Wo fängt der Jakobsweg an? Jakobsweg Startpunkte & Anfangsorte

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Zuletzt aktualisiert: Januar 2024

Wo fängt der Jakobsweg an? Sorry, aber diese Frage ist so nicht korrekt … 🙂 es gibt nämlich nicht DEN Jakobsweg!

Es gibt vielmehr ein ganzes Netz von Jakobswegen, das sich über Europa spannt und in dem du viele Jakobswege mit unterschiedlicher Länge findest.

Am populärsten sind die Pilgerwege, die sich durch Spanien und Portugal ziehen, daher findest du sie hier auch in der Karte.

Karte aller Jakobswege und Startorte
Karte aller Jakobswege und Startorte

Wo beginnt der Jakobsweg?

Zunächst muss ich dich also fragen, welchen der vielen Jakobswege du meinst. Wenn du mit der Frage ,wo beginnt der Jakobsweg?‘ den bekanntesten Weg meinst, dann ist das der Camino Francés (unser eBook dazu).

Bekannt ist dieser Weg nicht zuletzt dadurch, dass Hape Kerkeling „dann mal weg“ war und eben jenen Weg gegangen ist. Rund 50% aller Pilger nehmen übrigens die Route des Camino Francés laut aktuellen Pilgerstatistiken  – vor einigen Jahren waren es noch rund 70%!

Den Jakobsweg Anfang bestimmst du!

Okay, wo startet der Jakobsweg? Auch das ist natürlich individuell unterschiedlich und abhängig davon, wo du lospilgerst:

  • Es gibt einerseits Menschen, die von ihrer Haustür aus losgehen und mitunter bald 3.000 Kilometer wandern, ehe sie Santiago de Compostela erreichen.
  • Und es gibt ebenso Menschen, die nur die letzten 100 Kilometer des Jakobswegs absolvieren (dies reicht nämlich übrigens, um die Pilgerurkunde zu erhalten, die sogenannte Compostela; der Nachweis erfolgt übrigens durch die Stempel im Pilgerausweis). Für diejenigen gilt: Der Jakobsweg Beginn wäre dann im Örtchen Sarria.
  • Und dann gibt es natürlich diejenigen Pilger, die den offiziell ganzen Camino laufen. Im Falle des Camino Francés bedeutet das: Der Jakobsweg Anfang liegt in St. Jean Pied de Port, und das Ende und Ziel des Jakobswegs liegt in Santiago de Compostela, ca. 800 km weiter westlich in Spanien.

 

Der Camino Frances fängt in St Jean Pied de Port an
Der Camino Frances fängt in St Jean Pied de Port an.

Wo ist der Jakobsweg?

Doch wo ist der Jakobsweg und wo genau ist St. Jean Pied de Port? Dieses kleine Örtchen befindet sich an der spanisch-französischen Grenze am Fuße der Pyrenäen.

Hier endet der aus Frankreich kommende Jakobsweg Via Podiensis und heißt fortan bald Camino Frances.

St. Jean Pied de Port ist der populärste Startpunkt, denn von hier aus starten die meisten ihre lange Reise auf dem magischen alten Weg Richtung Santiago. Von hier aus sind es 800 Kilometer bis zur Kathedrale in Santiago, dem offiziellen Ziel der Reise.

Allerdings: Wer hier beginnt, hat sofort die heftigste Etappe des Camino Francés vor sich – die Pyrenäenüberquerung. Bei schlechtem Wetter sowie in der kalten Jahreszeit wird übrigens dringendst von dieser Etappe abgeraten!

In solchen Fällen oder auch so kann man als Alternative in Roncesvalles einsteigen, das ist 27 Kilometer dahinter und somit ein weiterer beliebter Anfang für den Jakobsweg Camino Francés.

Eine Alternative für den Beginn ist übrigens Leon – jedoch eher für Pilger, die weniger Zeit haben, denn Leon liegt schon viel näher am Ziel des Weges.

Offizieller Jakobsweg Start des Camino Francés in St Jean Pied de Port
Offizieller Jakobsweg Start des Camino Francés in St Jean Pied de Port

Der Jakobsweg hat viele Startpunkte

Vielleicht ahnst du es schon: Es gibt mehrere Jakobsweg-Routen und somit auch viele Start-Orte für Pilger, nicht nur einen einzigen Ort, der Jakobsweg beginnt!

