichts der derzeitigen Corona-Situation, als noch im Vorjahr. 
**Update 28. Oktober 2021:
  • Ein Freund von mir war kürzlich auf dem Camino del Norte in Spanien unterwegs, und danach auch noch auf dem Camino Inglés. Nach seinen Aussagen ist das ganze derzeit teilweise noch ein Abenteuer. Es variiert je nach Region bzw. Bundesland. Einige öffentliche Herbergen sind noch geschlossen. Wenn sie geöffnet haben, ist der Küchenbereich in der Regel tabu, sodass gemeinsam Kochabende schwierig zu realisieren sind. Deutlich leichter gestaltet sich das Übernachten und Abendessen meist in den privaten Herbergen, die zum größeren Teil auf haben und oft mit halber Auslastung arbeiten. Dementsprechend kann eine Vorreservierung in den privaten (ja, das geht) zurzeit sinnvoll sein. Zudem solltet ihr auch mehr Geld einkalkulieren zum Ausweichen in teurere Unterkünfte wie Hotels, denn naturgemäß werden nicht jeden Tag alle Pilger in den Herbergen eine Unterkunft bekommen. Das heißt auch: Etappen können sich verlängern, ggf. kann ein Hin- und Rücktransport am nächsten Morgen per Taxi in einen anderen Ort notwendig sein, falls Unterkünfte belegt sind. Wer bereit ist, zu zelten, ist natürlich flexibler, wobei das im Winter natürlich keine Option mehr sein wird.
**Update 24. Juli 2021:
  • Spanien zum Hochinzidenzgebiet erklärt: Ab kommenden Dienstag, 27.7.21, wird Spanien von der Bundesregierung als Hochinzidenzgebiet eingestuft. Die Folgen treffen vor allem diejenigen, die nicht vollständig geimpft sind (auch Kinder): Sie müssen nach der Rückkehr 10 Tage in Quarantäne und dürfen sich frühestens am 5. Tag frei-testen. Quelle: wdr
**Update 26. Juni 2021:
  • Portugal als Virusvariantengebiet eingestuft: Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal massiv ein ab Dienstag, 29.6.21. D.h. offenbar, dass es ein weitreichendes Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen zur Folge hat. Sie dürfen nur noch deutsche Staatsbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland über die Grenze bringen. Für Einreisende von Portugal nach Deutschland gilt eine strikte 14-tägige Quarantänepflicht, die nicht durch einen Test verkürzt werden kann und auch für vollständig Geimpfte und Genesene gilt. Quelle: Tagesschau

**Update 19. Juni 2021:

  • Die Einreise nach Spanien wurde für deutsche Touristen nun noch einmal erleichtert. Laut diesem Bericht entfällt ab Montag, 21.6.21, für vorerst eine Woche die Pflicht, einen negativen Test vorzulegen – sogar, wenn man nicht geimpft ist. Dies betreffe alle deutschen Bundesländer außer Baden-Württemberg und Saarland.
  • Weiterhin Pflicht ist jedoch das Ausfüllen eines Onlineformulars, und das Vorlegen eines QR-Codes, den man nach im Zusammenhang mit dem Formular erhält, soweit ich das verstanden habe

**Update 13. Juni 2021:

  • Offenbar erlaubt Portugal bei der Einreise per Flugzeug nun auch einen negativen Schnelltet. Noch ist diese Info jedoch nicht überall bestätigt.

(Informationen nach bestem Wissen & Gewissen, bitte prüfe jedoch selbst, z.B. hier).

**Update 10. Juni 2021:

  • Soweit ich weiß, kann die Anreise zum Jakobsweg in Spanien und Camino del Norte seit kurzem wieder leichter erfolgen. Dafür reicht:
    • ein Schnelltest/Antigentest
    • oder ein Nachweis der Impfung
    • oder ein Nachweis der Genesung
  • Die Unterkünfte und Pilgerherbergen haben teilweise wieder auf. Änderungen sind täglich möglich, daher möglichst vor Ort in Spanien erkundigen per Telefon bei der Herberge. Auch die Webseite von www.gronze.com ist sehr aktuell diesbezüglich.

