- - Zuletzt aktualisiert: 11. Juni 2024
Was möchtest du über den spanischen Jakobsweg Küstenweg Camino del Norte wissen?
Überblick
Der Camino del Norte: Das Wichtigste auf einen Blick
- Camino del Norte ist ein Jakobsweg im Norden Spaniens
- Wird oft kurz „Küstenweg“ genannt, ist aber nicht mit dem portugiesischen Jakobsweg Küstenweg zu verwechseln
- Die Route verläuft von Irun nach Santiago de Compostela über 800 km
- Für die gesamte Strecke benötigt man mind. 5 bis 6 Wochen Zeit
- Die Etappen des Camino del Norte sind körperlich anspruchsvoll, mit Training und realistischer Planung aber für viele machbar
- Der Weg bietet landschaftlich wunderschöne Ausblicke
- Noch nicht so überlaufen, im Sommer jedoch auch oftmals volle Herbergen aus meiner Erfahrung
- Meine besten Tipps zur Vorbereitung inkl. Unterkunftstipps findest du in meinem eBook
Camino del Norte: Etappen
Du kannst diesen spanischen Pilgerweg in 35 bis 40 Etappen gehen. Dafür solltest du fünf bis sechs Wochen Zeit haben. Je nach körperlicher Fitness kannst du die Etappen auch länger oder kürzer machen, und deine Reise individuell an deine Bedürfnisse anpassen.
Wie du die rund 800 Kilometer Länge des Küstenwegs sinnvoll einteilen kannst, habe ich in einem extra Artikel zu den Camino del Norte Etappen beschrieben. Dort findest du eine Einschätzung von mir sowie von anderen erfahrenen Pilgern zur Etappenplanung.
Camino del Norte: Meine Erfahrungen als Video
Im nebenstehenden Video teile ich meine eigenen und ehrlichen Erfahrungen, nachdem ich den Camino del Norte mehrmals zu unterschiedlichen Jahreszeiten gewandert bin.
Ich vergleiche die Vor- und Nachteile dieses Jakobswegs, und nenne 10 angenehme und unangenehme Wahrheiten zum Küstenweg in Spanien.
Mit diesem Erfahrungsbericht möchte ich dir helfen herauszufinden, ob der Weg auch für dich in Frage kommen könnte.
Mehr zu meinen Camino del Norte Erfahrungen gibt es hier.
eBook "Küstenweg für Anfänger" - das Camino del Norte-Buch
Neugierig geworden, selbst den Küstenweg zu pilgern? Dann schau mal in mein eBook oder den Onlinekurs:
- Konkrete Tipps zur Vorbereitung für den besonderen Jakobsweg – vom Packen bis Etappenplanung
- die in meinen Augen schönsten Etappen
- meine persönlichen Empfehlungen für Herbergen und Unterkünfte am Weg
- Video zur Anreise-Planung + 40 min kommentierte Diashow mit Tipps zu den schönsten Abschnitten (nur im Videokurs)
Camino del Norte Fotos & Bilder:
Warum den Camino del Norte gehen?
Jetzt in 2024 ist es schon ganze zehn Jahre her, dass ich zum ersten Mal den nordspanischen Küstenweg gelaufen bin.
Neugierig, wie es sein würde, mehrere Wochen alleine pilgern zu gehen, habe ich mich 2014 als allerersten von den vielen möglichen Jakobswegen damals für den Camino del Norte entschieden.
Dieser Pilgerweg hat mich ziemlich schnell fasziniert:
Zum einen, weil dieser Weg noch wenig bekannt war, und ich keine Lust auf Massenpilgern nach Santiago de Compostela hatte und lieber in Ruhe laufen wollte.
Und zum anderen, weil der Weg als eine der ganz wenigen Jakobsweg-Routen direkt am atlantischen Ozean entlangführte – was traumhaft klang, weil ich die Nähe zum Wasser irgendwie liebe!
„In Ruhe pilgern und das in Meeresnähe? Klingt super, dann auf zum Camino de la Costa!“
Ich bin den Küstenweg zur Hälfte im März und zur anderen Hälfte im Juli gelaufen (und später erneut) und war einfach fasziniert von der Landschaft und dem Weg, und was das mit mir gemacht hat.
