Aktualisiert: Dezember 2024
Funktionsunterwäsche, Wechselduschen & scharfe Ingwer-Shots: In diesem Artikel teile ich ein paar Erfahrungen und gesammelte Tipps, wie du auch im Winter draußen aktiv & gesund bleiben kannst beim Wandern.
Für mich ist ein regelmäßiger Kontakt mit der Natur wichtig, um in meinem inneren Gleichgewicht zu bleiben. Auch im Winter:
Ob Wandern, Pilgern auf einem der Jakobswege, z.B. auf einer Pilgerroute in Deutschland oder auf der wärmeren Via de la Plata in Südspanien, Spazieren oder einfach still in der Natur sitzen.
Pflege ich diese Verbindung zur Natur mal längere Zeit nicht, spüre ich dies meist recht schnell in schlechterer Laune und weniger Antrieb.
Nicht immer fällt der Schritt nach draußen jedoch leicht – insbesondere, wenn es kalt und ungemütlich draußen ist. Mit ein paar Vorkehrungen jedoch kann man sich ganz gut schützen.
Daher möchte ich dir heute ein paar Erfahrungen und Tipps gegen Kälte geben, die mir persönlich helfen, auch im Winter draußen sein zu können, ohne zu sehr zu frieren.
Dazu gehört auch, jedoch nicht nur, die passende Sportkleidung für den Winter, die mit auf deine Packliste gehört.
#1: Von außen warm bleiben
Zwiebel-Prinzip
Eine gut wärmende Winterjacke, dicke Socken, Mütze – ich denke, das wissen wir alle. Hilfreich ist auch das sogenannte Zwiebel-Prinzip, um ohne große Mühe Kleidungsschichten an- oder auszuziehen je nach gefühlter innerer Temperatur.
Und, solltest du längere Zeit auf einer Bank oder dem Boden sitzen, ein leichtes Sitzkissen, das dich von unten wärmt, wie z.B. das Tatonka. Es wiegt fast nichts und passt daher wunderbar in jeden Trekkingrucksack.
Funktionsunterwäsche & Thermokleidung
Wenn es jedoch zusätzlich einen eisigen Wind gibt, der pfeift, spüre ich das manchmal bis unter die Jeans oder Wanderhose. An solchen Tagen erinnere ich mich immer an die tolle Funktionskleidung von X-Bionic in meinem Kleiderschrank und wünschte, ich hätte sie an dem Morgen angezogen.
Ich habe diese Marke und ihre Thermo-Unterwäsche vor 2 oder 3 Jahren entdeckt und öfters einem Kälte-Test unterzogen. Für mich ist das – wenn es mal richtig kalt ist – die perfekte Basis an Sport-Kleidung im Winter.
Ich habe eine lange Hose, sowie ein kurzes und ein langärmeliges Oberteil, und kann sie euch nur – im wahrsten Sinne des Wortes – wärmstens empfehlen. Was mir gefällt:
Sie ist super leicht, flexibel, hält warm und sorgt zugleich aber auch dafür, dass du nicht zu sehr darin schwitzt. Die Sachen sind nicht günstig, aber in meinen Augen ihr Geld wert, wenn ihr auch im Winter gerne viel draußen sein möchtet.
Zur Reinigung: Die Funktionsunterwäsche von X-Bionic mag gerne schonende Handwäsche (habe ich mir sagen lassen), weshalb ich sie in 2/3 der Zeit mit der Hand wasche und nur ab und zu in die Waschmaschine stecke.
#2: Von innen warm bleiben
Thermobecher mit heißen Getränken
Bei meiner letzten Winterwanderung habe ich gemerkt, dass ich sehr wenig aus meiner Trinkflasche getrunken habe. Ich hatte einfach wenig Durst auf kaltes Wasser bei den ohnehin kalten Temperaturen.
Ich habe aber gespürt, was mir stattdessen gutgetan hätte: Eine Thermoskanne mit heißem bzw. warmem Wasser oder Tee dabei zu haben.
Also habe ich beschlossen, beim nächsten Mal zusätzlich zu meinem Emsa Thermobecher mit Kaffee noch einen weiteren Isolierbecher mit heißem Wasser mitzunehmen. Falls du noch keinen hast: Eine kommentierte Zusammenfassung zum Vergleich von Stiftung Warentest findest du auf meinem Kaffee-Blog hier.