(Angaben ohne Gewähr, ich empfehle dir, dich selbst zu vergewissern, z.B. hier: Auswärtiges Amt).

**Update Oktober 2020: Leider entspannt sich die Lage noch nicht so schnell, wie gehofft. Im Gegenteil, Spanien ist fast komplett zum Risikogebiet erklärt worden. Etwas besser sieht die Lage noch in Portugal aus, wo ein paar Pilger unterwegs sind. Alles in allem ist es derzeit wohl vernünftig, die Wege und Natur vor der eigenen Haustüre zu erkunden, anstatt weit zu reisen.

**Update Mitte August 2020: Aktuelle Zahlen aus dem Pilgerbüro zeigen laut diesem Artikel, wir ruhig es derzeit auf dem Jakobsweg ist. Nur rund 1/5 der üblicherweise im Juli erwarteten Pilgerströme erreichten dieses Jahr Santiago de Compostela. Nach wie vor ist die Lage in Spanien in einigen Regionen ernst, viele Herbergen sind geschlossen, einige geöffnet, und mancher Flug wird – teilweise kurzfristig – storniert seitens der Airline. Wer jetzt pilgern geht, muss zum Improvisieren bereit sein. Ich würde dazu raten, derzeit auf heimischen deutschen Pilgerwegen zu wandern und den Jakobsweg zu gehen, sobald die Situation stabiler ist. Aber letztlich muss das jeder selbst entscheiden.**

**Update Anfang August 2020: Leider verschlechtert sich die Situation teilweise wieder in Spanien. Es gibt Reisewarnungen für einzelne Regionen. Bitte überlegt genau, ob gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für euch ist. Und bitte verfolgt die täglichen Nachrichten, um auf dem neuesten Land zu bleiben.**

Tatsächlich also doch früher als gedacht wird es eine Teil-Rückkehr zur Normalität geben – auch auf den Jakobswegen in Spanien und Portugal. Nachdem der weltweite Shutdown in Folge der Corona-Krise auch den Jakobsweg für Wochen komplett lahmgelegt hatte (ich berichtete), gibt es wieder Bewegung. Ich habe alle wichtigen News für euch gesammelt und zusammengetragen:

Endlich ist der Jakobsweg wieder freigegeben
Endlich ist der Jakobsweg wieder freigegeben.
  • Die Jakobswege in Spanien öffnen ab 1. Juli wieder für internationale PilgerInnen. Bereits jetzt dürfen PilgerInnen aus dem Inland (also Spanier) wieder die Routen nach Santiago de Compostela gehen. PilgerInnen aus anderen Ländern (auch Deutschland) dürfen ab 1. Juli folgen.
  • In Portugal lässt es sich bereits jetzt wieder pilgern ab Porto, auch als internationaler bzw. deutscher Pilger. Zu beachten ist: Der Camino Portugues führt auf seiner Route bei der Stadt Tui über die spanische Grenze und verläuft einige Tage bzw. ca. halb über spanischem Boden. Dieser Abschnitt ist – soweit ich weiß – erst ab 1. Juli frei.
  • Galizien hat als erste Region in Spanien den Schritt gewagt, aus dem Alarmzustand herauszutreten und in den Zustand der „neuen Normalität“ zu gehen, wie das Spanien-Reisemagazin berichtet. Das freut vor allem auch die vielen vom Tourismus lebenden Menschen im Norden Spaniens. Auch das Ziel des Jakobswegs, Santiago de Compostela, liegt im „Bundesland“ Galizien.
  • „Das Organisationskomitee von Xacobeo, an dem das Ministerium für Kultur und Tourismus, der Rat von Santiago und das Erzbistum teilnehmen, ist der Ansicht, dass die Bedingungen erfüllt sind, um die Sicherheit der Pilger und Pilger zu gewährleisten“, wie das spanische Medium La Voz de Galicia berichtet
  • Kathedrale in Santiago de Compostela und Pilgerbüro öffnen am 1. Juli
Herbergen auf dem Jakobsweg öffnen zum ersten Juli 2020 wieder mit Einschränkungen
Herbergen auf dem Jakobsweg öffnen zum ersten Juli 2020 wieder mit Einschränkungen.
  • Nicht alle Herbergen, aber 50% bis zu 2/3 aller Herbergen werden demnach wieder offen sein oder bald öffnen. Einige Herbergen machen erst später im Jahr auf, ein paar auch erst 2021.
  • In den Herbergen gelten natürlich vorerst besondere Bedingungen, es gibt Sicherheitskonzepte: Die Zahl der Betten ist reduziert, Hygiene-Maßnahmen spielen eine große Rolle, das betrifft auch die sanitären Anlagen. Ob und inwiefern die vielen Gemeinschaftsküchen in den Herbergen zur Verfügung stehen werden, wird man sehen müssen. Auch in wiefern das gewohnte, stark durch Gemeinschaft erzeugte, typische Pilger-Gefühl in den Herbergen unter diesen Bedingungen entstehen kann, bleibt abzuwarten.
  • Die Preise für die Übernachtung werden womöglich leicht steigen durch den Mehraufwand für die Herbergen, damit auch die Gesamt-Kosten für dich. Reservierungen sind derzeit ausnahmsweise gewünscht und gewollt. Kontaktloses Bezahlen wäre eine weitere (freiwillige) Sicherheitsmaßnahme, hier eignet sich eine Kreditkarte.
  • Mund-Nasen-Schutz ist Pflicht in den Herbergen. Hier haben sich einige Pilger schöne Masken und Multifunktionstücher ausgedacht, die den Jakobsweg als Motiv haben oder Pilgerstempel,  und nicht so steril wirken.
Maskenpflicht bleibt auch auf dem Jakobsweg in bestimmten Situationen vorerst.
Maskenpflicht bleibt auch auf dem Jakobsweg in bestimmten Situationen vorerst.
  • Großer Dank geht an Raimund Joos, der fleißig herumtelefoniert hat und eine – so weit es geht – aktuelle Listen zu den geöffneten Herbergen auf den Jakobswegen zur Verfügung stellt bzw. gefunden hat (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
  • Ob es sich empfiehlt und eine gute Idee ist, genau jetzt Anfang Juli direkt nach der Wiedereröffnung schon los zu pilgern? Eine gute, schwierig zu beantwortende Frage. Ich denke, das muss jeder letztlich für sich selbst entscheiden.
    • Es gibt sicherlich gute Gründe dafür, es jetzt zu tun (einfach, weil es wieder erlaubt ist und die Umstände es wohl auch hergeben, viele Herbergen und Spanien auch nach den Einnahmen durch Pilger-Touristen „dursten“, und viele Pilger ebenso sehr danach „dursten“, wieder Natur, Bewegung und Begegnung zu erleben).
    • Es gibt aber sicherlich auch gute Gründe dafür, noch eine Weile zu warten, bis sich das alles eingespielt hat, und z.B. vorerst in der eigenen Region auf einem deutschen Jakobsweg oder Wanderweg zu laufen (einfach, weil das ganze ein Kaltstart ist und niemand weiß, ob die Sicherheitskonzepte gut genug sind, und das alles in der Praxis schon so gut funktioniert wie angedacht).
  • In jedem Fall sollten PilgerInnen, die sich bald auf den Weg machen, bemüht sein, eine möglichst offene Haltung mitzubringen und nicht zu erwarten, dass alles sofort reibungslos läuft und „wie immer“ ist. Respekt und Achtsamkeit wären hier wünschenswert, denn für alle war und ist dies nach wie vor eine außergewöhnliche Situation!
  • Ich freue mich über Erfahrungsberichte  und aktuelle Informationen zur Lage (gerne via Email oder Kommentar unter dem Artikel) von PilgerInnen, die das Abenteurer Jakobsweg jetzt wagen. Ich selbst freue mich über die Wiedereröffnung, werde aber wahrscheinlich noch ein bisschen warten.