Die Erfahrungen auf dem Camino del Norte von mehreren Wochen am Stück wandern war so gut und hat mir so viel gegeben, dass ich danach diesen Blog ins Leben gerufen habe, um etwas von meiner Faszination weiterzugeben.
Rechts auf dem Foto siehst du mich am Ziel des Jakobswegs, in Santiago vor der Kathedrale.
Herausfordernd, mitunter bergig, grün, nah am Meer, naturbelassen und dünn besiedelt: All das sind Worte, die diesen besonderen Pilgerweg in Nordspanien beschreiben.
Er ist nicht der bekannteste – zum Glück, wenn du mich fragst, denn wenn etwas sehr bekannt ist, hat das auch immer eine Schattenseite.
Ein Teil des Charmes dieses tollen Fernwanderwegs ist für mich die Ruhe, die man dort findet – zumindest in der Nebensaison im März, April und Oktober, denn während der heißen Monate im Sommer ist auch der Norte inzwischen teilweise voll geworden.
Camino del Norte Karte:
Offizieller Startpunkt und Ziel
Der ca. 850 km lange Weg beginnt in Irun (Unterkunftsempfehlung: Pension Guré Ametsa oder Hotel Ibis) was im äußersten Nordosten Spaniens liegt, fast an der Grenze zu Frankreich (wo man übrigens auch schön pilgern kann auf den Jakobswegen in Frankreich).
Von dort läuft er dann mehr oder weniger direkt am Atlantik entlang westlich nach Santiago de Compostela. Natürlich gibt es auch immer wieder Abschnitte durch das Landesinnere.
(Fast parallel, aber südlicher, läuft übrigens die Strecke des bekannten Camino Francés).
Route dieses Jakobsweges durch das Baskenland, Asturien, Kantabrien & Galicien
Wichtige Städte am Pilgerweg sind San Sebastián, Bilbao mit seinen Sehenswürdigkeiten (allen voran das berühmte Guggenheim-Museum Bilbao), Santander und Gijón.
Aber auch kleinere Städtchen, wie Ribadeo, Gernika, Llanes, Villaviciosa, Lezama, San Vicente de la Barquera, Mondoñedo, Castro Urdiales, Luarca, Tapia de Casariego und das schöne Santillana del Mar werden entlang der nordspanischen Küste passiert.
In diesen beschaulicheren ländlichen Orten kannst du bereits mehr Ruhe und Gelassenheit abseits des großen Trubels finden.
Highlights: Strände & Kloster
Entlang des Weges warten außerdem ein paar richtig schöne Strände an der Atlantikküste auf dich, die zum Baden einladen im Sommer (Noja, Zarautz, San Sebastian).
Ein Highlight ist außerdem die Übernachtung in der alten Klosteranlage von Sobrado dos Monxes, die du dir nicht entgehen lassen solltest, wie ich finde.
Die vier Regionen, durch die der Küstenweg läuft, heißen Baskenland, Kantabrien, Asturien, und Galizien.
Unten siehst du ein kurzes Video von mir mit Eindrücken von diesem schönen Fernwanderweg:
Camino del Norte Höhenprofil: Anspruchsvoll mit vielen Höhenmetern
Kein Zweifel: Dieser Fernwanderweg ist körperlich anspruchsvoll. Das Höhenprofil des Camino del Norte ist vor allem zu Beginn und im letzten Abschnitt sehr fordernd.
Es gibt viele Berge zu erklimmen und zahlreiche Höhenmeter zu absolvieren (das Gebirge „Picos de Europa“ liegt in der Nähe), was den Pilgerweg zu einem der schwereren Jakobswege in Spanien macht (einen noch höheren Schwierigkeitsgrad hat vielleicht nur noch der bergige Camino Primitivo).
Ich habe unterwegs immer wieder beobachtet, wie viele PilgerInnen ihr Tageswerk nicht an ihrem eigenen Maßstab messen, sondern sich mit anderen, oft viel fitteren Menschen mit mehr Kondition vergleichen und aus ihrer Pilgerreise ein Wettrennen machen.
