Warum die Jakobsweg-Vorbereitung lange vor dem eigentlichen Pilgern beginnt & was das mit Loslassen zu tun hat.
Wenn du denkst, der Jakobsweg beginnt erst in Spanien und mit dem ersten entdeckten gelben Pfeil, dann irrst du dich. Er beginnt lange davor, bei der ersten Idee, bei der Entscheidung, bei der Vorbereitung mit der Packliste.
Alleine das Packen des Jakobsweg-Rucksacks ist bereits ein tiefer mentaler Prozess, wie ich immer wieder feststelle, selbst nach mehrmaligen Caminos.
Es geht immer wieder neu ums Loslassen, darum mich freizumachen von materiellen Dingen, die mir eine scheinbare Sicherheit geben. Es geht immer wieder ums Vertrauen lernen, dass ich schon zurechtkomme mit den paar Dingen in meinem Rucksack. Es geht immer wieder ums Ausmisten von Ballast und um die Konzentration aufs Wesentliche. Was brauche ich wirklich und was lenkt mich nur ab?
Packen für den Jakobsweg
Dieser Prozess des Packens ist (zumindest für mich) oft kein leichter bei der Vorbereitung auf den Jakobsweg. Und die Waage ist eiskalt, selbst wenn ich platzschaffende Kompressionsbeutel bzw. Zip-Beutel nutze. Denn ich kann an ein, zwei Stellen Gewicht sparen und ausmisten.
Doch wenn ich mich dann im Minimal-Set eines leichten Rucksacks wähne und an ein, zwei anderen Stellen etwas großzügiger packe und nur ein wenig mehr Luxus einpacke, dann bin ich prompt wieder beim alten Gewicht und mein Rucksack ist kein Gramm leichter.
Dieser Prozess erstaunt mich jedes Mal wieder aufs Neue, auch diesen Herbst, als ich für die Rucksackreise zu Dir packte. Theoretisch wäre (zumindest mit ein wenig Camino-Erfahrung) der Rucksack in 10 Minuten gepackt.
Doch diese Prozesse brauchen Zeit. Manchmal erwische ich mich, wie ich 10 Minuten über ein Packstück meditiere: Ob ich es rausnehmen soll, ob ich es brauche, ob ich es irgendwie etwas leichter machen oder durch was Ähnliches ersetzen kann?
Minimalismus möglich?
Und richtig zufrieden mit mir bin ich im Nachhinein nur, wenn der Rucksack wirklich leicht ist. Wenn ich es geschafft habe, Dinge wegzulassen. Wenn ich mich dieser kleinen Angst stelle und dann beim Aufbruch nach wenigen Metern erleichternd merke, dass es richtig war. Dass ich diese Sachen nicht brauche.
Dass ich so wenig brauche und weniger hier tatsächlich mehr ist. Denn das Gefühl von Leichtigkeit und Freiheit ist unbezahlbar – und ein leichter Rucksack sowie das Ausmisten und Weglassen von materiellen Dingen trägt definitiv ein Stück dazu bei.
Buen Camino!
Hallöchen!! Ich bin nich sicher ob ich sie so rechtzeitig erreiche, ich habe mir vor ein paar Monaten ihr Buch als e Book gekauft, wirklich super!! Ich wüsste jetzt leider nicht wenn ich sonst fragen kann und hoffe sie können mir Weiter helfen, ich habe mir im PILGINO Shop den pilgerausweis gekauft, jetzt haben ich gelesen das seid 2009 nur ein bestimmter Ausweis am Ende ich santiago anerkannt wird, das soll der Ausweis mit braunem Umschlag mit pilgerstock und Kürbis sein, so sieht meiner aber leider nicht aus!!! Können Sie mir wieder helfen??
Hallo Anne, wo hast du das denn gelesen? Der Ausweis vom Pilgino-Shop wurde bislang immer anerkannt. Alles andere wäre mir vollkommen neu. Also keine Sorge 🙂
Hallöchen!! Habe das im Reiseführer “ spanischer jakobsweg“ von Cordula Rabe gelesen!! Aber ich werde den pilgerausweis mit nehmen, den habe ich hier über deinen Link gekauft !! Finale für die schnelle Antwort!!! Schönen Sonntag noch
Vielen Dank für Deine guten Tips beim Packen. Sie haben mir sehr geholfen. Eins ist mir aber noch immer nicht 100% klar: brauche ich einen Schlafsack oder nicht? Sorry, da stehe ich auf dem Schlauch. Reicht ein Laken-Jugendherbergssack? Ich gehe am 29.04. in St. J.P.d.P. los und laufe so viel ich kann in 4 Wochen, mit dem Plan in Santiago anzukommen. Ich werde sicher zwischendrin mal Etappen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auslassen (müssen). Danke für eine Erhellung!
Hi Angela, einen Schlafsack definitiv ja. Allein aus Hygienegründen (Da Betten oft ohne Bezug) und aus Wärmegründen auch.
Lg, Christoph