Quellen & Lesetipps dazu:

Der Blick geht wieder nach vorne.

Aktualisiert: 21. Juni 2020

*Update Mitte/Ende Juni: Die Jakobswege öffnen wieder zum 1. Juli.*

*Update Anfang Juni: Es besteht berechtigte Hoffnung, in Kürze wieder – eingeschränkt – pilgern zu gehen. Herbergen öffnen teilweise wieder, Reisewarnungen werden heruntergefahren und Grenzen geöffnet. Ich sammle gerade weitere Informationen und werde diese in Kürze hier veröffentlichen.*

*Update Mai: Spanien befindet sich immer noch weitestgehend im Shutdown. Allerdings gibt es Hoffnung auf Lockerungen. Mit – etwas oder auch viel – Glück könnten die ersten Pilger im Sommer oder Herbst 2020 auf den Jakobsweg zurückkehren. Offen ist auch, ob die Übernachtung dann nur in Hotels möglich ist oder auch in Herbergen.

Zudem ist fraglich, ob deutsche Pilger nach Spanien einreisen dürfen oder ob zunächst nur Spanier den Jakobsweg nutzen können. Trifft letzteres ein, so bieten sich für uns – bei entsprechenden Lockerungen in unserem Land – zunächst die heimischen Jakobswege in Deutschland vor der Haustüre an.*

Guten Morgen liebe Pilgerin und lieber Pilger.

Hier sollte heute eigentlich ein neuer schöner und inspirierender Artikel zum Jakobsweg stehen. Ich hatte bereits einige Ideen im Kopf gesammelt.

Doch angesichts der aktuellen Lage werde ich das aufschieben müssen und stattdessen versuchen, kurz einen aktuellen sachlichen Überblick über die Lage zum Coronavirus auf dem Jakobsweg in Spanien und Portugal zu bieten.

Denn für die, die gerade dort sind, und für die, die eigentlich schon in den Startlöchern stehen und in diesem Frühling lospilgern wollten oder das zumindest erwägten, ist das sehr wichtig.

Vorab: Ich bin kein Experte und möchte daher nicht allzuviel dazu sagen. Das sollen Menschen machen, die für solche Fälle ausgebildet sind. Zudem gibt es meines Erachtens nach bereits mehr als genug Panikmache durch diverse Medien, was niemandem hilft. Daher möchte ich lediglich ein paar sachliche Informationen teilen und danach noch ein paar Ideen nennen, was du jetzt produktives tun kannst.

Das Wichtigste: Jetzt nicht pilgern in Spanien und Portugal!

Das Wichtigste vorweg: Die Lage ändert sich von Tag zu Tag, sodass Veränderungen möglich sind (ich werde ggf. ein Update geben). Doch zum heutigen Tag, Sonntag, den 15. März 2020, gilt:

Du solltest deinen Jakobsweg definitiv auf später verschieben und bis mindestens Mitte April nicht in Spanien und Portugal pilgern gehen!

Ich habe in den letzten Tagen die Lage hierzu bei WDR und Tageschau, in spanischen Medien, Pilgerforen, Facebookgruppen zum Jakobsweg, persönlichen Pilgerkontakten und bei anderen Jakobsweg-Autoren wie Raimund Joos verfolgt.

Die dringende Empfehlung ist also nicht allein meine subjektive Meinung, sondern das übereinstimmende Credo.