Mein Tipp, falls man so etwas überhaupt geben sollte, aus meiner Erfahrung auf dem Jakobsweg ist daher: Gehe deinen eigenen Weg in deinem Tempo!
Mit genügend Zeit, Pausen und einem Tagespensum, das für einen persönlich realistisch ist (zwischen 10 und 35 Kilometern ist alles möglich) kann man diesen Jakobsweg aber gut schaffen.
Durch die gute Infrastruktur und Vielzahl an Unterkünften kannst du deine Pilgerreise auf dem Küstenweg glücklicherweise auch einigermaßen spontan und frei gestalten, ohne vorher jede Etappe durchgeplant zu haben (abgesehen vom Hochsommer, wo es schon mal knapp werden kann mit Betten in den Herbergen).
Mit dem offiziellen Pilgerausweis für den Jakobsweg Camino del Norte (ist übrigens der gleiche Pilgerpass, wie für andere Pilgerwege auch; am besten rechtzeitig vor deiner Reise bestellen) kommst du in jede Pilgerherberge hinein und sammelst dort Stempel.
Für die Anstrengungen und den Schweiß belohnt der Weg den Pilger immer wieder mit beeindruckenden Panoramablicken auf das Meer, die Berge und die grüne Weite Nordspaniens!
Um dir ein paar praktische Tipps aus meiner eigenen Erfahrung zu geben: Orientiere dich bei der Planung deiner Etappen nicht zu eng an den Vorschlägen von Cordula Rabe aus dem Bergverlag Rother Wanderführer – es sei denn du bist sehr fit und trainiert.
Meiner Meinung nach sind die vielen An- und Abstiege nicht zu unterschätzen und du solltest dir eher mehr Puffer einplanen, anstatt alles zu knapp zu legen, wenn du die Etappen unbeschadet überstehen möchtest.
Camino del Norte: Unterkünfte & Herbergen
Unterkunftsverzeichnis
Empfehlungen zum Übernachten auf diesem Pilgerweg findest du in meinem eBook.
Arten von Unterkünften
Überblick über die verschiedenen Arten der Übernachtungsmöglichkeiten am Weg.
Kultherberge Guemes
In Guemes ist eine der bekanntesten Pilgerherbergen dieses Weges.
Fakten & Daten zu diesem Jakobsweg:
Jakobsweg | Camino del Norte |
---|---|
Alternative Bezeichnung | Küstenweg, Camino de la Costa, Nordweg |
Land | Spanien |
Länge | 800 km |
Benötigte Zeit | 4-5 Wochen |
Anzahl Etappen | ca. 40 |
Etappenlängen | Variabel 10-35 km |
Herbergsdichte | Okay bis Gut |
Startpunkt | Irun |
Ziel | Santiago de Compostela |
Wegprofil | Herausfordernd, bergig |
Besonderheit | Führt viel am Meer entlang |
Beste Reisezeit | Frühjahr bis Herbst |
Pilgeraufkommen | Mittel, im Sommer hoch |
Gesprochene Sprachen | Spanisch, Englisch teilweise |
Mein Reisebericht als eBook
Lust auf etwas Abenteuer und ein paar gemütliche Lese-Stunden?
„Sehnsucht unterwegs zu sein“ heißt mein Reisebericht zum Küstenweg, den ich als eBook herausgebracht habe.
Du bekommst das eBook nur hier:
Erfahrungsberichte von mir vom Camino del Norte
Bammel vor der Reise
Was mir die Angst vor dem ersten Mal alleine pilgern gehen genommen hat.
Ganz im hier und jetzt sein
Glücksgefühle auf dem Jakobsweg: Kopf frei, und voll präsent im jetzigen Augenblick.
Geschichten vom Weg
In diesem kleinen eBook habe ich die Eindrücke meines Abenteuers aufgeschrieben.
Was den Camino del Norte im Positiven ausmacht
Das Herbergsnetz ist nicht so dicht wie auf dem Camino Francés. In den Wintermonaten kann auch schon mal die ein oder andere Herberge dicht sein, im Sommer kann sie mal überfüllt sein – beides kann zu Improvisationen, ungeplanten Übernachtungen in teureren Unterkünften oder längeren Tagesetappen mit bis zu 30 Kilometern zwingen; wer sich drauf einlässt, wird feststellen, dass er gerade an solchen Herausforderungen wächst und flexibler wird und enger mit Einheimischen und Mitpilgern in Kontakt kommt – persönliches Wachstum garantiert!