Wo fängt der Jakobsweg also noch an? Auch wenn nach wie vor im Jahr 2024 rund die Hälfte aller Pilger – wie oben gesagt – die Route des Camino Francés nehmen, so gibt es dennoch noch einige andere, ebenfalls bekannte Jakobswege mit weiteren Startpunkten, wo der Weg dann anfängt:

Jakobsweg von wo bis wo? Beliebte Start- & Zielorte

  • An zweiter Stelle der Beliebtheit kommt der Jakobsweg in Portugal (unser eBook dazu hier) mit 32% Pilgeranteil. Doch von wo bis wo geht der Jakobsweg: Er startet offiziell in Porto und läuft über 240 Kilometer, teils durch Portugal, teils durch Spanien, gen Norden nach Santiago de Compostela (die Strecke von Lissabon aus ist von der Infrastruktur noch nicht so gut erschlossen).
Porto, Start des Jakobswegs Camino Portugues.
Porto, Start des Jakobswegs Camino Portugues.
  • Es folgt der Küstenweg, auch Camino del Norte oder Camino de la Costa genannt. Jenem – wie ich finde – besonders schönen Weg ist ein großer Teil dieses Blogs und ein eigenes eBook gewidmet. Dieser Jakobsweg Beginn ist offiziell in Irun an, nahe der französischen Grenze, und hat eine Länge von 850 Kilometern.
Irun ist der Beginn des Jakobswegs Camino del Norte
Irun ist der Beginn des Jakobswegs Camino del Norte
  • An vierter Stelle, was die Zahl der Pilger angeht, kommt dann die Via de la Plata. Dieser Jakobsweg fängt in Sevilla an und läuft damit also von weit unten im Süden Spaniens auf 1000 Kilometern herauf nach Santiago de Compostela.
  • Zuletzt sei noch der fünftbeliebteste Jakobsweg genannt, der Camino Primitivo. Dieser ursprünglichste und körperlich herausforderndste (trotz „nur“ gut 300 Km) aller Wege beginnt in Oviedo. Einige Pilger gehen übrigens den Küstenweg bis Gijon und biegen dann auf den nahebei beginnenden Camino Primitivo ab.

Gut zu wissen: Auch wenn die oben vorgestellten Camino jeweils andere Startpunkte haben – das Ziel aller Wege ist das gleiche: Die Kathedrale von Santiago de Compostela!

Ich vor der Kathedrale in Santiago
Christoph vor der Kathedrale in Santiago.

Fazit

Neben diesen fünf meist begangenen Jakobswegen gibt es aber wie gesagt auch noch zig andere in Europa. Wie du siehst, lässt sich die Frage ,wo fängt der Jakobsweg an?‘ nur beantworten, wenn du dir einen der Wege aussuchst.

Und selbst dann: Wie die schier endlos laufende Tabelle zum Pilgerstart zeigt, gibt es viele Orte, wo Pilger in den Jakobsweg einsteigen.

Die häufigsten sind oben genannt und damit sei dir nun die Entscheidung überlassen, wo dein persönlicher Jakobsweg beginnen soll. Der bereits ganz oben erwähnte Artikel zur Jakobsweg Länge & Dauer kann dir bei der Berechnung deiner Pilgerreise helfen.

Vor dem Start solltest du übrigens noch den Pilgerausweis beantragen. Tipps, um das Massenpilgern zu vermeiden, findest du in meinem eBook. Wenn du dann auch die passende Ausrüstung und die ideale Kreditkarte fürs Reisen hast, sowie ein wenig Spanisch für den Jakobsweg gelernt hast, heißt es endlich: Buen Camino!

(Falls du die Vorbereitung nicht alleine schaffst oder dich noch Fragen oder Ängste quälen, kannst du von meiner Erfahrung profitieren).

PS: Weitere interessante Statistiken zum Jakobsweg findest du übrigens hier.

Und, wo beginnt dein persönlicher Jakobsweg? Mache den Test!

Wo startet der zu dir passende Jakobsweg?

Nimm am kurzen Quiz teil, um herauszufinden, welcher Jakobsweg zu dir passten könnte.

Du wirst nach dem Quiz weitergeleitet zu dem Artikel über denjenigen Jakobsweg, der ideal zu deinen Bedürfnissen passt:

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Ist es dir egal, wie belebt und voll der Jakobsweg zu deiner Reisezeit ist?

Wie wichtig ist dir, dass du alle paar Kilometer die Option hast, eine Unterkunft zu finden?

Wie körperlich anspruchsvoll darf der Jakobsweg werden?

Wie viel Zeit hast du zur Verfügung?