Im Detail: Überblick zur Lage am Jakobsweg in Spanien und Portugal

Spanien zählt zu den Ländern in Europa, die mit am meisten von der Lungenkrankheit Covid-19 (Corona-Virus) betroffen sind. Besonders leidet Madrid, welches vom Robert-Koch-Institut sogar zum Risikogebiet erklärt wurde.

Doch das Virus betrifft nun das ganze Land direkt: Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat am gestrigen Samstag, 14. März 2020, einen vorerst 15-tägigen Notstand für das Land Spanien ausgerufen.

Dieser beinhaltet eine landesweite Ausgangssperre. Nur Wege zur Arbeit, zum Arzt, zur Versorgung von sich selbst und älteren Menschen und Kindern und Hilfsbedürftigen seien demnach noch erlaubt. In sozialen Medien macht der Hashtag #YoMeQuedoEnCasa (Ich bleibe zu Hause) die Runde.

Spätestens damit sollte sich die Frage, ob du jetzt gerade pilgern gehen kannst, leider erübrigt haben.

Bereits seit Freitag, 13.3.2020, ist die Kathedrale in Santiago de Compostela bis auf Weiteres geschlossen. Gleiches gilt für das Pilgerbüro in Santiago. Wer gerade dort ist und seine Pilgerurkunde abholen möchte, kann seinen Pilgerpass dort in den Briefkasten werfen und sich die Urkunde per Post später zuschicken lassen.

Kathedrale Santiago Coronavirus

Die anfängliche Idee, eine Liste zu den geschlossenen Herbergen zu machen, erübrigt sich aufgrund der sich stetig ändernden Situationen. Seit Freitag bereits sind in Galicien alle Herbergen geschlossen, landesweit schließen auf dem Jakobsweg in Spanien immer mehr. Auf dem Jakobsweg in Portugal gibt es offenbar eine Empfehlung an die Herbergen, für vorerst zwei Wochen zumindest zu schließen.

Die Fluggesellschaften canceln zudem immer mehr Flüge, der Fern- und Nahverkehr wird eingeschränkt, Grenzen in Europa geschlossen etc. Die Pilger, die sich gerade auf dem Jakobsweg befinden, wollen laut Erfahrungsberichten schnellstmöglich nur noch nach Hause.

Was du tun jetzt kannst

Ruhig bleiben und durchatmen. Angst und Panik sind keine guten Begleiter und schwächen das Immunsystem. Doch gerade ein gutes Immunsystem wäre das, was uns gerade hilft, sagt z.B. der Arzt Rüdiger Dahlke auf Facebook.

Durchatmen statt Panik schieben

Sich das bewusst zu machen, ist ein erster Schritt.  Etwas für das Immunsystem zu tun durch Ernährung, Fasten, Nahrungsergänzungsmittel, Sport oder Entspannung, könnte ein weiterer Schritt sein. Ggf. den Konsum von Nachrichten bezüglich des Virus einzuschränken auf ein gesundes Maß, ein dritter.

Flüge werden gestrichen durch das CoronavirusFalls du bereits eine Reise zum Jakobsweg gebucht hast, kannst du überprüfen, ob du die Flüge ggf. kostenfrei umbuchen oder stornieren kannst.

Viele Fluggesellschaften (wie Lufthansa, Eurowings etc.) bieten aus Kulanz derzeit Umbuchungsmöglichkeiten an.

Besuche dafür die Webseite deiner Airline oder informiere dich über allgemeine Flugseiten im Internet, die aktuelle Informationen bieten. (Lesetipp: Hilfreicher Artikel über deine Fluggast-Rechte in Corona-Zeiten).

Wie der Jakobsweg-Autor Raimund Joos auf Facebook sehr schön schreibt, sollte der Solidaritätsgedanke für uns Pilgerinnen und Pilger derzeit und jederzeit auch eine Rolle spielen. Das bedeutet:

Womöglich haben jüngere Pilger weniger zu fürchten vor dem Corona-Virus, doch bevor wir uns jetzt dem Abenteuer-Gen in uns widmen und unsere einmalige Chance widmen, einen selten leeren Jakobsweg zu pilgern, sollten wir bedenken:

Es geht nicht nur um unsere Gesundheit, sondern beispielsweise auch die der (älteren) Menschen im Gastgeberland und die der (älteren) Mitmenschen im Heimatland. Es gibt schönere Souvenirs vom Jakobsweg als das Corona-Virus, wie Raimund Joos treffend schreibt.