Viele Spanier in den kleinen Örtchen und Städtchen entlang der Küste sprechen kaum oder kein Englisch, geschweige denn Deutsch; man kommt auch so – notfalls durch Zeichensprache – durch, wer jedoch Lust hat, kann hier ganz praktisch Spanisch lernen und direkte Erfolge sehen. Ich habe auf dem Blog auch einen ausführlichen Artikel zum Thema Spanisch für den Jakobsweg verfasst und würde dir empfehlen, da auch einmal reinzuschauen. Ein paar Floskeln in der Landessprache sprechen zu können, baut Brücken und gibt dir Sicherheit.
Trotz den Erzählungen, der Weg sei überlaufen, pilgern laut Statistik noch immer über 54% aller Pilger den bekannten Camino Francés (Stand 2024, weitere Fakten liefert mein Artikel zu den aktuellen Pilgerzahlen); wer also etwas mehr Ruhe sucht, ist auf dem Camino del Norte gut aufgehoben – bis auf die Monate Juli & August (und inzwischen teils auch Mai, Juni & September), wo es inzwischen leider auch auf dem Küstenweg sehr voll sein kann. Wichtige Anmerkung: „voll“ in Bezug auf die Herbergsdichte, nicht in Bezug auf die absolute Pilgerzahl!);
Für die anderen Monate gilt: Besonders das entschleunigte Leben der Menschen, die hier ihre Heimat haben, wirkt sich sehr ansteckend und beruhigend auf Körper & Geist aus, die Menschen hier haben oft wenig zum Leben, doch ein Lächeln und ein herzliches Wort für den Reisenden fast immer.
Anders als der Camino Francés oder viele andere Jakobswege, verlangt der Küstenweg dem Pilger viel ab, es geht – vor allem auf den ersten der rund 40 Etappen – viel auf und ab; es ist jedoch alles machbar, wenn du deine Etappen langsam steigerst und deinen Körper sich an das Laufen gewöhnen lässt. Natürlich hilft es enorm, eine nicht zu überfrachtete Pilger-Packliste mit minimalistischer Outdoor-Ausrüstung im Jakobsweg-Rucksack zu haben.
Hier kann man wirklich noch über an Steilküsten gelegene Schafwiesen laufen und hat das Meer oftmals ganz nah bei sich, dazu kommen malerische kleine Hafenstädte – der Küstenweg bezaubert mit seinem Panorama und seiner Abwechslung.
Wegen dem milden Küstenklima kann der Camino del Norte auch in den kalten Monaten noch gut begangen werden. Bedenken solltest du zwischen November und Februar allerdings, dass viele Herbergen dann geschlossen sind. Das bedeutet längere Etappen oder Ausweichen auf Pensionen und andere Unterkünfte.
Was du kritisches über den Camino del Norte wissen solltest
Der Küstenweg ist definitiv körperlich herausfordernd. Das Profil der Etappen, die vielen Berge sind anspruchsvoll. Wer wenig flexibel ist, kein Spanisch lernen, keine großen Höhenmeter überwinden und nicht gerne längere Strecken alleine laufen möchte, sollte vielleicht eher auf einen anderen Jakobsweg wie den Francés oder Portugues ausweichen.
Das Wetter an der Küste Nordspaniens schwankt schnell und kann selbst im Sommer sehr unbeständig sein. Gute Outdoor-Ausrüstung, auch Regenschutz, ist wichtig für diesen Fernwanderweg. Durch den Wind der Küstennähe kann es schon mal frisch werden. Andererseits ist das Klima auf diesem Fernwanderweg so, dass es auch im Hochsommer selten weit über 30 Grad hinaus geht.