Welcher Jakobsweg passt zu mir? Quiz
Camino Francés
Camino Portugues
Camino del Norte
Camino Ingles
Via Plata
Deutsche Pilgerwege
Camino Primitivo

Und nun: Buen Camino!


Weiterstöbern:

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24 Gedanken zu „Wo fängt der Jakobsweg an? Jakobsweg Startpunkte & Anfangsorte“

  1. Hallo Christoph,
    ist ein Jakobsweg auch ein solcher, wenn dieser so nicht genau bezeichnet ist.
    In meinem Fall wäre dieser heuer; in Malpica (Costa morte) loszugehen und dann der Küste entlang bis Fisterra und weiter nach Santiago.
    Oder anders gefragt, gibt es auf dem Camino Costa morte überhaupt die Möglichkeit den Pilgerausweis stempeln zu lassen?
    Ich freue mich sehr über deine Nachricht.
    Bon dia,
    Nicole

    Antworten
  2. Hallo Christoph,

    ich bin letztes Jahr (09.2016) mit meiner Partnerin von Bilbao nach Santander gepilgert.
    Dein Blog war unser Anstoß – danke für deine Tipps!
    Hab mich noch nie so gespürt wie in diesen wundervollen 10 Tagen!

    Werden diesen wundervollen Weg bestimmt fortsetzen!

    Vielen Dank,
    lg Robert,23 & Eva,24

    Antworten
  3. Hallo Christoph,

    ich will ab Oktober den Jakobsweg von mir Zuhause (Albstadt) über Straßburg,Vezelay, Bordeaux und den Küstenweg nach Santiago de Compostela laufen.

    Ich bin recht knapp dran mit meinen Vorbereitungen und hätte gerne deine Einschätzung, ob der Weg so machbar ist?

    Antworten
  4. Hallo Christoph
    Möchte gerne den Jakopsweg von zu Hause gehen Wohne in Grefrath an wem müsste ich mich wenden um genau einen Wegplaner zu bekommen
    Finde deine Ratschläge toll 😊

    Antworten
  5. Einer der schönsten Pilgerwege von Stift Götthweig nach Santjago de Compostella! Durch 4Länder Österreich, Schweiz,Frankreich,und Spanien.3287Km am 07.04- 07.08.2015. Ich ging noch ans ende der Welt(Fisterra und nach Muxia-Stadt) Über die Pyerenen

    Antworten
  6. Hallo Christoph. Zuerst mal super tolle Seite.😊
    Möchte Ende August mit meiner Hündin gehen. Bin seit Tagen schon im Netz unterwegs und habe festgestellt das es mit Hund gar nicht so einfach ist. Vielleicht kannst du mir einen Tipp geben wo ich am besten laufen kann? Suche etwas wo es ruhig ist und wo ich vielleicht am Meer Ende. Muss aber nicht sein. Meine Idee war jetzt in Frankreich zu laufen und ein Zelt mitzunehmen. Hab so 1 bis 1.5 Wochen geplant. Wäre dir sehr dankbar. LG Sabrina

    Antworten
  7. Hallo Christoph,
    Tolle Seite 😊 hab mich jetzt dazu entschlossen, den Küstenweg zu gehen. Würde gerne im September gehen, weil ich gehört habe, dass es dann nicht mehr so heiß ist. Wie ist es denn mit den Herbergen zu dieser Zeit? Kannst du mir sagen, auf was ich alles achten muss?
    Danke und liebe Grüße,
    Saskia

    Antworten
  8. Ich bin vor fünf Jahren von meiner Haustür im Osten Österreichs aufgebrochen und in einem Stück nach Santiago gegangen. War eine der besten Erfahrungen meines Lebens! 🙂

    Antworten
  9. Hallo Christoph,
    Habe leider erst jetzt Deine Seite entdeckt.
    Habe mich entschlossen vom 1.3.-14.3. von Tui oder Valenca zu pilgern. Habe mir das aus einem Handbuch so rausgelesen. (Flug nach Santiago, Zug nach Tui) Ich bin allein, ( seit kurzem verwitwet) 69 Jh. und eigentlich kein geübter Pilger. Mute ich mir zuvielzu oder ist das zu schaffen.
    Deine Meinung würde mich interessieren.
    Mit freundlichem Gruß aus Zwickau/Sachsen
    Hans.