               Es gibt schönere Souvenirs vom Jakobsweg als das Corona-Virus.“

Erkunde die Natur in deiner Heimat. Womöglich hast du vor der Haustüre einen Jakobsweg in Deutschland, von dem du noch gar nichts wusstest.

Unternehme Tagestouren (solange das noch möglich ist und wir keine Ausgangssperre bei uns haben) in der Natur, erkunde die Natur in deiner unmittelbaren Region, wie ich letztes Jahr den Eifelsteig, anstatt große Menschenansammlungen aufzusuchen.

Tagestouren in deiner Nähe statt Jakobsweg in Zeiten von Corona

Wann du wieder pilgern gehen kannst

Derzeit weiß niemand, wie sich die Situation entwickelt. Eines dürfte jedoch klar sein: Früher oder später werden wir hoffentlich wieder in eine Art Normalität finden. Und dann wirst du auch wieder angstfrei den Jakobsweg in Spanien, Portugal und Deutschland pilgern können.

Ob das jetzt bereits in 4 Wochen sein wird, in 4 Monaten oder in 2 Jahren, das weiß wohl niemand. Doch irgendwann wird es Medikamente und Impfstoffe geben und vielleicht – um etwas Gutes in dem Ganzen zu sehen – werden wir unseren selbstverständlich gewordenen Alltag dann auch nochmal neu und anders zu schätzen lernen in Dankbarkeit und Demut.

Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, um mit einer Spende den von der Corona-Epidemie arg-gebeutelten Tourismus in Spanien (und Italien u.a.) etwas unterstützen zu können, denn die wirtschaftlichen Folgen, insbesondere für die ganz Kleinen, sind verheerend. Ich konnte hierzu noch nichts genaueres herausfinden, vll. hat jemand eine Idee.

Auch in Spanien soll es eine ähnlich bewegende Szene gegeben haben. Dazu heißt es auf Tageschau.de: „Tausende Bürger gingen am späten Samstagabend an die Fenster oder auf die Balkone, um sich bei Ärzten, Sanitätern, Krankenpflegern und anderen Helfern mit einem nächtlichen Applaus zu bedanken.

In Madrid waren der minutenlange, begeisterte Beifall und Rufe gegen 22.00 Uhr praktisch in der ganzen Stadt zu vernehmen. Auto- und Busfahrer veranstalteten Hup-Konzerte. Der per WhatsApp und im Netz verbreitete Aufruf zu der Aktion wurde nach Medienberichten auch in vielen anderen Teilen des Landes befolgt.“

Wenn du die Zeit mit Stöbern, Lesen, Vor-Planen und Träumen vom Jakobsweg verbringen möchtest, wirf doch einen Blick auf die Ratgeber auf dieser Seite, den großen Überblicks-Artikel, die Packliste oder meine verschiedenen eBooks zum Jakobsweg.

Bleib gesund, Christoph

Weiterführende Quellen zum Thema:

PS: Ich bitte um sachliche, mutmachende Kommentare und keine Panikmache.