Leider gibt es auch viele Passagen entlang der Straße, „carretera“, wie die Spanier dazu sagen. Kilometerlang auf Asphalt zu laufen ist nicht unbedingt schön, aber nun mal Teil des Weges. Wer hier wandern gehen möchte, sollte das wissen. Zumindest ist es so, dass die vielen tollen Abschnitte das Ganze für mich gefühlt ausgleichen. Zudem sind die Asphalt-Abschnitte häufig auch wenig befahren, also nicht gefährlich.
Für die anderen Monate gilt: Besonders das entschleunigte Leben der Menschen, die hier ihre Heimat haben, wirkt sich sehr ansteckend und beruhigend auf Körper & Geist aus, die Menschen hier haben oft wenig zum Leben, doch ein Lächeln und ein herzliches Wort für den Reisenden fast immer.
Wie bereits gesagt, sprechen die Einheimischen in den kleinen Dörfern an der Küste Nordspaniens nicht immer Englisch. Dennoch sind bisher alle immer irgendwie durchgekommen, und das wirst du auch. Natürlich ist es schöner, wenn man ein paar Worte versteht und sich ein bisschen mit den Menschen unterhalten kann – sei es in den Pilgerherbergen auf dem Camino del Norte, oder in einem Café oder Supermarkt.
Abgesehen von den Monaten Juli und August, wo auch auf dem Camino del Norte Hochbetrieb herrscht, ist dieser Jakobsweg meist kein überlaufener Weg. (Update: Leider jedoch wird es inzwischen auch in den Monaten um den Hochsommer trubelig. Die Zahl der PilgerInnen ist nach wie vor super gering verglichen mit dem Kult-Jakobsweg Camino Frances, aber: Da die Zahl der Unterkünfte auf dem Camino del Norte viel weniger ist, sind die Herbergen im Sommer ähnlich voll oftmals).
Ich kenne niemanden, der es bereut hat, diesen Jakobsweg gegangen zu sein mit all seinen Herausforderungen 🙂
Tipps zur Planung deiner Reise
- Um zum Startpunkt zu gelangen, bietet sich in den meisten Fällen ein (Direkt)Flug nach Bilbao an. Vom Flughafen geht es via Bus nach San Sebastian und von dort noch einige Minuten mit dem Zug nach Irun – damit ist die Anreise zum Camino del Norte geschafft!
- Falls du sehr unsicher sein solltest, findest du in meinem „Küstenweg-Guide“ (das ist mein oben vorgestelltes Vorbereitungs-eBook plus Bonus-Videos) eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Anreise.
- Das Bus- und Zugnetz vor Ort ist so gut ausgebaut, dass du einen der Flughäfen (Bilbao, Santander, Oviedo, Santiago) meist ganz gut erreichen kannst für die Anreise und Rückreise (Tipp: Flugpreise vergleichen geht gut mit Skyscanner, Busfahrpläne findest du bei alsa.es).
Da die Anreise für die meisten PilgerInnen stressig und aufregend ist, kann es helfen, die erste Übernachtung vorzubuchen, anstatt erst vor Ort sich nach einer Herberge umzuschauen. Dies gilt natürlich insbesondere zur Hauptsaison, wo der Andrang größer ist.
Nachfolgend findest du ein paar Empfehlungen von mir für die erste Nacht auf dem Camino del Norte, je nachdem ob du deinen Weg in Irun oder Bilbao startest (weitere Empfehlungen hält mein eBook „Küstenweg für Anfänger„ sowie der Artikel zu Unterkünften am Camino del Norte bereit):
- Irun: Pension Guré Ametsa oder Hotel Ibis
- Bilbao: Quartier Bilbao Hostel oder Pension Caravan Cinema oder Hotel Ilunion
- Vorab:
Für die konkrete Planung der Reise lege ich dir mein eBook „Küstenweg für Anfänger“ inkl. Unterkunftsverzeichnis ans Herz oder den noch ausführlicheren Vorbereitungskurs „Küstenweg-Guide“ - Unterwegs:
Für unterwegs ist der Outdoor-Reiseführer von Raimund Joos der ideale Wegbegleiter. Alles zu den Reiseführern hier - Auch lesenswert: Unser eBook Alleine als Frau auf den Jakobsweg (15 Interviews mit Pilgerinnen)
- Pilgerpass rechtzeitig beantragen hier
Zum Glück ist dieses Thema Geschichte. Ggf.: Informiere dich aktuell auf den Seiten des auswärtigen Amts für Spanien oder in meinem Artikel Pilgern während Corona, den ich extra dazu geschrieben habe damals.