Auch lesenswert: Geschenk-Ideen für Wander- und Outdoor-Fans
Scharfe Shots mit Ingwer, Zitrone, Kurkuma & Pfeffer
Dass Vitamin D in Tropfenform im Winter eine wichtige Nahrungsergänzung ist, um das fehlende Sonnenlicht zu kompensieren, wissen ja die meisten und ist seit Langem bekannt. Doch in den letzten Jahren hat sich auch noch ein anderer starker Immun-Helfer in den Fokus gespielt (neben CBD): Ingwer-Shots.
Vielleicht hast du schon mal davon gehört. Diese Getränke sind echt der Hammer und wärmen dich von innen in kürzester Zeit enorm auf. Auch machen sie im Nu wach und vital – ich muss ehrlich sagen, da kommt sogar mein geliebter Kaffee kaum mit… Sie sind zudem sehr gesund und stärken das Immunsystem sowie das Verdauungsfeuer und den Stoffwechsel.
Ich habe die sogenannten „Ingwer Shots“ bzw. „Immunbooster“ diesen Winter so richtig für mich entdeckt, als ich viel mit Ernährung experimentiert habe und mir öfters morgens einen „Ingwer Zitrone Shot“ gemacht habe.
Wenn du einen Entsafter besitzt, kannst du sie selbst machen. Ansonsten kannst du diese Shots aber auch prima über die Firma I-DO fertig (und nicht-erhitzt!) kaufen (neben anderen vitaminreichen Gemüsesäften), oder auch bei Rewe z.B..
Oftmals enthalten diese kleinen Getränke auch noch Kurkuma, was ebenfalls sehr gesund sein soll. Mehr zu den Hintergründen dieser Gewürze gibt es u.a. auf diesem Blog zu finden.
Mein Rezept für den „Zitrone-Ingwer Shot“:
- 1,5 Äpfel
- 1 Zitrone filetiert
- 1 Orange filetiert
- 1 Stück Ingwer
- 1 Stück Kurkuma
- 1 Prise Cayennepfeffer
Ich schneide in kleine Scheiben bzw. Filet-Stücke, und schiebe es dann durch den Entsafter. Daraus ergibt sich ungefähr 0,33 Liter Saft. Den Saft kannst du dann entweder am Stück oder über den Tag verteilt trinken.
Am besten eignet sich übrigens ein Slow-Juicer, also ein langsamer Entsafter, wie der Omega Juicer, den ich habe (s. Foto). Dieser entsaftet Obst und Gemüse schonend, sodass die meistmöglichen Nährstoffe enthalten bleiben. Zum Einstieg ist jedoch auch ein günstiger Entsafter in Ordnung.
#3: Kalt duschen & Wechselduschen
Kalt duschen – Erfahrungen
Ich finde, es ist einen Versuch wert, sich einmal selbst an das Experiment kalt duschen oder Wechselduschen heranzuwagen. Ich selbst nutze das täglich, auch wenn es manchmal nur ein paar Sekunden sind. Der Effekt ist immer spürbar danach: Mehr Energie, mehr Wachheit, mehr innere Wärme.
Wenn ich früher heiß geduscht habe und dann aus der Dusche gestiegen bin, habe ich immer gefroren die nächsten Minuten. Seit ich kalt dusche oder Wechselduschen nutze, ist es zwar für einen kurzen Moment während dem Duschen unangenehm, doch beim Aussteigen aus der Dusche ist mir warm – immer! Ich kann danach minutenlang im Handtuch am offenen Fenster stehen ohne zu frieren.
Ich selbst bin unter anderem über Wim Hof auf das Thema gestoßen (seine Webseite findest du hier). Vielleicht hast du schon von ihm gehört, denn er hat das Thema Kälteexposition ziemlich populär gemacht in den letzten Jahren. Kalt duschen oder sogar Eisbäder gehören unter anderem zu seinem Konzept der „Wim Hof Methode“.
Kalt duschen & Wechselduschen – wie lange? Tipps zum Starten
Wie kannst du mit kalt duschen starten und worauf solltest du achten? Ganz einfach: Du beginnst mit ein paar Sekunden kalt duschen am Ende deiner normalen Dusche. Starte mit 5 oder 10 Sekunden, vielleicht auch mit 20 Sekunden, und steigere das ganze jedes Mal um ein paar Sekunden.