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14 Gedanken zu „Pilgern zur Corona-Zeit“

  1. Hallo Christoph, mein Mann und ich, 66 und 67 Jahre möchten im Herbst den Jakobsweg von Tui bis Santiago laufen. Uns reizt die neue Erfahrung, wir wünschen uns aber auch innere Ruhe und Ausgeglichenheit. Freuen uns auf die Eindruecke und die unterschiedlichsten Menschen. Liebe Grüße

    Antworten
  2. Hallo Christoph!
    Ich bin gerade auf dem Camino del Norte unterwegs. Zwar noch ganz am Anfang, aber das Fieber hat mich bereits gepackt. Hier im Baskenland ist die Unterkunftssuche (lt Einheimische weiterhin aufgrund von Corona) derzeit recht mühsam. Die öffentlichen Herbergen sind sowieso geschlossen und die privaten bisher beinahe zu 80%. Das heißt es muss viel auf „normale“ Hostels/Hotels/Agroturismo ausgewichen werden, was deutlich teurer kommt. Auf dem Abschnitt von Deba nach Zenarruza wurde mir sogar der Bus empfohlen von Hospitaleros, da in Deba u Umgebung nichts offen ist.
    Aber für alle die noch zweifeln: Es rentiert sich! Man bekommt soooo viel zurück! Und noch ein Vorteil: derzeit ist der Weg nicht überlaufen… Mann/Frau hat den Camino für sich ;-)!

    Antworten
  3. Hallo Christoph, bin mich nun durch deine Seite am durchlesen und habe gestern noch eins deiner eBooks gekauft, echt hammer das Ganze.
    Plane im Mai den Camino del Norte zu machen, hast du evtl. ein Update betr. Corona?

    Vielen Dank & beste Grüsse
    Deniz

    Antworten
  4. Hallo! Also ich pilgere seit einer Woche von Porto nach Santiago und finde, es war die richtige Entscheidung. Da man keinen Menschen trifft, findet man sehr zu sich und hat viel Zeit, nachzudenken und die Landschaft zu genießen. Auf viele Einschränkungen muss man sich jedoch natürlich einstellen.

    Antworten
    • Hallo Franta, mutig jetzt pilgern zu gehen, aber schön, dass du einen guten Weg offenbar hattest! War die restliche Zeit auch positiv und ohne große Einschränkungen? Viele Grüße, Christoph

      Antworten
  5. Hallo Christoph,

    ich wollte heuer ursprünglich den Weg von mir zuhause (Hohenems, Österreich, CH Grenze) bis Santiago machen. Hätte mir dafür 4 Monate Zeit genommen. Habe mich jetzt aber Ende Mai schon entschieden diesen Weg erst nächstes Jahr zu gehen, obwohl dann das heilige Jahr ist und sicher mega viel los sein wird. Stattdessen gehe ich ab 4.7. in die andere Richtung von der CH Grenze 880km quer durch Österreich bis zur ungar. Grenze. Habe 5 Wochen Urlaub und das sollte sich locker ausgehen. Ich sehe es als Testlauf für nächstes Jahr, da ich vorwiegend im Zelt schlafen werde. Auch wenn es jetzt in Spa doch möglich wäre, so glaube ich dass mir der Camino Spirit, die Offenheit, Herzlichkeit aufgrund Corona fehlen würde und es eben aktuell doch ganz anders wäre.

    In diesem Sinne saludos y buen camino

    Antworten
    • Hallo Guenter, tolle Vorhaben hast Du! Ich wollte auch ursprünglich vom Waldviertel die Donau und dann den Inn bis an die Quelle folgen. Hab das aber wieder verworfen, als ich die Strecke genauer betrachtete geht sie zumeist nicht am Fluss und die herbergen sind nicht Pilger gerechte Gasthöfe oder Pensionen, also teuer. Machte dann den Camino Francés von Frankreich aus, war eine tolle Erfahrung, auch im negativen Sinn durch die Vertouristung, naja, ist auch eine innere Aufgabe, genauso wie die Tonnen von Müll an der Strecke. Alles Gute für Dein Vorhaben (wo wirst Du übernachten?) Liebe Grüße von Werner

      Antworten
    • Hallo Günter, das klingt beides sehr spannend, und ist vielleicht auch weise, es so zu planen und erst nächstes Jahr Spanien zu durchwandern. Buen Camino, Christoph

      Antworten

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