Camino del Norte Packliste
Für das Abenteuer Pilgern auf dem Küstenweg brauchst du natürlich eine gute Wanderausrüstung. Besonders wichtig sind vor allem:
- gute Wandersocken
- einen gut sitzenden, nicht zu schweren Rucksack für den Jakobsweg
- Jakobsweg-Schuhe oder -stiefel, die nicht zu klein sind
- einenSchlafsack für den Jakobsweg mit kompaktem Packmaß und Gewicht
- und viele weitere Kleinigkeiten
Ich haben einen Extra-Artikel geschrieben mit meiner Packliste für den Jakobsweg. Dort findest du alles ausführlich aufgelistet mit konkreten Empfehlungen und Erfahrungen von mir.
Infografik: Wichtige Orte entlang des Weges
Einige subjektive Highlights meiner Reise auf dem Küstenweg findest du in dieser kleinen Infografik:
Leider kein Geheimtipp mehr!
Liebe Pilger,
ich bin diesen September den Küstenweg 2,5 Wochen ab Irun gelaufen. Da ich leider nicht mehr Zeit hatte, muss ich den Weg zur gegebenen Zeit fortsetzen, denn er ist wunderschön!
Nun wird beim Küstenweg häufig von einem Geheimtipp gesprochen, den weniger als 10% der Pilger beschreiten. Das ist leider leider nicht mehr so. Laut den Einheimischen und Hospilateros sind diesen Sommer 7x mehr Menschen den Weg gelaufen als noch im Jahr zuvor (sie müssen ja Statistik führen). Das hat dazu geführt, dass morgens teilweise ein förmlicher Run auf die nächsten Herbergen begonnen. Manche Pilger sind so früh raus und so schnell gelaufen, dass sie bereits vor 14h an den nächsten Herbergen waren, um sicher einen Platz zu bekommen. Das war Stress pur, denn wollte man einen Platz insbesondere in einer der schöneren Herbergen bekommen, musste man es ähnlich machen. Zwar wurde sich von den netten Menschen immer gekümmert, dass jeder irgendwo unterkommt, aber nicht jeder Mensch geht tagsüber gerne mit dieser Ungewissheit um, wo er abends schlafen kann. Das Herbergsnetz ist gerade am Anfang leider noch nicht auf die aktuellen Pilgermengen ausgelegt. Einige Neueröffnungen konnte ich allerdings feststellen, so dass sich in den nächsten Jahren die Lage sicher etwas entspannen wird.
Wer Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden.
VG und buen camino,
Simon
Hey Christoph,
erstmal vielen Dank für deine Seite und die ganze Hilfe.
Ich würde gerne, bzw. ich werde den Camino del Norte ab 14. November gehen, das ist zumindest der Plan. Eingeplant habe ich insgesamt 47 Tage. Vom 14.11-30.12.
2 Tage für hin und zurück, sprich
14.11 hin und 30.12 zurück.
Bleiben insgesamt 45 Tage über.
Glaubst du das der Küstenweg mit einem Tagessatz von 20 km im Winter möglich ist? Würde dann circa 42- 43 Tage brauchen.
Im optimalfall würde ich gerne ab Santiago de Compostela die restlichen 2-3 Tage mit einer Verbindung, wenn es diese gibt, noch nach Finisterre hin und zurück fahren um dann pünktlich nach den 45 Tagen ab Santiago zurück zu fliegen. Leider ist dies zu Fuß zeitlich nicht mehr möglich daher mit Verbindung. Ansonsten würde ich 45 Tage für den Weg bis nach Santiago einplanen aufgrund der Jahreszeit und sonstiges und würde wenn es nicht passt Finisterre auslassen, so das die Planung funktioniert. Dazu kommt das ich hauptsächlich Wildcampen werde, auch da wie ich schon hier gelesen habe viele Herbergen geschlossen sind. Zu mir, ich bin an sich sportlich nur Erfahrungen eher weniger. Habe dieses Jahr erst das reisen für mich entdeckt bzw. starte jetzt erst durch. Erste Reise ging 450km zum besten Freund zu Fuß von Krefeld nach Heide zur Kaserne. ( Wildcampen oder mal beim Bauern) und zweite Reise zu Fuß 100km nach Monschau, Grenze Belgien ebenso Wildcampen und mal beim Bauern. Dritte und letzte von Tagesreise Krefeld nach Bergen, Niederlande, 54km. Das war es auch schon.