Halte die Brause zunächst auf deine Beine und Füße, danach die Arme abwechselnd, dann die rechte Hälfte des Oberkörpers und erst zuletzt die linke Hälfte des Oberkörpers, wo das Herz sitzt. So gewöhnst du deinen Körper langsam an die Kälte und schockst ihn nicht zu sehr.
Alternativ zum kalt duschen kannst du auch Wechselduschen machen. Ich dusche dann anfangs heiß, dann für einige Sekunden eiskalt, dann wieder heiß, und gehe dann nach einem eiskalten Duschbad aus der Dusche. Beides, sowohl kalt duschen wie auch Wechselduschen, sollen gesund und gut für das Immunsystem sein, besonders im Winter.
#4: In Bewegung bleiben
Winterschlaf?
Oft sind wir im Sommer gerne viel draußen und aktiv, und im Winter verkrümeln wir uns unter die Decke auf die Couch mit einem heißen Kakao. Damit ähneln wir ein bisschen den Tieren, die Winterschlaf halten, und es gibt sogar immer wieder mal Artikel und Studien, wie diesen, zu der These, dass auch wir Homo Sapiens früher einmal fähig waren, Winterschlaf zu halten.
Dennoch überwiegen wohl die Aussagen, die finden: Frische Luft und Bewegung ist auch im Winter besonders wichtig – nebst Vitamin D-Tanken! Und ich meine auch, mich erinnern zu können, dass ich im Buch „Wildnisfamilie – Ein Jahr leben wie ein Naturvolk“ gelesen habe, dass der Winter die Zeit ist, wo man früher viel in Bewegung war, um warm zu bleiben, während man sich in der Hitze des Sommers oft eher ausruhte.
Im Winter in Bewegung, im Sommer ruhend
Der Autor des Buches lebte ein Jahr in der Wildnis der USA zusammen in einer Gruppe Menschen, die den Jäger-und-Sammler-Lebensstil nachlebten – ein interessanter Erfahrungsbericht eines spannenden Experiments.
Apropos, Leseempfehlung: Wenn du dich für eine kurzweilige Reise durch die Geschichte der Menschheit interessierst, und wie wir dazu geworden sind, was wir jetzt sind, kann ich dir die Graphic Novel „Sapiens der Aufstieg“ sehr empfehlen, die ich gerade lese. Es ist die Übersetzung des viel gelobten Bestsellers „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Yuval Noah Harari in eine Graphic Novel.
Was für eine interessante, unerwartete Mail zwischen der Fluten meiner täglichen Mails. Animiert mich dazu, mit dem kalten Duschen in der mir gewohnten Form doch jetzt wieder anzufangen. Ich bin 83 und hatte vor Jahren wieder angefangen mit einer von mir modifierten Art des kalten Duschens, über die ich vor Jahrzehnten mal aus der Zeitschrift einer Krankenkasse etwas raus gerissen habe. Meine Version also, gleich nach dem Aufstehen : (Duschkopf ist ab!; und der Urin, der zwangsläufig kommt, stört nicht, ist doch gut gegen Fußpilze)
Bei den vom Herzen entferntesten Extremitäten beginnend mit schwachem Strahl aufwärts, also re. Bein, li.Bein , re. Arm, li. Arm; zwischendurch evtl. mal die Achselhöhlen wg. des Geruchs mit (guter) Seife behandeln, einwirken lassen; dann vom Gesicht nach unten zum Genitalbereich (dort nie Seife1!, hat mir eine Ärztin gesagt); dann vom Nacken runter zum Analbereich; jetzt nicht vergessen, die Achselhöhlen wieder aus zu spülen.
Und jetzt: ins große Badetuch einwickeln und zurück ins noch warme Bett!!! Das geht, auch bei meinem nie geheizten Schlafzimmer wird das Bett(zeug) nicht klamm!!!
Hi, als ich im Winter 2019 auf dem Jakobsweg war, habe ich mir morgens immer eine (einfache) Thermoskanne (0,7 L) Tee gekocht und diese dann immer vorne in die Jacke gesteckt. Durch den Bauchgurt des Rucksacks ist sie nicht auf den Boden gefallen sondern hat den Oberkörper / Bauch schön gewärmt (Wärmflasche) und ich hatte so auch nach Stunden noch etwas sehr warmes zu trinken, da der Tee auf diese Weise nicht so schnell ausgekühlt ist wie im Flaschenhalter am Rucksack.