    Antworten
    • Lieber Hans,
      ich habe beim Stöbern durch Christophs tollen Blog Deine Frage gesehen und wollte Dir darauf antworten (ich bin mir sicher, dass Christoph nichts dagegen hat?). Ich habe leider nicht so viel Pilgererfahrungen wie Christoph, aber vielleicht kann ich Dir ja auch etwas Mut machen.
      Ob Du Dir zu viel zumutest oder nicht, hängt natürlich in erster Linie von Deinem allgemeinen gesundheitlichen Zustand ab und nicht von Deinen 69 Jahren. Ich war letztes Jahr auf dem Camino Frances unterwegs und habe 70- und 80-jährige Pilger/innen kennengelernt. Obwohl sie keine besonders versierten Wanderer waren, haben sie den Weg mit einem bewundernswerten Enthusiasmus und Zuversicht gemeistert, tagein, tagaus, Schritt für Schritt. Der Trick ist auf seinen Körper zu hören. Den Weg auf kleinere Tagesetappen aufteilen, lieber eine Pause zu viel als zu wenig machen, Wanderstöcke als Unterstützung dabei haben (!), essen und (seeeehr viel) trinken nicht vergessen, zwischendurch vielleicht mal ein oder zwei Tage in einem ruhigen Dörfchen verbringen (wann hat man schon daheim die Gelegenheit die Siesta im Schatten zu genießen?), vielleicht mal den Rucksack zur nächsten Herberge schicken. Und nicht vergessen seine üblichen Medikament einzunehmen (falls man welche auf regelmäßiger Basis zu sich nehmen muss). Man muss gut zu sich selbst sein, liebevoll, so als ob es sich um einen geliebten Menschen handeln würde. Dann kommt man auch ans Ziel. Die Strecke ist traumhaft schön, ein Par Hügel und viel Ebene, warmes und feuchtes Klima, mit etwas über 100 Kilometern ist es auch nicht zu weit, gerade für unerfahrene Wanderer sehr geeignet. Ich drücke Dir ganz, ganz fest die Daumen und wünsche Dir einen buen camino,
      Peregrina

      Antworten
  10. Hallo Christoph,
    ich finde deine Seite ganz toll 🙂
    Ich würde gerne im Februar den Jakobsweg Pilgern. Was denkst du welcher ist für diese Jahreszeit am besten geeignet?
    Lieben Gruß 🙂

    Antworten
    • Hi Laura, das ist Geschmackssache 🙂
      Der Francés ist möglich, der Küstenweg (Camino del Norte) mit Einschränkungen auch. Die Via de la Plata eignet sich besonders im Winter. Schau auch mal im Menü oben unter Jakobsweg im Porträt oder in meinem eBook nach.
      Lg Christoph

      Antworten
  11. Hallo Christoph,
    ist doch ganz logisch – der Jakobsweg fängt eigentlich immer zu Hause an, wo immer das auch ist.
    Traditionell ist man ja früher auch immer von der eigenen Haustür losgegangen und nicht erst „irgendwo“ hingefahren oder -geflogen, z. B. nach St. Jean Pied de Port, um von dort loszugehen…

    Außerdem ist man früher in Ermangelung von Flugzeugen oder Eisenbahnen auch wieder zurück gegangen.
    Übrigens auch eine interessante Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann, allein schon wegen der Gesichter der Leute, die einem entgegen kommen 🙂

    Herzliche Grüsse vom Münchner Jakobsweg
    Christina

    Antworten
  12. Hallo Christoph, ich bin auch über planetbackpack auf Dich genommen. Toller Blog, mit vielen Tipps, vielen Dank dafür. Ich möchte im Juni den Camino del Norte gehen, habe aber nur ca 10 Tage Zeit plus An- und Abreise. Welches Stück würdest Du mir dafür empfehlen? Danke u lieber Gruss, Anna ☺

    Antworten
    • Hi Anna, danke für das Lob. Also wenn du nicht um jeden Preis Santiago unbedingt sehen musst, dann würde ich dir empfehlen, in Irun zu beginnen am offiziellen Anfang und dann bis Bilbao. Das erste Stück ist das schönste find ich (und auch anspruchsvollste). Lg Christoph

      Antworten
  13. Hey Christoph,
    bin durch Deinen Gastbeitrag auf planetbackpack.de auf Deinen Blog aufmerksam geworden. Schöne Idee über dieses Thema zu bloggen. Ich starte in einem Monat von Trier (Haustür) aus Richtung Vézelay, um dann im Sommer via Lemovicensis nach Saint-Jean-Pied-de Port zu pilgern und dann mal sehen auf welchem Weg es weiter geht. Viele Grüße von Anna

    Antworten

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