Was glaubst du mit deiner Erfahrung? Ist dieser Plan möglich? Option A, oder doch lieber Option B? Hast du irgendwelche Anmerkungen oder sonstiges dann lass es mich wissen.
Freue mich auf deine Antwort.
Liebe Grüße an Alle! 🌎
Hallo Christoph,
kannst Du eine An- und Abreise-Möglichkeit (Auto, Flug, Bahn, Bus …) für den Küstenweg empfehlen, welche ich innerhalb von 21/2 Wochen mit dem Fahrrad fahren kann? Ich möchte Mitte Oktober starten.
Vielen Dank
Guido
Hallo Christoph,
kannst du eine Passage für den Küstenweg empfehlen welche ich innerhalb von 2 Wochen begehn kann?
Vielen Dank
Kai
Hallo Kai,
ich bin Anfang September in Irun gestartet und hatte etwa als 2.5 Wochen. Ich bin dann bis San Vicente de la Barquera gelaufen. Ich denke, Santander könnte ein Ziel für dich sein, welches in 2 Wochen gut zu erreichen ist. Starten würde ich in Irun, von dort bis Bilbao ist es mit das schönste Stück des Weges aber auch recht anstrengend. Ab Bilbao läuft man erstmal viel auf Straßen und Beton, da tun die Hufen ganz schön weh am Abend.
Ich bin von Stuttgart mit dem TGV bis Irun gefahren und von Bilbao mim Flieger zurück. Von Santander kannst du einen Bus bis Bilbao nehmen, alles easy.
Grüße Simon
Hallo zusammen, ich stelle mir gerade die Frage, ob ich für meinen Rucksack ein Pacsafe (Schloss) brauche bzw. was ich mit meinen Sachen mache, wenn ich nach dem Duschen nochmal raus in die Stadt/das Dorf möchte. Haben die Herbergen dafür Vorrichtungen? Wie habt ihr das gemacht und wo lauern die größten Diebe?
Danke für Eure Tipps!
VG
Simon
Hallo Simon,
dass Rucksäcke oder Klamotten geklaut werden, habe ich noch nicht erlebt. Versentliche Vertauschungen auf der Wäscheleine oder bei den Wanderschuhen können evtl. vorkommen. Ich habe deshalb immer meine Schuhbänder verknotet.
Geld, Ausweis, EC-Karten sollte man immer bei sich haben, auch beim Duschen.
Auf dieser Seite wird das Thema behandelt:
http://www.sabbatical-handbuch.de/geld-sicherheit-und-kriminalitat-auf-dem-jakobsweg-ein-paar-sinnvolle-tipps/
Buen Camino !
Hallo Karl-Heinz,
spät aber dennoch danke für deine Tipps. Ich denke, ich habe nun das Meiste zusammen und muss Vieles eben einfach auch ausprobieren. Bin gespannt, was der Rucksack wiegt, wenn ich alles drin habe und ob ich dann noch bissel aussortieren muss:-) Spannung und Vorfreude steigen grad.
Buen camino del norte 🙂
Hallo Karl-Heinz,
danke für den Hinweis, jetzt checke ich es. Habe mir heute den Pass beantragt mit Irun als Startort. Ich werde dann einfach nach meiner Ankunft am Bahnhof in Irun direkt nach Hondarribia laufen dort übernachten. Am nächsten Tag geht es dann die 25+x km nach San Sebastian.
Ich melde mich gerne, falls weitere Fragen aufkommen:-)
Hasta pronto, Simon
Hallo Simon,
Hondarribia ist eine gute Idee – ein sehenswerter Ort.
Wo Du den ersten Stempel holst, ist egal. Im Pilgerpass hast Du als Startort wahrscheinlich Irun eintragen lassen „Comienza la peregrinacion en“ . Wenn Du dann in einem oder zwei Jahren in Santiago ankommst, wird Irun als Start registriert.
Buen Camino !
Hallo zusammen,
ich starte am 31.08.2016 von Stuttgart mit dem TGV nach Irun und habe 15 Wandertage auf dem Küstenweg vor mir, ehe es von Bilbao aus mit dem Flieger zurückgeht. Es ist meine erste Pilgerreise und wie alle bin ich gespannt und auch angespannt, aber die Freude ist ebenfalls riesig.
Nun frage ich mich ganz doof, ist 1 Etappe = 1 Wandertag? Wird also bspw. empfohlen, ab Irun den 2. Tag „nur“ 11km bis San Sebastian zu laufen? Ich bin Anfang 30 und körperlich recht fit, mein linkes Knie kann nur immer mal bissel stressen.
Ich würde gerne in den knapp 2 Wochen bis Santander kommen, hat damit schon jemand Erfahrung?
Muchas gracias für Euer Feedback und beste Grüße,
Simon
Hallo Simon,
die 1. Etappe von Irun nach San Sebastian sind ca 25 km und durch das Höhenprofil anstrengend (Irun 0 m, Jaizkibel 545 m, Pasaia 0 m , Monte Ulia 190 m, San Sebastian 0 m) . Das reicht für den 1. Tag.
Santander ist in zwei Wochen gut zu schaffen; da kann man sogar zur Halbzeit einen Ruhetag in Bilbao einlegen.
Hallo Karl-Heinz,
vielen Dank für deine Antwort. Ich lese mich gerade noch etwas ein und war ein wenig irritiert durch die Etappen-Aufteilung im Reiseführer von Herrn Dr. Joos. In dem ist für mich nicht klar zu erkennen, dass 1 Etappe = 1 Tag ist, vielmehr sind die Teilstrecken kleiner, so dass man sich die Tage gefühlt zusammenstückeln muss. Evtl. habe ich auch etwas übersehen? Auf fernwege.de finde ich nun aber die Tagesetappen und da scheint die erste ja gleich die mächtigste zu sein, wenn man über die Altstadt von Hondarribia läuft. Evtl. schaffe ich es bei pünktlicher Ankunft um 18.30h in Irun gleich bis Hondarribia zu laufen und dort zu übernachten. So hätte ich am nächsten Tag ein paar Kilometer weniger. Den ersten Stempel muss ich mir allerdings in Irun holen oder?
Du merkst, bin noch bissel Amateur 🙂
Danke für deine Unterstützung!
VG
Simon
Ultreia lieber Christoph,
gerade habe ich Deine Website gefunden, weil ich den Camino del Norte gesucht habe! Am liebsten würde ich sofort losziehen! Du hast ihn schön beschrieben, danke dafür. Es ist auch großartig, dass du Dich aufgemacht hast und wie Du Dein Erlebtes beschreibst und, dass Du erlaubst, dass – ES – Dein Leben verändert! Ich fühle mit DIR und freue mich sehr für DICH!
Letztes Jahr, auf den Weg von Toulouse an den Atlantik, konnte ich selbst das Wunder des Camino erfahren! Wir bezwingen nicht den Weg, wir bezwingen uns selbst – danach ist es Tanzen, nicht wahr.
Leben – ES – IST – ein Geschenk!
Alles Glück dieser Welt liegt in unseren Herzen und das wünsche ich Dir!
Buen Camino Christoph
Lieber Christoph,
Ein ganz tolles Forum das Du da hast. Ich bin mit meinem Partner auf Weltreise. Anfangs September 2016 möchten wir gerne den camino del norte von Bilbao aus machen. Wir haben 5 Wochen Zeit…, meinst Du das ist machbar? Kann man direkt in Bilbao starten? Weisst wie lange man mit dem Zug von Santiago bis Bilbao hat? Ich habe bereits etwas Erfahrung, da ich schon zwei Mal den camino ingles gemacht habe. Wir möchten umbedingt bis nach santiago kommen und nicht vorher aufhören. Ich danke Dir für Dein Feedback.